6:3 - Scorpions klettern an Tabellenspitze
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marksoft -
9. Oktober 2010 um 17:28 -
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Die Hannover Scorpions sind zurück an der Tabellenspitze. Nach vier Wochen Abstinenz hat sich das Team von Trainer Toni Krinner durch einen 6:3 (1:0, 4:2, 1:1)-Erfolg gegen die Adler Mannheim zurück nach oben gespielt.
Vor 3.585 Zuschauern in der TUI Arena trafen John Tripp, Adam Mitchell, Thomas Dolak (2), Martin Hlinka und Klaus Kathan für die Niedersachsen.
Mit derselben Aufstellung, die am vergangenen Sonntag in Augsburg mit 7:5 die Oberhand behalten hatte, startete der Deutsche Meister in die Partie gegen die Gäste aus der Kurpfalz. Matt Dzieduszycki (Adduktorenzerrung), Ben Cottreau (Gehirnerschütterung) und Tino Boos (Reha nach Schambein-OP) fielen weiterhin aus, das Tor der Hausherren hütete Youri Ziffzer. Auf der Ersatzbank nahm erneut Lukas Steinhauer als BackUp Platz.
Die Partie begann offen. Mannheim startete sehr offensiv und auch die Gastgeber versteckten sich vor heimischer Kulisse keineswegs. Kein Wunder also, dass nach gut drei Minuten bereits das erste Tor bejubelt werden durfte, das zudem die Hausherren erzielten konnten. Nachdem Klaus Kathan im Wechsel zuvor noch an Fredrick Brathwaite gescheitert war machte es John Tripp deutlich besser. Den Schuss von Chris Herperger konnte Brathwaite zwar auch noch halten, doch den Pass von Herperger, der den zurückspringenden Puck klug querlegte, verwertete John Tripp ohne Probleme. Was folgte war die beste Phase der Gäste, die nach einer Strafe gegen Tore Vikingstad für zwei Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. Doch ein aufmerksamer Youri Ziffzer und eine toll kämpfende Scorpions-Mannschaft hielten den Kasten sauber. Wieder mit fünf Spielern auf dem Eis waren es dann wieder die Scorpions, die die Partie dominierten. Etliche Chancen, darunter von Ryan Maki und Tore Vikingstad, konnten sich die Hausherren erspielen, doch der zweite Treffer wollte im ersten Drittel nicht fallen. Und da auch zwei Strafen gegen Mannheim ungenutzt blieben, ging es mit der knappsten aller Führungen in die erste Pause.
Daran sollte sich im Mittelabschnitt gehörig etwas ändern. Mannheim kam besser aus der Kabine, konnte sich aber keine zwingenden Torchancen erarbeiten. Anders die Gastgeber: Mit der ersten Möglichkeit führte das Team um Kapitän Sascha Goc mit 2:0. Über Goc und Vikingstad kam die Scheibe zu Adam Mitchell, der nach 24 gespielten Minuten Fredrick Brathwaite zum zweiten Mal an diesem Nachmittag überwinden konnte. Hannover blieb weiter am Drücker und traf zum vermeintlichen 3:0, doch ohne zögern und wohl auch zu Recht entschied Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek beim Treffer von Thomas Dolak auf „Hohen Stock“. Die Scorpions waren weiter das besser Team und hatten bei einer 4 auf 1-Situation (!) gar die Chance zum 3:0, doch Tore Vikingstad verfehlt die Scheibe und plötzlich stand es nur noch 2:1. Was war passiert? Einen Schuss von Frank Mauer wehrte Youri Ziffzer senkrecht nach oben ab, die kurze Verwirrung nutzte Mario Scalzo zum 2:1. Die Gastgeber waren keineswegs geschockt, sondern spielten eher mit Wut nach dem Gegentreffer weiter. Dennoch musste Youri Ziffzer bei einem Konter der Kurpfälzer das „zu Null“ retten, als er in Weltklasse-Manier hielt. Ein Big Save, der vielleicht die entscheidende Szene der Partie war, denn anstatt das 2:2 zu kassieren erhöhten Patrick Köppchen nach Videobeweis und Martin Hlinka, der freistehend Brathwaite keine Chance ließ, binnen von zwei Minuten auf 4:1 und die Partie schien entschieden. Doch Ziffzer machte es wieder spannend. Einen einfachen Schuss von Denis Reul rutschte dem Keeper der Scorpions durch die Schoner, seine bis dato einzige schwache Szene bedeutete das 4:2 und neue Hoffnung für die Adler. Doch vier Sekunden vor Drittelende rückten die Gastgeber die Sache wieder gerade.
Dieses Mal wehrte Fredrick Brathwaite einen Schuss nach oben ab, der Puck fiel hinter im in den Torraum und kullerte von da ins Tor. Gutgeschrieben wurde das Tor - erneut erst nach Videobeweis - schließlich Klaus Kathan.
Die Geschichte des letzten Drittels ist dann schnell erzählt. Die Scorpions spielten nicht mehr mit dem ganz großen Druck nach vorne, fast folgerichtig traf Mannheim zum 3:5. Mehr ließen die Hausherren dann allerdings nicht mehr zu, mit seinem zweiten Tor des Nachmittags machte Thomas Dolak nach knapp 52 Minuten endgültig alles klar – auf Vorarbeit von Tore Vikingstad und Patrick Köppchen traf Dolak aus kurzer Distanz zum 6:3-Endstand. Die Niedersachsen, die bereits morgen Abend um 18.30 Uhr in München das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm haben, kletterten durch die drei Punkte zurück an die Tabellenspitze und bleiben dort zumindest bis morgen Nachmittag.
Hannover Scorpions – Adler Mannheim 6:3 (1:0, 4:2, 1:1)
Tore: 1:0 Tripp (Herperger, Mitchell - 03:04 Min.), 2:0 Mitchell (S. Goc, Vikingstad - 24:20 Min.), 2:1 Scalzo (Mauer, Dietrich - 32:06 Min. - 6:5), 3:1 Dolak (S. Goc, Vikingstad - 33:37 Min.), 4:1 Hlinka (Tripp, Köppchen - 35:18 Min.), 4:2 Reul (Mauer, King - 37:54 Min.), 5:2 Kathan (Brimanis, Vikingstad - 39:56 Min), 5:3 Plachte (Ritter, Reul - 48:33 Min.), 6:3 Dolak (Köppchen, Vikingstad - 51:42 Min.)
Strafen: Hannover 6, Mannheim 6