Auch in ihrer vierten Woche bliebt die Erste Bank Eishockey Liga für jede Menge Überraschungen gut. Schlagzeilen wird sie auch in den nächsten Tagen generieren, wenn man über die lange Strafe von Robert Lukas spricht, oder in Kärnten über eine „Doppelführung“ jubilieren kann.
Beinahe ist die erste Hälfte des ersten Grunddurchgangs vorbei, das hießt am kommenden Freitag hat jede Mannschaft ein Mal gegen jeden EBEL Gegner gespielt. Würde man nicht aus den Erfahrungen der Vergangenheit schöpfen, würde man meinen, dass man sich nun schon ein erstes Bild machen kann, wie die nächsten 46 Runden des Grunddurchgangs ausschauen können. Aber davon sind wir noch weit entfernt, denn noch immer sind die Leistungsschwankungen aller Teams groß und es stehen nicht ohne Grund jene Mannschaften vorne, die bislang am konstantesten agiert haben.
Auch wenn man es noch nicht ausspricht, es gibt auch schon die erste Mannschaft, die in einer echten Krise steckt: Vizmeister Linz kommt einfach nicht in die Gänge und krebst am Tabellenende herum. Eine Überraschung, ebenso wie die Tatsache, dass mit Laibach und Jesenice zwei Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte stehen, die man ganz unten erwartet hatte. Die EBEL ist unberechenbar in dieser Phase der Meisterschaft, das zeigen auch die Ergebnisse der ersten acht Runden.
Und die EBEL ist auch gut für Aufreger: nach der 6 Spiele Sperre für David Rodman ist nun ein weiteres Exempel vom Strafsenat gesetzt worden: Robert Lukas wurde nach einer bösen Tätlichkeit (zurecht) für 12 Spiele aus dem Verkehr gezogen. Darüber wird noch viel geschrieben werden, ebenso wieder einmal über Schiedsrichterleistungen und zahlreiche andere Geschehnisse rund um den schnellsten Mannschaftssport der Welt.
HF.at blickt auch nach Woche 4 kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
1. Klagenfurter AC (1 Sieg, 3 Punkte, 7:4 Tore // Gesamt 12 Punkte, 31:25 Tore)
So spielt ein Tabellenführer: als einziges Team der Liga in den ersten Wochen halbwegs konstant und am letzten Wochenende trotz einer Niederlage immer gepunktet. Alles eitel Wonne bei den Rotjacken? Nein, denn es gibt noch immer Luft nach oben – wäre ja auch ein Wunder, wenn das nicht so sein würde um diese Jahreszeit. Man ärgert sich über Fehler im Aufbauspiel und die fehlende Aggression vor dem Tor des Gegners. Das hat vor allem gegen Graz einen Punkt gekostet, am Freitag in Jesenice war man immer Herr der Lage und ließ die zu Hause nicht zu unterschätzenden Slowenen nicht ins Spiel kommen. Beim KAC ist der Start gelungen, Erinnerungen an eine souveräne Meistersaison werden wahr. Kein Wunder, dass es da angeblich auch Andy Schneider im fernen Kanada juckt, schon ein wenig früher als vereinbart (1.12.) wieder in ein KAC Dress zu schlüpfen. Viele Sorgen hat Trainer Viveiros nach 8 Runden nicht, beeindruckend vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit: von 22 eingesetzten Feldspielern haben 21 bereits gepunktet. Darüber hinaus auch noch das erste Shutout für Andy Chiodo. Besser werden könnten noch die Special Teams, aber dafür hat man noch 46 Runden Zeit...
Am kommenden Wochenende warten zwei unangenehme Aufgaben auf die Rotjacken. Am Freitag geht es nach Szekesfehervar, wo alles passieren kann und am Sonntag kommt mit Jesenice ein Team, das zu allem fähig ist. Favorit ist der KAC aber als Tabellenführer verständlicher Weise in beiden Partien.
Spieler der Woche: Peter Ratchuk, der mit einem Tor und zwei Assists an diesem Wochenende endgültig in der EBEL angekommen ist. Mit +8 hat der Verteidiger auch die beste PlusMinus Statistik der gesamten Liga und ist die erhoffte KAC Verstärkung in der Abwehr.
Die nächsten Spiele: 8.10. AVS (A), 10.10. HKJ (H)
2. Villacher SV (2 Siege, 4 Punkte, 10:6 Tore // Gesamt: 10 Punkte, 31:25 Tore)
Zu Hause hui, auswärts.... jetzt auch! Nachdem der VSV zuletzt auf fremdem Eis immer wieder schwächelte, waren die Adler am vergangenen Wochenende die Comeback Kids der Runde. Bei Meister Salzburg drehten die Kärntner ein eigentlich schon verlorenes Match noch um und holten damit das Punktemaximum aus zwei Spielen. Der Lohn dafür ist nicht nur der HF.at Titel als „Aufsteiger der Woche“, sondern auch Platz 2 in der Liga. Und der kommt nicht von ungefähr, denn die Villacher bauen derzeit auf ihre berüchtigte Stärke: uneingeschränkter Kampfgeist bis zum Schluss. Diesem Willen hatten am Freitag die psychisch angeschlagenen Linzer rein gar nichts entgegen zu setzen und in Salzburg folgte dann die Wiederauferstehung nach einem 1:4 Rückstand.
Wenn die Draustädter jetzt auch noch ihre Undiszipliniertheiten in Griff bekommen würden, könnte man sogar noch mehr Kraft in besagten Siegeswillen stecken. Der VSV ist aktuell das am meisten bestrafte Team der Erste Bank Eishockey Liga und sitzt im Schnitt 31,13 Minuten in der Kühlbox. Zu viel, um über eine ganze Saison so erfolgreich zu sein, würde man meinen. Noch dazu, wenn man im Penalty Killing nur eine Quote von 76,6% erreicht. Gut, dass es da am Weg nach vorne keine Probleme gibt und man derzeit das kaltblütigste Team vor dem gegnerischen Tor ist.
Die nächsten beiden Runden bringen am Freitag Laibach in die Villacher Stadthalle, wo man die lupenreine Weste verteidigen will. Am Sonntag geht es zu den schwer angeschlagenen Linzern, die man gerade erst deutlich geschlagen hat. Vier weitere Punkte am Konto wären also keine Überraschung.
Spieler der Woche: Michael Raffl, weil er Salzburg in den letzten zwei Minuten praktisch im Alleingang k.o. Geschossen hat. Ein Torjäger, wie er im Buche steht – immer dort, wo er stehen muss. Trotz seiner erst 21 Jahre scheint er eine sensationelle letzte Saison bestätigen zu können und hält nach 8 Runden bei 3 Toren, 4 Assists und somit 7 Punkten.
Die nächsten Spiele: 8.10. OLJ (H),10.10. BWL (A)
3. Red Bull Salzburg (0 Sieg, 0 Punkte, 5:7 Tore// Gesamt: 10 Punkte, 31:19 Tore)
So gut die Salzburger in die Saison gestartet sind, so schlecht war das letzte Wochenende. Das Werk der Page-Truppe ist etwas ins stottern geraten und prompt kassierte der Meister zwei Niederlagen. Das Problem der Red Bulls scheint dabei derzeit die Konzentration über 60 Minuten zu sein. Wer den VSV im ersten Drittel schon tief in den Knien hat und dann trotzdem in den letzten beiden Minuten noch verliert, hat etwas zu besprechen. Noch dazu, da dies nicht die erste Niederlage in diesem Stil ist. Schon am Freitag in Fehervar hatte man ein 1:0 aus der Hand gegeben und dabei zwei Mal bei 3 gegen 5 Gegentore zugelassen. Ist das jetzt der Durchhänger, den man nach einer langen und intensiven Pre-Season fast erwarten musste?
Das wird man im Lager der Mozartstädter am kommenden Wochenende herausfinden, denn ein Gastspiel in Wien ist da schon eine Bewährungsprobe, bei der man Druck standhalten muss. Am Sonntag geht es schließlich zu Hause gegen Szekesfehervar um Wiedergutmachung für die Auswärtspleite im ersten Duell. Noch leben die Salzburger von ihrem starken Saisonbeginn und haben rein statistisch gesehen noch immer eine der effizientesten Offensivformationen der Liga. Aber die erzielten Tore werden weniger, die Gegner spielen plötzlich auch konstanter und aggressiver und schon tut man sich schwerer als noch vor wenigen Wochen. Da hilft es auch nichts, dass man über die beste Abwehr der Liga verfügt, wenn vorne nicht mehr alles nach Wunsch läuft.
Spieler der Woche: Andre Lakos, der torgefährlichste Verteidiger bei Meister Salzburg, machte am letzten Wochenende zwei Tore und einen Assist.
Die nächsten Spiele: 8.10. VIC (A), 10.10. AVS (H)
4. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 7:8 Tore // Gesamt 9 Punkte, 22:29 Tore)
Gekommen, um zu bleiben – Olimpija Laibach hat es sich im vorderen Tabellendrittel gemütlich gemacht und hat seinen Platz dank der eigenen Heimstärke auch erfolgreich verteidigt. Nach acht Runden haben die Slowenen schon vier Spiele am eigenen Konto, drei davon vor heimischem Publikum. So überrascht es auch wenig, dass in den letzten beiden Runden dieser Trend fortgesetzt wurde. In Graz hielt man das Ergebnis (4:6) zwar optisch knapp, hatte aber keine realistische Chance auf einen Punkt oder gar einen Sieg. Am Sonntag ließ man schließlich zu Hause Fehervar haarscharf mit 3:2 abblitzen und punktet damit brav weiter. Auch wenn man nicht erwarten kann, dass die Drachen auf Dauer so weit vorne in der Tabelle stehen werden, die Punkte, die sie jetzt holen, werden am Schluss im Kampf um den Play Off Strich helfen.
Wohin man sich in der EBEL der nächsten Wochen orientieren wird, dürften die nächsten beiden Runden zeigen. Laibach trifft am Freitag auf die zu Hause überragenden Villacher und empfängt am Sonntag die aufstrebenden Grazer. Zwei große Herausforderungen, die zeigen werden, wo man jetzt wirklich steht.
Spieler der Woche: Ziga Pance, der erstmals in dieser Saison als Torschütze in Erscheinung trat – und das gleich in zwei Partien hintereinander!
Die nächsten Spiele: 8.10. VSV (A), 10.10. G99 (H)
5. HK Jesenice (1 Sieg, 2 Punkte, 7:8 Tore // Gesamt 9 Punkte 24:30 Tore)
Wie der Erzrivale aus Laibach steht auch Jesenice auf einem Tabellenrang, den kaum ein Experte für die Krainer für möglich gehalten hätte. Und auch ansonsten sind die Parallelen zu den Drachen auffällig: der HKJ holt seine Punkte ebenfalls liebend gerne zu Hause und hat sogar ein ähnliches Torverhältnis wie Laibach. Am letzten Wochenende gab es gleich zwei Spiele vor eigenem Publikum und dabei auch wieder zwei Punkte. Gegen Zagreb setzte man sich am Sonntag knapp durch, nachdem es am Freitag beim 0:4 gegen den KAC die erste Heimpleite der Saison gesetzt hatte. Dabei wurde den Slowenen aufgezeigt, wo es noch fehlt im Vergleich zu den großen Favoriten, aber solange man brav punktet und die ein oder andere Überraschung abliefern kann, wird man sich am Kampf um die Play Off Ränge beteiligen können. Vielleicht wäre noch der ein oder andere Punkt mehr am Konto, wenn man vor allem in Unterzahl ein wenig die Luft nach oben nützen würde. Beinahe jede dritte Unterzahl endet für die Krainer mit einem Gegentor – der schlechteste Wert der Liga! Und auch was die Torhüter betrifft ist da noch Verbesserungspotential vorhanden: nur 85,89% aller Torschüsse werden vom Jesenice Gespann abgewehrt – auch das ist im Vergleich zur Konkurrenz wenig überzeugend. Insgesamt nützen die Slowenen aber die aktuellen Leistungsschwankungen bei so manche Ligakonkurrenten gut aus und punkten geschickt und konsequent.
Die nächsten beiden Runden werden auch für Jesenice zur Bewährungsprobe, denn es geht zwei Mal in die Fremde. Zuerst heißt es in Graz gegen eine starke Defensivreihe zu bestehen, ehe am Sonntag Tabellenführer KAC eine kaum zu überwindende Hürde darstellen dürfte. Aber Jesenice hat schon mehr als einmal in dieser Saison gezeigt, dass man als Underdog überraschen kann.
Spieler der Woche: Brett Lysak, der sich immer mehr zum Leadertyp im Jesenice Kader entwickelt. Nach acht Runden einer der wenigen Spieler in Jesenice, die eine positive PlusMinus Bilanz haben!
Die nächsten Spiele: 8.10. G99 (A), 10.10. KAC (A)
6. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 2 Punkte, 8:4 Tore // Gesamt 8 Punkte, 21:22 Tore)
Himmehoch jauchzend, zu Tode betrübt – die Saison bietet für Zagreb weiterhin eine Berg- und Talfahrt in Serie. Da überrollen unglaublich effiziente Bären am Freitag die Vienna Capitals mit 6:1 und müssen sich am Sonntag dann in Jesenice knapp 2:3 geschlagen geben. Zumindest in der ersten Partie dieses Wochenendes hat es mit dem Toreschießen geklappt, mit einer unglaublichen Effizienz wurden die Wiener förmlich auseinander genommen, während man sich hinten auf den derzeit überragenden Torhüter der Liga, Robert Kristan, verlassen konnte. Trotz dieser „Miniexplosion“ am Freitag haben die Kroaten weiterhin ein kleines Problem im Angriff und schießen zu wenig Tore. Aber die letzten beiden Runden waren ein kleiner Lichtblick, der sich nun bestätigen muss. Am Freitag kommt der Letzte aus Linz schwer angeschlagen in die Bärenhöhle und Zagreb wird vor eigenem Publikum wieder ein echtes Spektakel aufziehen. Am Sonntag können sich die Kroaten in Wien dann auf etwas gefasst machen, wenn die Capitals Revanche für die Niederlage vom letzten Freitag wollen. Ein wichtiger Schlüssel, um in diesen beiden Spielen zu Punkten zu kommen, wird auch dann wieder das Power Play Zagrebs sein. 35,71% aller Überzahlsituationen werden von den Bären auch in Tore umgewandelt und damit stellt Medvescak das beste Power Play der Liga! In Unterzahl muss man sich auch nicht viel Sorgen machen, denn diese „Disziplin“ müssen die Bären nicht oft zeigen: nur 13 Minuten pro Spiel sitzen die Kroaten auf der Strafbank – die Nummer 1 der Fair Play Wertung!
Spieler der Woche: Robert Kristan, der die torgefährlichen Vienna Capitals am Freitag so richtig verzweifeln ließ und seit Saisonstart auf hohem Niveau agiert. 93,25% Fangquote sind nicht nur eine sensationelle Marke nach 8 Runden, sondern auch der beste Wert der EBEL!
Die nächsten Spiele: 8.10. BWL (H), 10.10. VIC (A)
7. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 10:7 Tore // Gesamt 8 Punkte, 20:20 Tore )
Nach anfänglichen Problemen im Spiel nach vorne haben sich die Grazer am vergangenen Wochenende endlich in der Saison als angekommen gemeldet. Zwei Spiele, zwei Siege und dabei Leader Klagenfurt niedergerungen. Das 4:3 im Penalty Schießen gibt den Steirern sicher noch mehr Selbstvertrauen, als das 6:4 am Freitag gegen Laibach. Endlich treffen die Steirer vorne und schon klappt es auch mit den Punkten. Nach diesen guten Ergebnissen darf man sich im Lager der 99ers Hoffnungen machen, dass auch der Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen besser wird. Zuletzt wollten nur 1.600 Fans das Match gegen Laibach sehen. Am kommenden Wochenende könnte es für die Murstädter noch weiter nach oben gehen, denn mit Jesenice und Laibach warten nicht nur ein Slowenendoppel, sondern auch zwei Mannschaften, die in der Tabelle in Schlagdistanz vor den Steirern platziert sind. Wenn sich die Leistungskurve der Murstädter weiterhin nach oben bewegt, ist der Weg in Richtung oberes Tabellendrittel nicht unrealistisch. Dabei kann man sich wie schon in der letzten Saison auf ein ausgezeichnetes Penalty Killing verlassen und zeigte zuletzt auch ein etwas besseres Power Play. Mit Fabian Weinhandl hat man weiterhin einen gut haltenden Torhüter im Rücken und mit nur 20 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga. Alle Werte der Steirer zeigen nach oben!
Spieler der Woche: Patrick Harand mit einem Tor und zwei Assists einer der besten Scorer der Steirer am vergangenen Wochenende und auch seine ersten drei Punkte dieser Saison!
Die nächsten Spiele: 8.10. HKJ (H), 10.10. OLJ (A)
8. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 2:6 Tore // Gesamt 8 Punkte, 29:26 Tore)
Kaum hat man geglaubt, die Vienna Capitals hätten ihren Rhythmus gefunden und würden die Liga von hinten aufrollen, stockt die Maschinerie etwas. Zumindest auf den ersten Blick, denn mit der hohen Niederlage in Zagreb am Freitag (1:6) und dem hart erkämpften 1:0 am Sonntag in Linz konnte man für keine Begeisterungsstürme sorgen. Es hätte aber auch ganz anders kommen können, denn die Wiener beherrschten, so komisch das klingen mag, auch Zagreb und scheiterten einzig und allein an ihrer Chancenverwertung. Das alte Leiden der ersten Runden dieser Saison also. Dass man sich aber auch in Defensivschlachten durchsetzen kann, zeigten die Capitals dann am Sonntag mit der harten Partie in Linz. Noch macht man sich das Leben aber selbst unnötig schwer und schwächt sich mit vielen Strafen unnötig selbst. Kein Wunder, dass man neben dem VSV das unfairste Team der Liga stellt.
Verlassen kann man sich hingegen weiterhin auf die Leistungsträger Gratton und Fortier, die immer noch so ziemlich die einzige wirkliche Gefahr nach vorne darstellen. Wenn man bedenkt, dass die zweite Reihe rund um die Rodmans noch immer nicht in Form ist – die Slowenen haben erst zwei Tore erzielt – darf man sich trotz allem eine Wiener Mannschaft in der EBEL Tabelle weiter vorne erwarten. Dazu muss aber wieder mehr Konstanz ins Spiel und die Effizienz erhöht werden.
In den nächsten beiden Runden wird man zumindest kein Motivationsproblem haben: am Freitag gegen Meister Salzburg ist ein heißer Tanz zu erwarten, am Sonntag will man gegen Zagreb das 1:6 aus der 7. Runde vergessen machen. Und noch dazu geht es zwei Mal zu Hause an die Arbeit – Punkte sind da Pflicht!
Spieler der Woche: Benoit Gratton. Der Wiener Kapitän bleibt einer der umstrittensten Spieler der Liga, spielt immer hart an der Grenze und zieht auch so manche Fouls auf sich. Und er ist immer dort, wo es weh tut und wichtig ist. Wie beim einzigen Tor in Linz – einem Shorthander. Eine der letzten echten Spielertypen in der Liga.
Die nächsten Spiele: 8.10. RBS (H), 10.10. ZAG (H)
9. Fehervar AV 19 (1 Sieg, 2 Punkte, 4:4 Tore // Gesamt 6 Punkte, 23:30 Tore)
Nach acht Runden bleibt Szekesfehervar jenes Team, das am häufigsten von den Experten genannt wird, wenn es um die Teams geht, die nicht unter den Top 8 erwartet werden. Und Fehervar scheint die Erwartungen zu bestätigen, wenngleich man jetzt zumindest einen kleinen Rhythmus gefunden hat und immer wieder punkten kann. So auch am Freitag, als man sogar Meister Salzburg nieder gerungen hat. Ein lautes Lebenszeichen der Magyaren, die vor allem dank des Power Plays gewannen. Dieses war auch immer wieder vom Trainer kritisiert worden, ebenso wie die Tatsache, dass man nicht über 60 Minuten das erhoffte Eishockey aufs Eis bringen kann. Gegen Salzburg klappte das und schon war der Sieg im Trockenen. Am Sonntag war man ebenfalls hauchdünn dran an einem Zähler, als man in Laibach mit 2:3 verlor. Man ist also knapp dran an der Konkurrenz, aber der letzte Schritt, um sich weiter nach vorne orientieren zu können, fehlt. Wie auch die Tore, die man nicht gerade im Überfluss generieren kann. Am kommenden Wochenende wird man beinahe über sich hinauswachsen müssen und Punkte wären schon fast eine Überraschung. Am Freitag kommt Leader KAC, am Sonntag muss man zu Titelverteidiger Salzburg. Keine einfache Aufgaben gegen zwei der besten Offensivabteilungen der EBEL.
Spieler der Woche: Krisztian Palkovics (1 Tor, 2 Assists), der zumindest konstant seine Leistung bringt und nach zwei Spielen ohne Punkte wieder gescort hat.
Die nächsten Spiele: 8.10. KAC (H), 10.10. RBS (A)
10. Black Wings Linz (0 Siege, 0 Punkte, 2:6 Tore // Gesamt 5 Punkte, 16:22 Tore)
Wenn eine Mannschaft in der Krise ist, dann der Vizemeister! Nach acht Runden zeigen die Black Wings noch immer erschreckende Schwächen im Spielaufbau, die Reihen harmonieren überhaupt nicht, der vielgepriesene Sturm ist nicht einmal ein laues Lüftchen und dann schwächen sich die Linzer mit dummen Fouls auch noch selbst. Die nackten Zahlen sprechen eigentlich für sich: nur zwei Tore in den letzten beiden Spielen, ingesamt nur 16 Mal in dieser Saison getroffen, darüber hinaus das schlechteste Power Play der Liga und die schlechteste Toreffizienz! Was hilft da das beste Penalty Killing und die drittbeste Abwehr der Liga, wenn vorne nichts reingeht? Der Frust sitzt tief, die Fragen werden mehr und der Druck von Niederlage zu Niederlage größer. Die Mannschaft wirkt angezählt, zeigt keinen Biss, geht nicht dort hin, wo es richtig weh tut und ist nicht torhungrig genug. Dazu kommen die entscheidenden Pässe nicht genau genug – alles in allem eine enttäuschende Leistung in den ersten 8 Runden.
Wenn man ehrlich ist, darf man sich von dieser Mannschaft auch in den nächsten beiden Runden keine Wunderdinge erwarten. Vom oft herbei beschworenen lösenden Knopf ist nichts zu sehen und die Linzer stehen zu Recht am letzten Platz der EBEL. Ohne erhebliche Leistungssteigerung wird sich das auch nicht ändern, denn am Freitag geht es ins Tollhaus von Zagreb, am Sonntag kommt dann der Tabellenzweite aus Villach. Schwere Zeiten für den Vizemeister...
Spieler der Woche: Daniel Oberkofler, der zwar nur einen Assist gesammelt hat, aber ein ganz seltener Lichtblick ist, was Einsatzwille und Leidenschaft betrifft. Der Lohn dafür: in 5 von 8 Spielen hat der Stürmer bislang gepunktet!
Die nächsten Spiele: 8.10. ZAG (A), 10.10. VSV (H)
Bemerkenswerte Fakten nach 8 Runden:
Nach acht Runden haben drei Teams jeweils 31 Treffer erzielt (KAC, VSV, Salzburg) – diese drei Topoffensiven belegen auch die Plätze 1 bis 3 * Medvescak Zagreb hat einen Lielbingsspieltag: den Freitag – vier Spiele, vier Siege. Dafür haben die Kroaten alle vier Partien am Sonntag verloren! * Francois Fortier hat in der 8. Runde das erste Mal in dieser Saison keinen Scorerpunkt gemacht * VSV Stürmer Derek Damon hat als einziger Spieler 2010/11 in jeder Partie gescort! * Am Freitag kommen bislang im Schnitt um 415 Zuschauer mehr in die Hallen als am Sonntag * Der Topscorer des letzten Grunddurchgangs, Eric Healey, musste bis Runde 7 warten, ehe er das erste Saisontor erzielte * Vizemeister Linz steht zwar am Tabellenende, hat aber das beste Penalty Killing der Liga (88,89%) * Im Schnitt fallen in der EBEL 6,2 Tore pro Partie * Nach 8 Runden halten wir bei 248 erzielten Toren, 135 davon (54,4%) sind in Heimspielen erzielt worden.
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