Rotter-Tätlichkeit macht Druck auf MOBA
-
marksoft -
5. Dezember 2010 um 21:23 -
6.552 Mal gelesen -
0 Kommentare
Es war die 64. Spielminute im Duell zwischen den Vienna Capitals und den Black Wings aus Linz, als der Wiener Stürmer Rafael Rotter einen Schiedsrichter attackierte. Die folgende Matchstrafe könnte noch das geringste Problem für den Stürmer sein...
Es war eine Situation an der Bande hinter dem Linzer Tor, die Rafael Rotter im Match gegen die Black Wings außer Rand und Band geraten ließ. Der Linzer Verteidiger Aaron MacKenzie verletzte Rotter mit hohem Stock im Gesicht (Cut über dem Auge), die Schiedsrichter ließen zuerst einfach weiterspielen. Die Linzer befanden sich im Spielaufbau, ehe plötzlich abgepfiffen wurde.
Was war geschehen? Rafael Rotter hatte seine Nerven nach dem ungeahndeten Foul nicht mehr unter Kontrolle und einen Referee tätlich angegriffen. Der Schiedsrichter stolperte rückwärts zu Boden - die logische Konsequenz: eine Matchstrafe für den Wiener, der auch nach dieser Aktion schimpfend Richtung Kabine lief.
Dass der Linzer MacKenzie nach Konsultation des Linienrichters doch noch eine Spieldauerstrafe kassierte (seine zweite, damit ist der Verteidiger gegen Salzburg gesperrt), war nur noch Nebensache. Das Thema nach dem Sieg der Wiener in der Albert Schultz Halle war nur, wie lange Rotter nun gesperrt werden wird.
Der Strafenkatalog der Erste Bank Eishockey Liga lässt dem Strafsenat großen Handlungsspielraum. Von mindestens 2 Spielen bis zu einer lebenslanger Strafe ist alles möglich. Nach den zuletzt verhängten langen Strafen (Robert Lukas, Andrej Hebar, Michael Raffl) werden Fans, Medien und vor allem die ausländischen Teams ganz genau beobachten, wie viel eine Attacke auf einen Schiedsrichter "wert" ist.
Rafael Rotter zeigte sich nach dem Match beschwichtigend, was für die Strafenhöhe aber nebensächlich ist: „Ich habe bemerkt, dass ich am Auge heftig blute und wollte das dem Schiedsrichter auch zeigen, nachdem er das Foul nicht geahndet hat. Ich habe durch das viele Blut nur verschwommen gesehen, habe in der Drehung den Schiedsrichter berührt und zu Fall gebracht. So was darf natürlich nicht sein, ich möchte mich dafür auch in aller Form entschuldigen. Die Emotionen sind sehr hoch gewesen, ich hoffe, dass der Strafsenat diese Umstände in sein Urteil mildernd mit einbezieht.“