Fehervar entführt zwei Punkte aus Linz
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marksoft -
26. September 2010 um 20:30 -
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Vizemeister Black Wings tut sich weiterhin schwer, in die Gänge zu kommen. Gegen Fehervar AV 19 lief man lange einem Rückstand nach, war am Ende dem Sieg aber näher als die Ungarn und verlor trotzdem. Im Penalty Schießen setzte sich Szekesfehervar mit 4:3 durch und holte den zweiten Saisonsieg. Für Linz immerhin der dritte Punkt an diesem Wochenende.
Neben Brad Purdie musste Kim Collins, Headcoach der Black Wings Linz auch auf Verteidiger Rich Bronilla verzichten. Der Verteidiger war schon am Freitag in Graz angeschlagen ins Spiel gegangen und musste gegen Fehervar mit einer Lungenentzündung w.o. geben. Trotzdem erwischten die Black Wings einen echten Traumstart: Nach 49 Sekunden das erste Powerplay, nach 66 Sekunden das 1:0 durch Daniel Oberkofler. Doch wer nun gedacht hatte, die Hausherren würden mit Schwung über die Ungarn fegen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Fehervar gab jetzt richtig Gas, drückte auf den Ausgleich und schoss sich auf das Tor von Alex Westlund ein. In der 7. Minute war es schließlich Istvan Sofron, der den US-Keeper erstmals bezwingen konnte. Auch nach diesem Ausgleich waren die Magyaren das aktivere und gefährlichere Team, ohne jedoch einen weiteren Torerfolg feiern zu können. Martin Maritisch hatte schließlich mit der Pausensirene die Riesenchance auf die abermalige Führung der Hausherren, vergab aber alleine vor dem Tor.
Im zweiten Abschnitt hatten wieder die Black Wings den besseren Start, aber jetzt war Fehervar-Goalie Zoltan Hetenyi hellwach und griff einige Male sehenswert ein. Seine Vorderleute lauerten inzwischen auf Konter, welche sie immer wieder gefährlich vortrugen. Aber es waren die Linzer, die in dieser Phase die Akzente setzten. Nach 4 Minuten hatte Mairitsch die Riesenchance, seine Linzer in Führung zu schießen, vergab aber. Wenig später scheiterten auch noch Baumgartner und Grabher Meier am sehr gut aufspielenden Torhüter der Ungarn. Einen echten Traumsave zeigte Hetenyi schließlich in der 26. Minute gegen Reid Cashman, der ganz allein vor ihm auftauchte, die Scheibe aber nicht an der Fanghand des Fehervar Schlussmanns vorbei brachte.
Ungarn mit der Führung
Die Oberösterreicher drängten jetzt auf die Führung, das Tor machten aber die Gäste: Andras Benk nützte eine Unachtsamkeit der Stahlstädter aus und verwertete in der 28. Minute seinen eigenen Nachschuss zum 2:1. Zu diesem Zeitpunkt glücklich, denn bis dahin hatte man minutenlang gar nichts von den Magyaren gesehen. Auch nach der Führung blieb Linz am Drücker hatte zwei Mal innerhalb einer Minute durch Eric Healey die Möglichkeit, das zweite Tor zu machen. Dieses blieb den Gastgebern aber verwehrt und mit tickender Matchuhr setzten sich die Ungarn wieder verstärkt im Angriffsdrittel fest. Richtig gute Torchancen blieben aber jetzt auf beiden Seiten Mangelware. Erst in den letzten Minuten konnten die Black Wings wieder einen Gang zulegen und wieder so etwas wie Druck auf das Gehäuse von Hetenyi ausüben. Vor allem auch auf Grund zweiter direkt aufeinander folgenden Überzahlsituationen, in denen der Torhüter der Ungarn unter Dauerbeschuss stand, aber nicht zu überwinden war. So ging es mit dem knappen 2:1 für Fehervar ins letzte Drittel.
Keine Entscheidung in den ersten 60 Minuten
Die Linzer begannen das dritte Drittel mit viel Elan und Druck auf das ungarische Tor. Dieses Mal auch mit Erfolg, denn nach einem Weitschuss stand Martin Mairitsch wieder einmal goldrichtig und konnte zum 2:2 über die Linie eindrücken. Der Treffer hauchte dem Angriffsspiel der Linzer zusätzlich Schwung ein. Die Gäste reagierten mit einem Time Out und wollten so die Angriffsflut aus Linz unterbrechen. Das Vorhaben gelang, denn mit ihrem ersten echten Torschuss in diesem letzten Drittel gingen die Ungarn wieder in Führung, was allerdings erst nach Videobeweis bestätigt wurde. In der 47. Minute hatten die Stahlstädter im Powerplay gleich mehrfach die Chance diesen neuerlichen Rückstand auszugleichen, ihre Schüsse wurden aber immer wieder geblockt oder vom gegnerischen Torhüter aus der Luft gepflückt. Erst als sich Michael Mayr in Minute 49. ein Herz fasst und über links durchstartete, war der Abwehrriegel der Magyaren geknackt. Der Verteidiger spielte sehenswert zurück vors Tor, dort stand Pat Leahy ganz alleine und schoss zum 3:3 ein.
Das Match wurde nun richtig mitreißend, denn die Black Wings drückten weiterhin, während Fehervar zahlreiche Konter fuhr. Eric Healey hatte in der 56. Minute die Möglichkeit für das vierte Tor der Hausherren, vergab am langen Eck aber um Millimeter. 2:14 Minuten vorm Ende setzte Pat Leahy die Scheibe im Powerplay auch noch an die Stange, 97 Sekunden vor dem Ende schoss Robert Lukas zwei Mal von der blauen Linie und konnte das Spielgerät ebenfalls nicht im Netz unterbringen. Wenige Sekunden später tropfte auch ein MacKenzie Blue Liner von der Innenstange aus der Gefahrenzone heraus! Es war jetzt ein Spiel auf ein Tor, das aber mit einer Strafe in der letzten Minute zu Ende war. Nach einem unkorrekten Spielerwechsel hatten nun die Ungarn die Chance auf den Sieg – doch auch sie konnten in regulärer Spielzeit kein Tor mehr erzielen.
Auch die Overtime blieb torlos. Also ging es ins Penaltyschießen, das ebenfalls in die Verlängerung musste: Nach drei Schützen hatte es noch kein Erfolgserlebnis gegeben, doch im vierten Durchgang fiel dann die Entscheidung. Während Arpad Mihaly für SAPA Fehervar AV19 traf, bleib den Hausherren ein Treffer verwehrt. Ungarns Meister siegte erstmals seit über zwei Jahren in Linz, gewann 4:3 nach Penaltyschießen.
EHC LIWEST Linz - SAPA Fehervar AV19 3:4 n.P. (1:1, 0:1, 2:1, 0:1, 0:0)
Zuschauer: 2.200
Referees: BERNEKER T.; KASPAR C., SIEGEL S.
Tore: OBERKOFLER D. (01:06 / GRABHER MEIER M., MAIRITSCH M.), MAIRITSCH M. (42:36 / MACDONALD F.), LEAHY P. (49:25 / MAYR M., LUKAS R.) resp. SOFRON I. (06:29 / LADANYI B., TOKAJI V.), BENK A. (27:40 / MIHALY A., FEKETE D.), SOFRON I. (45:31 / LADANYI B., VAS M.), MIHALY A. (65:00)
Goalkeepers: WESTLUND A. (65 min. / 33 SA. / 4 GA.) resp. HETENYI Z. (65 min. / 46 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 4 resp. 16
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., CASHMAN R., ECKER F., GRABHER MEIER M., HAIDINGER C., HEALEY E., HIRN L., IBOUNIG C., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MCKENZIE A., OBERKOFLER D., REISINGER A., SCHLACHER M., SCHOLZ F., SCHWAB M., SHEARER R., WESTLUND A.
SAPA Fehervar AV19: ACKESTRÖM O., BENK A., FEKETE D., FODOR S., HETENYI Z., HOLECZY R., HORVATH A., JOBB D., KOVACS C., KRANJC A., LADANYI B., MAKLARI E., MARTZ N., MIHALY A., NAGY G., ORBAN A., PALKOVICS K., SATOSAARI T., SOFRON I., TOKAJI V., VAS M., VASZJUNYIN A.