Der Spieler der ersten Runden: Reinhard Divis auf Höhenflug
-
marksoft -
21. September 2010 um 16:53 -
4.541 Mal gelesen -
0 Kommentare
Reinhard Divis, der 2002 als erster Österreicher ein NHL-Spiel bestritt, erlebt beim EC Red Bull Salzburg gerade seinen x-ten Frühling. Mit den Red Bulls feierte der 35-jährige Goalie in vier Spielen vier Siege und feierte dabei zwei Shutouts!
Reinhard Divis erlebt in Salzburg derzeit seinen x-ten Frühling. Mit den Red Bulls feierte der 35-Jährige zum Meisterschaftsauftakt in vier Spielen vier Siege. Dabei erspielten sich die Bullen ein Torverhältnis von 19:6. Großen Anteil am derzeitigen Erfolgslauf des Meisters hat Reinhard Divis. Der Goalie hält bei einer Savequote von 94,9 Prozent und führt damit die Torhüter-Statistik der Erste Bank Eishockey Liga an. In zwei Spielen blieb der gebürtige Wiener sogar ohne Gegentreffer!
Winner-Typ
Reinhard Divis ist ein echter Gewinner-Typ. Der gebürtige Wiener gewann im Verlauf seiner Karriere schon neun Meistertitel. Zu Beginn der Karriere (1993/94 – 1997/98) wurde Divis fünf Mal Meister mit der VEU Feldkirch. Mit den Vorarlbergern gewann der 35-Jährige Goalie, der seinen Karriere beim WAT Stadlau begann, 1997/98 auch die European Hockey League, sein persönliches Karriere-Highlight.
Seine Erfolge blieben auch in Amerika nicht unbemerkt: 2000 wurde Reinhard Divis von den St. Louis Blues in der achten Runde gedraftet. Als erster Österreicher überhaupt bestritt Reinhard Divis am 7. April 2002 für die St. Luis Blues ein NHL-Spiel und feierte gegen die Colorado Avalanche gleich einen Shut-out-Sieg. Bis 2006 folgten 28 weitere NHL-Einsätze für die Blues.
Danach kehrte der Wiener nach Österreich zurück, spielte zwei Jahre für den EC Red Bull Salzburg. In beiden Jahren machte er die Bullen zum Meister. Danach lockte ihn noch ein Mal das Ausland: 2008/09 wechselte Divis nach Schweden und holte mit Färjestad den Meistertitel, ehe der gebürtige Wiener im Vorjahr im Dress der Red Bulls in die Erste Bank Eishockey Liga zurückkehrte: „Ich wollte zu einem Klub, mit dem wir gewinnen können. Dann hat sich die Chance in Salzburg ergeben. Ich hatte bisher das Glück immer in Sieger-Mannschaften zu spielen!“, so Reinhard Divis. Und am Ende holte der 35-Jährige mit den Red Bulls in seinem dritten Jahr in Salzburg den dritten Titel.
Seine perfekte Bilanz will der gebürtige Wiener natürlich auch in den kommenden beiden Jahren fortsetzen, Reinhard Divis weiß aber: „Meister werden ist immer schwer. Egal, ob mit der VEU Feldkirch oder jetzt mit den Red Bulls, gegen uns sind alle doppelt motiviert. Als Meister sind wir die Gejagten, da ist das Siegen doppelt schwer. Und die Liga ist sehr gut: Wien hat eine Top-Mannschaft; Linz mit Alex Westlund einen Goalie der Spiele alleine entscheiden kann. Weiters Graz mit Bill Gilligan oder der KAC und Villach, das mit Gert Prohaska und Bernhard Starkbaum zwei sehr gute Torleute hat, sind gut. Wir sind gut in die Saison gestartet, konnten die ersten vier Spiele gewinnen. Wir haben eine junge Truppe, zuletzt haben wir sogar mit zwei kompletten U20-Linien gespielt. Salzburg gibt den jungen Cracks eine Chance. Auch ich helfe gerne den Youngsters. Hut ab vor der Salzburger Arbeit mit den jungen Spielern. Unser nächster Gegner ist am Freitag auswärts Jesenice, dann kommt am Sonntag Graz. Ich hoffe natürlich, dass unsere Siegesserie lange anhält “, so Reini Divis, der hart für den Erfolg gearbeitet hat, denn ohne Fließ kein Preis: „Ich trainiere härter als die anderen. Ich bin der Erste auf dem Eis und gehe als Letzter vom Eis. Ich bin überzeugt, dass sich ehrliche Arbeit immer durchsetzen wird und das sage ich mir auch jetzt noch immer!“
Auch mit 35 Jahren kann der Goalie noch etwas dazu lernen: „Ich bin in einer anderen Generation aufgewachsen. Der Eishockeysport hat sich weiterentwickelt, es wurde alles schneller und intensiver, auch bei der Ausrüstung gab es Neuerungen. Ich trainiere jeden Tag, wenn ich einmal mit dem Training aufhöre, dann bleibe ich stehen.“
Reinhard Divis glaubt, dass es zahlreich junge Goalies in Österreich gibt, die es ganz nach oben schaffen können: „Wir haben viele gute junge Goalies. Österreich hatte immer gute Torleute, zu Beginn meiner Zeit z. B. Puschacher oder Dalpiaz. Das größte Problem in Österreich ist, dass fast kein Verein einen Tormanntrainer hat. Die Jungen müssen hart arbeiten, Talent alleine reicht nicht aus.“ Zu weit voraus blicken will Divis nicht, aber in fünf Jahren möchte er noch Hockey spielen. Was in zehn Jahren sein wird lässt der 2-fache Familienvater offen. Auch sein 13-jähriger Sohn Dominic spielt bereits Eishockey. Der 13-Jährige könnte einmal in die Fuß seines Vaters treten. Derzeit hütet Divis junior im Nachwuchs der VEU Feldkirch, wo die große Karriere von Reinhard Divis begann, das Tor. „Er hat großes Talent“, weiß sein Vater.