Bad Tölz holt Dube zurück und verliert letzten Test
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marksoft -
20. September 2010 um 00:40 -
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Eine Woche vor dem Start in die neue Oberliga-Saison ist den Tölzer Löwen eine Verpflichtung gelungen, die nicht mehr für möglich
gehalten worden war: Yanick Dube, der den Tölzern vor Monatsfrist eine Absage erteilt hatte, unterschrieb nun am Sonntag nach reiflicher Überlegung doch einen Einjahresvertrag und geht seit seinem ersten Einsatz im Jahr 1998 mit den Löwen in seine achte Saison.
Wenn die Spielgenehmigung des Verbandes rechtzeitig eintrifft, wird Dube bereits am kommenden Freitag im ersten Punktspiel gegen Selb sein Comeback feiern—natürlich mit seiner angestammten „9“ auf dem Rücken. Für Freunde der Statistik: Der 36-Jährige schoss für Bad Tölz schon 177 Tore und sammelte 449 Scorerpunkte. Wunderdinge darf man von Yanick Dube, der zuletzt beim Zweitligisten Freiburg unter Vertrag war, allerdings zunächst nicht erwarten.
Der Kanadier, der in Bad Tölz heimisch geworden ist, hat eine geradezu unheimliche Verletzungsserie hinter sich, wurde in den vergangenen zwei Jahren sechs Mal operiert und hat seit Dezember kein Spiel mehr bestritten. Inzwischen jedoch sind die Blessuren auskuriert. Eishockey macht ihm wieder Spa§. Obwohl er schon etliche Trainingseinheiten mit den Löwen hinter sich hat, wird er nach eigener Einschätzung noch mindestens sechs Wochen brauchen, bevor er seine konditionellen Rückstände aufgeholt hat, zumal er aus beruflichen Gründen nicht immer mit dem Team trainieren kann. In den ersten drei, vier Wochen werde er deshalb auch nur bei den Heimspielen mitwirken, kündigt er an und sieht seine Hauptaufgabe zunächst darin, seine Erfahrung an seine jungen Mitspieler weiterzugeben.
Als Josef Hintermaier, Beiratsvorsitzender der Tölzer Eissport-GmbH, am Sonntag in einer Pause des Spiels gegen Miesbach den Transfer bekanntgab, erntet er frenetischen Beifall. Franz Fritzmeier, Sportlicher Berater, der die Verpflichtung vehement betrieben hatte, freut sich ebenfalls: „Es werden sicher viele Leute seinetwegen ins Stadion kommen. Und die Trainer haben eine spielerische Option mehr.“ Löwen-Coach Florian Funk ist zuversichtlich: „Yanick bringt uns mit seiner Erfahrung hoffentlich einen Schritt weiter.“ Derweil erinnert sich Dube an Zeiten, als er sich vor mehr als zehn Jahren mit dem Tölzer Nachwuchs Powerskating übte: „Damals habe ich die Buben trainiert, und jetzt spielen sie mit mir in der ersten Mannschaft.“
Nichts ist es geworden, mit der Revanche, die Löwen-Trainer Florian Funk nach der 2:3-Niederlage vom Freitag gegen den TEV Miesbach angekündigt hatte: Beim Rückspiel am Sonntag auf eigenem Eis zogen die Buam vor 600 Zuschauern gegen den Bayernliga-Meister mit 2:4 (1:1, 0:3, 1:0) den Kürzeren. Die Tore für Bad Tölz schossen Johannes Sedlmayr und Thomas Merl. Für
Miesbach waren Stefan Rohm (3 Tore) und Michael Waldschütz erfolgreich.
Von Gästetrainer Markus Wieland gab‘s Lob für das Tölzer Tempospiel und „tolle Talente“. Löwen-Coach Florian Funk fand nach drei Powerplay-Gegentreffern einmal mehr in der jugendlichen Unerfahrenheit seines Teams den Hauptgrund für die Niederlage: „Bei Fünf gegen Fünf haben wir jeden Gegner gut im Griff, Probleme haben wir in Unter– und Überzahl.“