Black Wings entschärfen Salzburgs Angriff
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marksoft -
10. Dezember 2010 um 21:43 -
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Die Salzburger mögen zwar den besten Angriff der EBEL haben, in Linz gab es für den Meister aber nichts zu holen - nicht einmal ein Tor durfte bejubelt werden. Die Black Wings feierten einen 4:0 Heimsieg und unterstrichen ihren Aufwärtstrend. Der zweite Heimshutout in Serie für Alex Westlund, Martin Mairitsch mit einem Doppelpack gegen sein Ex-Team.
Schwer ersatzgeschwächt musste Meister EC Red Bull Salzburg die Reise zum Vizemeister nach Linz antreten. Kapitän Thomas Koch musste krank w.o. geben, ebenso nicht dabei waren Michael Schiechl, Taylor Holst, Daniel Mitterdorfer, Reinhard Divis, und Thomas Raffl. Dafür konnte Trainer Pierre Page auf die Dienste von Steve Regier vertrauen, der zwar fraglich war, aber die Zähne zusammen biss. Etwas besser ging es da dem Trainergespann auf der gegenüberliegenden Seite: Die Linzer mussten nur Matthias Schwab (verletzt) und Aaron MacKenzie (gesperrt) vorgeben.
Mit viel Tempo gingen beide Seiten ins Spiel und absolvierten die ersten Minuten mit offenem Visier. Es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Erstmals eindeutiger wurden die Spielanteile, als die Linzer mit einem Mann weniger am Eis standen. Doch das beste Penaltykilling der Liga ließ wenig zu und hielt das torlose Remis. Ab etwa der Hälfte des ersten Drittels übernahmen die Black Wings immer mehr das Kommando und erspielten sich einige gute Chancen. Noch hatte Salzburgs Goalie Thomas Höneckl aber das Glück auf seiner Seite und verhinderte den ersten Gegentreffer. In der 17. Spielminute war er dann aber machtlos, als Martin Mairitsch, der erst kürzlich eine lange Verletzungspause beendet hatte, über die rechte Seite zum Solo ansetzte und ins lange Kreuzeck traf. Das erste Tor des Linzer Stürmers seit der sechsten Runde. Derselbe Spieler war es dann auch, der 38 Sekunden vor Ablauf der ersten 20 Minuten beinahe das zweite Linzer Tor machte. Nach einem schnellen Konter, wieder über die rechte Seite, kam die Scheibe von Oberkofler quer auf Mairitsch, dieser stocherte das Spielgerät aber über die Querlatte. So blieb es bei der knappen Führung der Hausherren-
Doppelschlag sorgt für klare Verhältnisse.
Das Mitteldrittel begannen zwar die Red Bulls mit einer Großchance durch Feichtner, danach folgten aber ganz bittere Minuten für die Page-Truppe. Rob Shearer hatte bei einem 1 gegen 0 Break bereits die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, was dann Martin Mairitsch gelang. Nach zwei Minuten nützte der Angreifer einen groben Abwehrschnitzer der Salzburger Defensivreihen und schob überlegt ins lange Eck ein. 25 Sekunden später der nächste Jubel beim Vizemeister, als Justin Keller über links durchgegangen war und ins kurze Eck abschließen konnte. Es stand 3:0 und die Mozartstädter wankten, denn die Black Wings setzten nach und fanden noch einige gute Möglichkeiten vor, das Ergebnis sogar noch in die Höhe zu schrauben. Dieses Angriffsfurioso endete nach etwa fünf Minuten, als Shaun Heshka für den Meister eine Großchance vergab. Aus nicht einmal einem Meter zog er mit einem Onetimer ab, aber Alex Westlund fuhr blitzschnell seine Fanghand aus.
Die Bullen waren nun gefordert, mussten ihr Spiel noch offensiver ausrichten, was den Oberösterreichern immer wieder hochkarätige Konterchancen ermöglichte. Die Linzer waren so dem vierten Treffer deutlich näher, als die Red Bulls dem Anschlusstor. Das erkannte auch Trainer Pierre Page und nahm in der 32. Minute ein Time Out, um seine Reihen wieder etwas zu ordnen. Das funktionierte auch, denn nach dieser kurzen Unterbrechung liefen die Mozartstädter nicht mehr ins offene Linzer Messer, wenngleich sich an den Kräfteverhältnissen am Eis nur wenig änderte. Die Stahlstädter wirkten deutlich aggressiver und hatten mehr Zug zum Tor, bis sie selbst im Powerplay agierten. In diesem hatte nämlich Ramzi Abid in einem Break die Großchance, auf 1:3 zu verkürzen, aber das Glück war dem Linzer Schlussmann Alex Westlund hold. Und so ging es mit dem klaren 3:0 für die Black Wings in die letzten 20 Minuten, in denen man stürmische Bullen erwarten durfte.
Westlund hält die Null
Doch die Red Bulls gaben sich nicht geschlagen und begannen wie erwartet druckvoll. Alex Westlund stand im Mittelpunkt des Geschehens und zauberte einen Save nach dem anderen aufs Eis. In den ersten fünf Minuten hielt der Goalie gleich drei Mal höchst spektakulär (gegen Heshka (2x) und Lynch, die alle drei ganz alleine auftauchten) und ließ die Angreifer des Titelverteidigers verzweifeln.
Die Angriffsbemühungen der Oberösterreicher verlagerten sich nun auf Konter, bei denen Haidinger, Schlacher und Philipp Lukas gefährlich vorm Salzburger Tor auftauchten. Mit einem Solo in der 52. Minute läutete Martin Mairitsch die Schlussphase ein, in der die Zeit für die Stahlstädter lief. Die Collins-Truppe machten aber nicht den Fehler, sich zu weit zurück zu ziehen, sondern suchten weiterhin den Weg zum gegnerischen Tor. Dadurch hielt man den Meister weit vom eigenen Tor weg und wenn die Bullen einmal vor Alex Westlund auftauchten, war dieser unüberwindbar. Knapp drei Minuten vor dem Ende riskierten die Gäste dann und holten ihren Torhüter vom Eis, was die LIWEST Black Wings zur endgültigen Entscheidung nützten: Rob Shearer bekam die Scheibe auf der Mittelauflage und hämmerte sie hoch unter die Querlatte zum 4:0 ins Tor.
Damit war den Linzern der Sieg nicht mehr zu nehmen und zum zweiten Mal in Folge gab es vor eigenem Publikum einen Shut-out für Goalie Alex Westlund!
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Zuschauer: 2.350
Referees: VEIT G.; HOFER F., WIDMANN F.
Tore: MAIRITSCH M. (16:21 / OBERKOFLER D., CASHMAN R.), MAIRITSCH M. (22:00 / OBERKOFLER D., GRABHER MEIER M.), KELLER J. (22:25 / SHEARER R., CASHMAN R.), SHEARER R. (57:38 / LUKAS R., MACDONALD F.) resp.
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 38 SA. / 0 GA.) resp. HÖNECKL T. (61 min. / 32 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 10 resp. 8
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., CASHMAN R., GRABHER MEIER M., HAIDINGER C., HIRN L., KELLER J., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., OBERKOFLER D., PURDIE B., SCHLACHER M., SCHOLZ F., SHEARER R., WARD J., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: ABID R., AUBIN B., BOIS D., DUNCAN R., FEICHTNER A., FISCHER M., FRITZ L., HEINRICH D., HESHKA S., HÖNECKL T., KONOVALOV A., LAKOS A., LATUSA M., LYNCH D., MAIER P., MÜHLSTEIN F., PALLESTRANG A., PEWAL M., REGIER S., TRATTNIG M., UNTERWEGER M., WELSER D.