Heimschwache 99ers warten auf Leader KAC
-
marksoft -
23. Oktober 2010 um 19:03 -
4.150 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die Moser Medical Graz99ers empfangen am Sonntag (18:00 Uhr) Leader EC-KAC. Die Steirer – aktuell die schwächste Heimmannschaft der Liga – treffen auf das beste Auswärtsteam.
Der Bunker hat an Schrecken verloren! Die Moser Medical Graz99ers - vergangene Saison mit 21 Siegen in 27 Heimspielen des Grunddurchgangs - noch das beste Heimteam der Erste Bank Eishockey Liga, hinken heuer in der Heimtabelle hinterher: Die Steirer konnten in der laufenden Saison vor eigenem Publikum erst zwei ihrer sieben Spielen gewinnen und liegen damit in der Heimtabelle auf dem letzten Platz. Erst am Freitag verloren die Murstädter daheim gegen den EC REKORD-Fenster VSV knapp mit 3:4, für Harry Lange und Co. war es die dritte (Heim-)Niederlage in Folge. Und nun wartet am Sonntag mit Leader EC-KAC das beste Auswärtsteam.
„Uns hat gegen Villach leider die Disziplin gefehlt, damit haben wir uns selbst das Grab geschaufelt“, weiß Kapitän Harry Lange, dessen Team eine 2:0-Führung nach dem ersten Drittel und eine 3:2-Führung knapp vor dem Ende noch aus der Hand gab. „Die Mannschaft ist gut gestartet. Wir haben auch auf den 2:2-Ausgleich im Mitteldrittel gut reagiert und konnten nochmals in Führung gehen. Aber leider haben wir uns am Ende wieder selber geschlagen: Die Mannschaft hat einige Geschenke verteilt und sich mit den beiden Spieldauerdisziplinarstrafen nichts Gutes getan. Es reicht: Wir können nicht immer den knappen Niederlagen nachtrauen, wir müssen jetzt wieder gewinnen“, so Graz99ers-Headcoach Bill Gilligan.
Am Sonntag empfangen Harry Lange und Company nun Leader EC-KAC. Die Kärntner sind aktuell das beste Auswärtsteam der Liga. „Die Aufgabe wird um überhaupt nichts leichter. Die Mannschaft muss gegen Klagenfurt über 60 Minuten konzentriert spielen, kämpfen, hart arbeiten und möglichst wenig Fehler machen“, weiß der US-Amerikaner. „Gegen den EC-KAC zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Wir wollen jetzt endlich wieder eine Partie gewinnen“, ergänzte Kapitän Harry Lange.
Topscorer der Moser Medical Graz99ers ist Mike Ouellette mit 12 Punkten – davon fünf Treffer. In der klubinternen Torschützenliste führt Stürmer Markus Peintner mit sechs Treffern. Bis auf Stürmer Christoph Harand stehen Headcoach Bill Gilligan alle Cracks zur Verfügung.
Luft nach oben gibt es bei den Moser Medical Graz99ers beim Powerplay. Derzeit halten die Murstädter bei einer Effizienz von 13,85 Prozent, erzielten in 65 Überzahlspielen erst neun Treffer. Damit belegen die 99ers in der Powerplay-Wertung nur den letzten Platz. Besser funktionierte bisher das Penaltykilling: 80,77 Prozent aller Unterzahlspiele überstehen die Murstädter ohne Gegentreffer, macht Platz drei im Ligavergleich.
EC-KAC beweist (Auswärts-)Stärke
Rekordmeister EC-KAC setzt seinen Siegeszug weiter fort: Die Rotjacken besiegten am Freitag den EHC LIWEST Black Wings Linz klar mit 6:1 und feierten damit ihren höchste Saisonsieg. Co-Trainer Gerald Ressmann schwärmte, nach dem fünften Sieg in Folge, über die Leistung des Teams: „Es war wirklich ein tolles Spiel der Mannschaft. Bei uns hat alles gepasst - von der Defensive bis zur Offensive. Die Mannschaft agierte kompakt, spielte schnell und setzte den Gegner ständig unter Druck! Auch in den anderen Partien haben wir das Spielgeschehen dominiert. Dieses Mal haben wir unsere Tor-Chancen auch sehr gut genützt!“
Nun müssen Christoph Brandner und Company am Sonntag nach Graz. Die Kärntner bewiesen bisher Auswärtsstärke, holten aus sieben Spielen schon elf Punkte (fünf Siege) und führen damit die Auswärtstabelle an. Außerdem erzielten die Klagenfurter auswärts die meisten Treffer (26). „Unser Ziel für heuer ist das Finale. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Mannschaft auch in der Fremde stark sein. Wir spielen auswärts gleich, wie zu Hause. Das macht nur noch Salzburg und Villach. Wir versuchen immer das Kommando zu übernehmen und Druck zum Tor zu machen. In der Liga sind alle Mannschaften stark, man muss in jedem Spiel eine Top-Leistung bringen und als Mannschaft auftreten“, so der Assistantcoach.
Mit den 99ers haben die Kärntner außerdem noch eine Rechnung offen. Die Graz99ers fügten dem Rekordmeister die letzte Niederlage zu und waren zugleich das einzige Team, das die Rotjacken in dieser Saison bisher zu Hause besiegen konnten. „Die Mannschaft ist in Graz auf Revanche aus. Wir haben gegen die Graz99ers daheim sehr gut gespielt, aber leider nicht genügend Tore geschossen“, erinnert sich der 40-Jährige, der mit den Sturmlinien zufrieden ist: „Wir haben viele Tor-Chancen und alle Linien arbeiten sehr gut. Ob Tor oder nicht, darüber entscheiden dann oft nur Kleinigkeiten. Aber wir haben genügend Chancen und schießen Tore. Wir haben bisher die drittmeisten Treffer erzielt, es hätten aber durchaus schon einige Goals mehr sein können.“ Gerald Ressmann warnt vor den Graz99ers: „Sie haben am Freitag gegen Villach verloren, dass macht die Steirer gefährlich: Sie werden sicher noch bissiger ans Werk gehen und zeigen wollen, dass sie besser sind, als ihr Tabellenplatz.“
In der Fair-Play-Wertung liegt der EC-KAC auf Platz vier. Die Rotjacken kassierten bisher aber die meisten 2-Minuten-Strafen (99). „Da müssen wir aufpassen und weniger kleine Fouls machen“, weiß der Co-Trainer, der aber im gleichen Atemzug das Unterzahlspiel (Effizienz: 82,35 Prozent und Platz 2 im Ligavergleich) lobte. Im Powerplay haben die Klagenfurter noch etwas Luft nach oben: Derzeit halten die Kärntner bei einer Effizienz von 18,46 Prozent, erzielten in 65 Überzahlspielen 12 Treffer.
Trainer Manny Viveiros steht Thomas Hundertpfund nicht zur Verfügung, Paul Schellander ist fraglich. Im Tor wird Rene Swette beginnen. Topscorer des EC-KAC ist Mike Craig mit 15 Punkten (zehn Treffer und fünf Assists). Ebenfalls bei 15 Punkten (fünf Tore und zehn Assists) hält mit Dieter Kalt ein weiterer Routinier.
Sonntag, 24. Oktober 2010, 18:00.
Moser Medical Graz99ers – EC-KAC (068).
Schiedsrichter: SCHIMM, Hütter, Siegel.
Bisherige Saisonduelle:
03.10.2010: EC-KAC – Moser Medical Graz99ers 3:4 n. P. (0:1, 1:1, 2:1, 0:0, 0:1)