Meister Salzburg wieder besser als Linz
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marksoft -
10. September 2010 um 21:49 -
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Auch knapp 5 Monate nach dem letzten Finale war Salzburg um ein Quäntchen besser als die Black Wings. Die Linzer mussten sich in der Finalrevanche gegen den Titelverteidiger mit 3:5 geschlagen geben.
Vor dem Auftaktspiel gab es für den EHC LIWEST Black Wings Linz Grund für Sentimentalitäten, denn der neue Co-Trainer der Linzer, Mark Szücs, wurde für seine Verdienste im Dress der Stahlstädter geehrt. Zehn Jahre war Szücs als Spieler für die Oberösterreicher aktiv und wurde mit seinen Toren, Assists und seiner Persönlichkeit zum großen Fanliebling. Ab sofort wird seine Nummer nicht mehr vergeben und hängt neben jenen von Rick Nasheim und Christian Perthaler an der Decke der Keine Sorgen EisArena. Nach einer Trauerminute für den kürzlich verstorbenen Christian Wohlgenannt ging sie mit etwas Verspätung los - die Revanche zum Vorjahresfinale.
Leahy in Unterzahl
Nach einer ersten Angriffswelle waren es die Black Wings, die zu den ersten großen Chancen kamen. Im frühen ersten Powerplay musste Salzburgs Schlussmann Reinhard Divis drei Mal sein ganzes Können aufbieten, um das torlose Remis zu retten. Als schließlich Michael Mayr für die Linzer auf der Strafbank saß und man ein druckvolles Powerplay des Meisters erwartete, schlug der Vizemeister zu: Pat Leahy schloss einen Konter über die rechte Seite mit einem satten Schuss ab und es stand 1:0 für die Hausherren.
Und Koch im Powerplay
Diese machten sich im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts das Leben selbst schwer und saßen viel auf der Strafbank. Nach einem Trattnig Knaller von der blauen Linie (8.) und einem Reflex von Divis bei einem Beinahe-Eigentor wurde es vor Alex Westlund brenzlig. Pewal und Welser hatten den Ausgleich auf dem Schläger, vergaben aber gegen einen blendend aufgelegten Westlund. Dass das Finale aus der letzten Saison doch noch nicht ganz vergessen ist, zeigte eine kurze Raufeinlage von Rich Bronilla und Manuel Latusa in der 15. Minute, die mit einem gerechten Unentschieden endete. Das war auch der Zwischenstand nach 20 Minuten, denn in der 20. Spielminute drückte Thomas Koch für Salzburg im Powerplay über die Linie. Beinahe hätten die Linzer sogar noch einmal geantwortet, denn in der letzten Sekunde hatte Pat Leahy nach Traumpass von Healey das 2:1 auf der Kelle, scheiterte aber am Schoner von Reinhard Divis.
Offensiv starteten die Salzburger, bei denen Trainer Page wieder in der Aufstellung permanente Wechsel durchführte, sehr offensiv - und liefen dabei in einen Konter. Diesen schloss der Linzer Kapitän Philipp Lukas sehenswert ins Kreuzeck ab - sein 147. Tor für die Oberösterreicher. Die Oberösterreicher blieben auch nach dieser Führung ihrem Konzept treu, ließen die Salzburger kommen und lauerten auf Konter. Es war schließlich ein sehr kurioser Treffer, der den Ausgleich markierte: nach einem Schuss der Salzburger tropfte die Scheibe hinter Westlund auf die Torlinie, dort wischten die Linzer immer wieder drüber und Marco Brucker drückte schließlich zum 2:2 ein - das erste Bundesligator für den Youngster.
Damit nicht genug, wurden die Hausherren kurze Zeit später noch einmal kalt erwischt, als Abid im Powerplay sogar zum 3:2 einschoss und damit die erstmalige Führung für den Meister markierte. Die Black Wings blieben aber weiter aggressiv und gegen offensiv eingestellte Mozartstädter fanden sie auch immer wieder Einschussmöglichkeiten vor. Nach einem Schuss von Shearer, forderten die Hausherren in der 36. Minute lautstark Videobeweis, doch noch ehe dieser durchgeführt werden konnte, brachte die nächste Aktion den Ausgleich. Cashman hatte von der blauen Linie abgezogen, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht und es stand 3:3. Das war in einem Treffer- und abwechslungsreichen Drittel aber noch immer nicht der letzte Treffer. Andre Lakos schoss Meister Salzburg in der 38. Minute ein weiteres Mal in Führung und mit diesem 4:3 für die Gäste ging es auch in die zweite Pause.
Koch sorgt mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung
Im letzten Abschnitt mussten die LIWEST Black Wings also antworten, doch die Salzburger standen nun besser, machten die Räume enger und ließen damit Chancen Mangelware bleiben. Die Zeit lief gegen die Gastgeber, die weiterhin dieses eine Tor aufzuholen hatten, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen. In der 52. Minute setzte Rich Bronilla einen Schuss im Powerplay knapp daneben – recht viel näher kam man dem Ausgleich in dieser Partie nicht mehr. In der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch. Die Linzer wieder mit einem Mann weniger am Eis, die Salzburger suchten die Entscheidung, doch Alex Westlund hielt seine Mannschaft im Rennen.
Als der US Goalie sein Gehäuse 20 Sekunden vor Schluss zu Gunsten eines weiteren Feldspielers verließ, spielten die Oberösterreicher „volles Risiko“, das sich aber nicht auszahlte. 4 Sekunden vor dem Ende kassierten die Black Wings das 3:5 ins leere Tor – die endgültige Entscheidung.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 3:5 (1:1, 2:3, 0:1)
Zuschauer: 2.600
Referees: DREMELJ I.; HRIBAR M., RAKOVIC D.
Tore: LEAHY P. (05:41 / SHEARER R.), LUKAS P. (21:15 / BAUMGARTNER G., PURDIE B.), CASHMAN R. (35:45 / MACDONALD F., HEALEY E.) resp. KOCH T. (19:04 / HOFER F.), BRUCKER M. (29:15), ABID R. (31:41 / TRATTNIG M.), LAKOS A. (37:52 / DUNCAN R., ABID R.), KOCH T. (59:56)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 41 SA. / 4 GA.) resp. DIVIS R. (60 min. / 23 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 61 (MISC - BRONILLA R., GA-MI - MCKENZIE A.) resp. 24 (MISC - LATUSA M.)
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., CASHMAN R., ECKER F., GRABHER MEIER M., HEALEY E., HIRN L., IBOUNIG C., LEAHY P., LUKAS P., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MCKENZIE A., OBERKOFLER D., PURDIE B., REISINGER A., SCHLACHER M., SCHOLZ F., SCHWAB M., SHEARER R., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: ABID R., BOIS D., BRUCKER M., DIVIS R., DUNCAN R., FISCHER M., HEINRICH D., HESHKA S., HOFER F., HOLST T., HÖNECKL T., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., MÜHLSTEIN F., PAUL N., PEWAL M., PUSCHNIK K., REGIER S., TRATTNIG M., UNTERWEGER M., WELSER D.