Unberechenbar ist derzeit die Erste Bank Eishockey Liga. Auch in ihrer fünften Woche gab es einige überraschende Ergebnisse und Entwicklungen in der EBEL, die aber trotzdem über eines nicht hinwegtäuschen: es ist erst der Anfang einer langen Eishockeysaison. HF.at schaut sich wieder einmal die Leistungen der einzelnen Teams an.
10 Runden sind nun schon in der EBEL gespielt und noch immer gibt es einige echte Überraschungen in der Liga. Oder wer hätte wirklich damit gerechnet, dass sich die Vorjahresfinalisten Linz und Salzburg in den letzten Wochen so schwer tun? Mit dem KAC, Wien und vielleicht auch dem VSV ganz vorne hat man ja spekulieren können, aber Jesenice? Die Slowenen bleiben nach 5 Wochen ein Dauergast in den Top 5. Was noch auffällt: unglaublich viele Tore in den letzten beiden Runden, was darauf hindeutet, dass die Teams weiterhin nach ihrer Konstanz suchen. Und ganz vorne drehen jene Teams ihre Runden, die genau diese Konstanz an den Tag legen – auch das keine Überraschung.
Bemerkenswert ist auch der anhaltende Eishockeyboom in Zagreb. Die Bären begeistern ihr Heimpublikum ebenso wie die Auswärtsfans. Wenn die Kroaten im Jänner für 5 Spiele in die große Arena Zagreb umsiedeln, wird auch dieses Haus voll sein und die Stimmung noch mehr brodeln. Auch wenn man das bei den alteingesessenen Teams nicht hören will: die besten Fans der Liga sitzen in der kroatischen Hauptstadt.
HF.at blickt auch nach Woche 5 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (2 Siege, 4 Punkte, 10:6 Tore // Gesamt 16 Punkte, 41:31 Tore)
Die Rotjacken bleiben auch nach 5 Wochen in der EBEL an der Tabellenspitze und konnten ihren Thronplatz mit Erfolg verteidigen. Dass der KAC weiter von Sieg zu Sieg eilt liegt nicht an besonders herausragenden speziellen Eigenschaften wie Power Play, Penalty Killing oder ähnlichen. Die Rotjacken zählen hier nur zur Mittelklasse der EBEL, aber was die Klagenfurter so stark macht ist die mannschaftliche Ausgeglichenheit. Noch immer punktet der gesamte Kader, was es für den Gegner fast unmöglich macht, die Lindwurmstädter auszurechnen.
Ganz gut gelang das aber am vergangenen Freitag Außenseiter Alba Volan, gegen den die Rotjacken bis in die Verlängerung mussten. Dabei erwies sich der KAC sogar als etwas zu selbstsicher und gab einen 4:1 Vorsprung noch aus der Hand. Am Ende ging es mit 5:5 in die Overtime, die dann doch zu Gunsten des Tabellenführers endete. So sehr man sich zu diesen doppelten Punkten in Ungarn quälte, beim Heimspiel am Sonntag gegen Jesenice zeigten die Kärntner wieder Geduld und ließen einen starken Gegner nicht zur Geltung kommen. Mit 4:1 fiel der Sieg deutlicher aus, als es das Spiel war, aber der Erfolg war ein Zeichen Richtung Verfolgerfeld. Der KAC ist aktuell jene Mannschaft, die am ausgeglichensten Spiel, die Woche für Woche ihre Leistung abrufen kann und daher zurecht ganz vorne steht.
In den nächsten beiden Runden werden die Rotjacken wieder ihre Auswärtsstärke beweisen müssen. Derzeit ist man das beste Gastteam der Liga und hat in Zagreb und Laibach die Möglichkeit, diesem Ruf gerecht zu werden. Vor allem am Freitag in Kroatien erwartet die Klagenfurter ein heißer Tanz, denn nicht nur, dass das Spiel ausverkauft sein wird, Medvescak hat noch kein Spiel in dieser Saison an einem Freitag verloren.
Spieler der Woche: Dieter Kalt, der sich am vergangenen Wochenende als eifriger Punktesammler erwies und mit einem Tor, sowie 4 Assists immerhin bei der hälfte aller KAC Treffer seine Hände im Spiel hatte. Mit fünf Treffern ist Kalt nun der zweitbeste Torschütze der Rotjacken.
Die nächsten Spiele: 15.10. ZAG (A), 17.10. OLJ (A)
2. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkte, 10:6 Tore // Gesamt: 14 Punkte, 41:31 Tore)
Dass der VSV heiß auf diese Saison 2010/11 war, zeigte bereits die Pre-Season – und dieser Eindruck bewahrheitet sich nach 10 Runden. Die Villacher bleiben erster Verfolger von Erzrivalen KAC und lassen sich auch nicht von klaren Rückständen aus der Ruhe bringen. Das klappt sogar auswärts mittlerweile recht gut – so gut, dass man die letzten beiden Spiele in der Fremde jeweils trotz Dreitorerückstand umdrehen konnte. Auch am Sonntag in Linz, als man das bessere Team war, aber lange am eigenen Abschluss scheiterte. Gut, dass es im Kader der Draustädter in dieser Saison mehr als nur eine gute Linie gibt und man sich auf einige Stützen verlassen kann. Die Leistungsträger sind gut in Form, treffen und bereiten vor, sodass auch nicht auffällt, dass die Lasten im Kader grundsätzlich recht ungleich verteilt sind. Die ersten beiden Linien sind für den Großteil der Punkte zuständig, dahinter herrscht noch ein zu großes Loch. Dabei hilft selbstverständlich ein Michael Raffl, der sich am Freitag in Torlaune präsentierte und vier Treffer machte. Es ist wohl auch keine Überraschung, dass nur die Mitglieder der ersten beiden Reihen über positive PlusMinus Statistiken verfügen – solange dieses 2 bis 2,5 Liniensystem funktioniert wird sich der VSV da vorne festsetzen.
Am kommenden Wochenende können die Draustädter ihren Ruf als „Heimmonster“ verteidigen, denn es geht gleich zwei Mal vor heimischem Publikum ans Werk. Die größere Herausforderung wird da der Freitag sein, wenn die zuletzt so treffsicheren Vienna Capitals kommen. Können die Wiener die in dieser Saison noch blütenweiße Heimweste der Adler anpatzen? Am Sonntag kommt schließlich Zagreb, das in 6 Auswärtsspielen erst zwei Mal siegreich blieb – und auch das immer nur am Freitag. Eine Überraschung wäre es also nicht, würden die Adler auch nach 12 Runden ganz weit vorne stehen.
Spieler der Woche: Derek Damon (3 Tore, 1 Assist), denn er ist der Mann für die wichtigen Momente. Zwar hat Michael Raffl am Freitag stärker geglänzt, aber Damon bringt sein Leistung Spiel für Spiel. Kein Wunder, dass er bislang immer gescort hat und auch am letzten Wochenende seine Gefährlichkeit unter Beweis stellen konnte.
Die nächsten Spiele: 15.10. VIC (H),17.10. ZAG (H)
3. Vienna Capitals (2 Siege, 4 Punkte, 14:5 Tore // Gesamt 12 Punkte, 43:31 Tore)
Zwei Heimspiele, zwei Kantersiege, 14 Tore erzielt – die Vienna Capitals überrollten in den letzten Runden die Konkurrenz und schoben sich mit einem perfekten Wochenende bis auf Rang 3 nach vorne. Mittlerweile ist der Hauptstadtclub wieder die beste Offensivadresse der EBEL und arbeitet sich Woche für Woche näher an die Tabellenspitze heran. Dabei ließen sich die Wiener am vergangenen Wochenende von niemandem stoppen. Zuerst wurde Meister Salzburg beim 7:1 Sieg förmlich zerlegt, am Sonntag musste auch Zagreb die Wiener Stärken anerkennen und ging mit fliegenden Fahnen 4:7 unter. Und das alles ohne Kapitän Benoit Gratton, für den aber andere als Punktelieferanten einsprangen. Erstmals auch Cory Larose, der sich endlich fit meldete und am Sonntag mit einem Tor und einem Assist die ersten EBEL Punkte sammelte. Dazu noch eine zweite Linie, die immer besser in Schuss kommt und ein Fortier, der scort und scort und scort. Die Angriffsmaschinerie der Wiener ist derzeit erdrückend, sodass es aktuell in der Abwehr gar nicht so sehr darauf ankommt, wie man die Arbeit verrichtet. Die Gegner sind damit beschäftigt, sich zu gegen die Torlawine der Capitals zu wehren – und damit hat man schon mehr als genug zu kämpfen.
Nach den beiden Heimspielen am letzten Wochenende kommt am Freitag eine richtig große Herausforderung auf das Gaudet-Team zu. Es geht zum VSV und dieser hat noch kein Heimspiel verloren. Können die Capitals ihren Torlauf fortsetzen, oder wird man von Wolke 7 herunter geholt? Ein Schlüssel wird dabei dem bislang so sensationellen Power Play zukommen, denn die Villacher sind derzeit das „unfairste“ Team der EBEL. Am Sonntag folgt schließlich das Heimmatch gegen Fehervar, wo alles andere als ein klarer Sieg eine Überraschung wäre. Setzen die Wiener ihre Siegesserie fort, dann könnten die Capitals schon am Freitag auf Platz 2 stehen...
Spieler der Woche: David Rodman, der scheinbar endlich in dieser Saison angekommen ist. Bislang war ja herzlich wenig zu sehen vom Slowenen, aber am vergangenen Wochenende durfte sich der jüngere der Rodman Brüder ein Tor und vier Assists gut schreiben lassen. Die ersten Punkte 2010/11!
Die nächsten Spiele: 15.10. VSV (A), 17.10.AVS (H)
4. Red Bull Salzburg (1 Sieg, 2 Punkte, 4:9 Tore// Gesamt: 12 Punkte, 35:28 Tore)
Wenn man im Umfeld von Meister Salzburg schon vom alljährlichen „Oktobertief“ spricht, dann sagt das einiges über die Leistungen der Mozartstädter in den letzten Wochen aus. Nach einem starken Saisonstart kam das Werkl zuletzt ins stocken, aber wenigstens gelang der Sprung zurück in die Erfolgsspur. Am Sonntag tat man sich gegen Alba Volan unglaublich schwer, feierte aber schließlich doch einen Penalty Sieg. Das tat dem angekratzten Selbstvertrauen nach dem 1:7 in Wien richtig gut. Trotz dieses Debakels gegen die Capitals verfügen die Salzburger noch immer über die beste Abwehr der Liga und wenn man Pierre Page kennt, dann lässt er sich von so etwas wie einem Zwischentief nicht aus der Ruhe bringen. Er hat das langfristige Ziel im Auge und das heißt Meistertitel. Was interessierte einen da schon der Oktober? In der Tabelle ging es für die Salzburger zwar etwas nach unten, aber am kommenden Wochenende hat man es selbst in der Hand, sich wieder nach oben zu spielen. Es geht gegen die beiden direkten Verfolger Graz und Jesenice. Beides sehr schwere Aufgaben, denn die Grazer sind derzeit fast genau so unberechenbar, wie die Red Bulls und Jesenice spielt derzeit sehr starkes Eishockey. Für den Titelverteidiger heißt es, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren – und die liegen normaler Weise in der Offensive und bei den Special Teams. Beides klappte zuletzt nicht so recht und trotzdem sind die Bullen weiterhin in der oberen Tabellenhälfte zu finden. Da geht es anderen Teams nicht so gut.
Spieler der Woche: Ryan Duncan, der zwei der vier Tore der Salzburger am letzten Wochenende machte und damit als einer der ganz wenigen im Bullenstall positiv auffallen konnte.
Die nächsten Spiele: 15.10. G99 (A), 17.10. HKJ (H)
5. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 6:7 Tore // Gesamt 11 Punkte 30:37 Tore)
Der slowenische Meister zaubert nicht, spielt das, was er kann und sammelt weiterhin wichtige Punkte. Dabei profitiert man bei den Krainern noch immer von der mangelnden Konstanz der direkten Konkurrenz. Das hat man auch am Freitag in Graz gesehen, als Jesenice mit 5:3 siegreich blieb und jeden Fehler gnadenlos ausnützte. Auch in Klagenfurt zeigten die Krainer, dass sie zurecht so weit vorne in der Tabelle stehen, denn gegen den KAC hielt man lange mit. Das 1:4 schaut dann etwas deutlicher aus, als das Match gewesen ist.
Am kommenden Wochenende geht es für Jesenice mit einem echten Knaller los: Erzrivale Laibach kommt und da geht es nicht nur um zwei Punkte, sondern auch um die Ehre. Mit einem Sieg könnte man sich von den Drachen etwas absetzen und den Top 5 Platz nach hinten absichern. Gerade zu Hause war der HKJ bislang relativ stark, wenngleich man aber zwei der drei Spiele verloren hat. Nicht einfacher wird die Aufgabe am Sonntag in Salzburg. Der Meister mag zwar angeschlagen sein, das Potential für eine Leistungsexplosion ist aber immer gegeben. Immer ein Thema, wenn man über Jesenice spricht: das Penalty Killing. Dieses ist das schlechteste der Liga und damit eine echte Gefahr für den eigenen Torhüter. Jede dritte Unterzahl resultiert in einem Gegentreffer – viel zu viel, will man sich auf Dauer vorne festsetzen. Doch damit rechnet man bei Jesenice eigentlich ohnehin nicht, denn die Slowenen gelten trotz des tollen Starts als krasser Außenseiter. Vor allem auch, weil die Kadertiefe fehlt. Im Sturm haben zum Beispiel erst 8 Cracks einen Torerfolg feiern können. Es wird spannend sein, ob sich Jesenice auch in den nächsten zwei Runden mit Punkten so weit oben in der Tabelle halten kann.
Spieler der Woche: Robert Sabolic mit einem Hattrick am Freitag, der die nächsten beiden Punkte für den HKJ bedeutete. Der Stürmer spielt offenbar die Saison seines Lebens und hält schon bei 8 Toren und 5 Assists hält und ist damit der beste Torschütze seiner Mannschaft.
Die nächsten Spiele: 15.10. OLJ (H), 17.10. RBS (A)
6. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 2 Punkte, 13:7 Tore // Gesamt 10 Punkte, 34:29 Tore)
Die Bären sind so etwas wie Dr. Jekyll und Mister Hyde in einer Mannschaft. Wenn es am Freitag und dann am besten zu Hause aufs Eis geht, ist kein Gegner vor den Kroaten sicher. Am Sonntag sieht es dann ganz anders aus und es hagelt Niederlage um Niederlage. Merkwürdig und in der Liga läuft schon der Running Gag, dass Zagreb wohl die Siege am Freitag immer etwas zu ausgelassen feiert. Das letzte Wochenende war so etwas wie der Beweis für diese Theorie. Wie schon in der Woche zuvor wurde im Heimspiel der Gegner richtiggehend abgefertigt. Linz musste mit 9 Gegentreffer die Heimreise antreten und dabei erwiesen sich die Bären als unglaublich effizient. Ganz anders dann der Auftritt am Sonntag in Wien, der aussah, als ob da eine andere Mannschaft am Eis stehen würde. 7 Gegentore kassiert, wieder eine Niederlage am Sonntag und der Fall auf Platz 6. Dabei verfügen die Kroaten weiterhin über den besten Torhüter und das beste Power Play der Liga (38,24%), sowie über eine unglaubliche Scoring-Effizienz (11,49%). Was jetzt noch fehlt, um ganz oben mitspielen zu können? Ein Sieg am Sonntag wäre schon einmal ein guter Anfang...
Spieler der Woche: John Hecimovic, der Vizemeister Linz am Freitag im Alleingang versenkt hat. 4 Tore, 3 Assists in einem Spiel muss man auch erst einmal schaffen. Ein herausragender Abend des besten Torschützen in den Reihen Medvescaks (10 Tore).
Die nächsten Spiele: 15.10. KAC (H), 17.10. VSV (A)
7. Graz 99ers (1 Sieg, 2 Punkte, 10:10 Tore // Gesamt 10 Punkte, 30:30 Tore )
Die Graz 99ers stehen nicht nur auf dem 7. Tabellenplatz, weil sie sich lange Zeit mit dem Toreschießen schwer getan haben. Die Steirer hadern auch nach 5 Wochen in der neuen Saison mit ihrer Konstanz. Am Freitag gab es zu Hause gegen Jesenice eine unnötige 3:5 Niederlage, bei der man sich von einer ganz schlechten Seite präsentierte. Am Sonntag ließ man dann das Visier in Laibach oben und lieferte sich ein bemerkenswertes Offensivspektakel mit insgesamt 12 Toreffern und einem 7:5 Erfolg. Trotz Sieg war man danach sehr kritisch und bemängelte die eigene Konstanz sowie die Defensivleistung. Zuvor hatte Trainer Bill Gilligan an der eigenen Linienzusammenstellung gebastelt und seine Leistungsträger in die Pflicht genommen. Nach Spielen haben die Steirer eine richtig ausgeglichene Bilanz: 10 Punkte, 5 Siege, 5 Niederlagen, 30 Tore geschossen, 30 kassiert. Um weiter nach oben schielen zu können, müssen die Steirer am kommenden Wochenende vor allem in der Defensive wieder hart arbeiten. In Salzburg kann alles passieren, denn man weiß nie, wie der Meister auftritt und am Sonntag wartet mit Schlusslicht Linz eine schwer angeschlagene Mannschaft. Und diese Gegner sind bekanntlich immer die gefährlichsten. Apropos Gefahr: die geht noch immer nicht vom Power Play der 99ers aus – nur Linz ist in Überzahl schlechter als die Steirer. Noch eine Parallele gibt es zu den Black Wings: das Penalty Killing, das ähnlich überragend ist, wie jenes beim Vizemeister. Es gibt also noch einiges zu tun bei den Grazern, aber man kennt Trainer Bill Gilligan, der seiner Mannschaft permanent den Spiegel vorhält und auf Fehler aufmerksam macht. Selbst nach einem 7:5 Auswärtssieg.
Spieler der Woche: J.P. Pare, der am letzten Wochenende mit einem Tor und 3 Assists die Hälfte seiner bisherigen Punkteausbeute in dieser Saison errungen hat. War das der Wachkuss für den Kanadier, der bislang noch farblos geblieben ist?
Die nächsten Spiele: 15.10. RBS (H), 17.10. BWL (A)
8. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 0 Punkte, 8:13 Tore // Gesamt 9 Punkte, 30:42 Tore)
Der Absteiger der Woche kommt dieses Mal aus Laibach und hat den tiefen Fall von Platz 4 aus der Vorwoche auf Rang 8 nach 10 Runden hinter sich. Die Drachen konnten in den letzten beiden Runden keine Punkte auf ihr Konto schaufeln und mussten sich zwei Mal relativ knapp geschlagen geben. Die Moral hat dabei immerhin gestimmt, denn sowohl gegen den VSV, als auch gegen Graz holten die Laibacher immer wieder Rückstände auf, ohne jedoch am Ende dafür belohnt zu werden. Dass man immer wieder ins Spiel zurück fand, war auch ein Verdienst des guten Power Plays der Slowenen, die aber gleichzeitig im Penalty Killing nur die Nummer 8 der Liga sind. Mit 42 Gegentoren hat Laibach in diesem Bereich auch den schlechtesten Wert der Liga und kassiert zuletzt schlicht und ergreifend viel zu viele Gegentore. Der Anfangs so gute Torhüter Ales Sila ist mittlerweile in der Goaliewertung bis auf Platz 10 durchgereicht worden und konnte seiner Mannschaft auch keine Punkte retten. Man könnte fast glauben, Laibach ist in der Realität angekommen und am Freitag wird man dann wohl sehen, ob das tatsächlich so ist. Die Drachen müssen dann zum Derby nach Jesenice, wo eigene Gesetzer gelten. Das ist auch gut so, denn auswärts war Olimpija in den ersten 4 Wochen eher ein laues Lüftchen. Am Sonntag kommt schließlich Tabellenführer KAC, gegen den man als Außenseiter an den Start geht. Aber gerade vor eigenem Publikum ist Laibach immer für eine Überraschung gut.
Spieler der Woche: Andrej Hebar mit zwei Toren und drei Assists an 5 von 8 Treffern der Laibacher beteiligt. Mit 11 Punkten (6 Tore, 5 Assists) ist Hebar auch der beste Scorer seiner Mannschaft.
Die nächsten Spiele: 15.10. HKJ (A), 17.10. KAC (H)
9. Fehervar AV 19 (0 Siege, 2 Punkte, 7:9 Tore // Gesamt 8 Punkte, 30:39 Tore)
Kein Spiel gewonnen und trotzdem den Vorsprung auf das Schlusslicht ausgebaut. Alba Volan darf mit dem letzten Wochenende nicht zufrieden sein, hat aber zumindest gepunktet. Zwei Mal reichten 60 Minuten für Fehervar nicht, denn sowohl gegen den KAC, wie auch gegen Salzburg ging es in die Overtime. Gegen den Meister entschied überhaupt erst das Penalty Schießen und in beiden Fällen hatten die Gegner immer das bessere Ende für sich. Verdient, aber Szekesfehervar zeigte zumindest Charakter, holte jeweils Rückstände auf und bleibt damit auf Tuchfühlung mit der Konkurrenz. Trotzdem ärgerlich, denn endlich klappte es auch einmal mit dem Torerfolg und trotzdem reichte es nicht zum Sieg. Fehervar spielt derzeit genau das, was man von den Ungarn erwartet hat: ein unangenehmes Eishockey, bei dem man nie aufgibt und bis zur allerletzten Sekunde kämpft. Das kennt man aus der Vergangenheit und wenn es schon spielerisch nicht klappt, dann holt man die Punkte eben über den Einsatz. Den wird man auch am kommenden Wochenende brauchen, denn am Freitag geht es im Kellerduell gegen Linz auch darum, nicht die rote Laterne übernehmen zu müssen. Zu Hause lief es bislang aber recht gut für Fehervar, sodass Punkte gegen den angeschlagenen Vizemeister nicht überraschend kämen. Das würden sie am Sonntag sehr wohl, denn in Wien wartet die Tormaschine der Liga und nur wenn die Ungarn über sich hinauswachsen könnten, wäre da eine Sensation möglich.
Spieler der Woche: Balazs Ladanyi, der weiterhin der beste Scorer bei den Ungarn ist und in den letzten beiden Runden durchaus beachtliche 4 Punkte gesammelt hat (2 Tore, 2 Assists).
Die nächsten Spiele: 15.10. BWL (H), 17.10. VIC (A)
10. Black Wings Linz (0 Siege, 1 Punkt, 3:13 Tore // Gesamt 6 Punkte, 19:35 Tore)
Man könnte derzeit ganze Bücher über die Black Wings schreiben. Der Saisonstart völlig in die Hose gegangen, dazwischen 7 Spieler, die ausgefallen sind und dann am Freitag noch ein 0:9 (!) in Zagreb. Tiefer kann man eigentlich nicht fallen und entsprechend angeschlagen ist das Selbstvertrauen bei den Black Wings. Das merkte man auch am Sonntag, als man gegen den VSV mit 3:0 in Führung lag und ein einziges Gegentor reichte, um das Konzept völlig über den Haufen zu werfen. Wenn es nicht läuft, dann klappen eben auch die einfachsten Sachen nicht – so wie gerade bei den Black Wings. Zumindest kündigt sich für die nächsten Partien Erleichterung in der angespannten Personalsituation an: Alex Westlund und Brad Purdie könnten ins Team zurückkehren, denn beide wollten eigentlich schon gegen den VSV auflaufen. Also doch keine gröbere Verletzung beim US Keeper, der sich eine Bauchmuskelverletzung zugezogen hatte. Auch wenn der Sonntag trotz Pleite als Lichtblick gesehen wird, noch liegt ganz viel Arbeit vor den Stahlstädtern. In der Offensive harmonieren die Linien nicht so richtig, dazu das seit Jahren wenig überzeugende Power Play – kein Wunder, dass kein Team in der Liga weniger Treffer bejubeln konnten als die Linzer. Und seit dem letzten Wochenende hat man auch gesehen, wie sehr Alex Westlund dieser Mannschaft fehlt. 13 Gegentore in 2 Spielen sind ein deutliches Indiz und es soll auch die Leistung von Lorenz Hirn am Sonntag nicht schmälern, wenn man den Linzern wünscht, dass Westlund bald wieder zurück kehrt, wonach es derzeit ja aussieht. Vielleicht endet dann auch die Niederlagenserie der Linzer, die nun schon 5 Spiele anhält.
Der letzte Platz ist selbstverständlich nicht das, was man sich bei den Oberösterreichern vorgestellt hat und am kommenden Wochenende hätte man es selbst in der Hand, sich zu verbessern. Auswärts in Szekesfehervar tut man sich zwar traditionell schwer, aber wenn man aus dem Keller weg will, muss man den Tabellenneunten schlagen. Am Sonntag heißt es dann auch die Heimschwäche abzulegen, wenn es gegen Graz geht. In den ersten 10 Runden haben die Linzer erst einen einzigen Sieg vor eigenem Publikum eingefahren und dabei nur lächerliche 5 Tore geschossen, aber 18 kassiert.
Spieler der Woche: Lorenz Hirn – ja genau. Zuerst hat er in Zagreb Tor um Tor geschluckt, musste am Sonntag mangels Alternativen wieder ins Gehäuse und zog dem VSV über weite Strecken den Offensivzahn. Für einen jungen Mann sind schwankende Leistungen nicht selten – vielleicht sollte er einfach mehr Eiszeit erhalten?
Die nächsten Spiele: 15.10. AVS (A), 17.10. G99 (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 10 Runden:
Derek Damon bleibt ein Punktegarant – der Stürmer hat auch nach 10 Runden noch in jedem Match mindestens einen Zähler gesammelt * Linz bleibt zwar Letzter, aber beim Penalty Killing macht dem Vizemeister niemand etwas vor – 84,78% * KAC und VSV haben genau gleich viele Tore geschossen (41), wie auch kassiert (31) – nur hat der Rekordmeister aus dieser Bilanz zwei Punkte mehr ergattert * Zagreb bleibt weiterhin sehr eindimensional, was die Siege betrifft: am Freitag 5 Spiele, 5 Siege, am Sonntag 5 Spiele, 5 Niederlagen * Die Kroaten sind derzeit das fairste Team der Liga vor Alba Volan und Graz, die meistbestraften Teams kommen aus Villach und Jesenice * Der Zuschauerschnitt im September (3.096) ist praktisch genau so hoch wie jener bisher im Oktober (3.091) * Francois Fortier (VIC) bleibt der Torgarant der Liga und hat nach 10 Spielen 13 Treffer auf seinem Konto * Fortier (VIC) und Hecimovic (ZAG) heißen die beiden besten Power Play Schützen der EBEL mit jeweils 7 Überzahltoren * Brett Lysak (HKJ) hat zwei seiner bisherigen drei Tore in Unterzahl geschossen * Kein anderer hat so viele Zweiminutenstrafen kassiert wie Gregor Hager (KAC) – 14 Mal wurde er schon so auf die Bank geschickt * Roland Kaspitz (VSV) ist mit 14 Assists derzeit der Vorlagenkönig der Liga * Nur Fehervar, Graz und Salzburg haben noch keinen Shorthander erzielt * Zagreb feierte mit 9:0 am Freitag gegen Linz den bisher höchsten Saisonsieg.
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