40 Minuten hatten die LIWEST Black Wings in ihrem ersten Heimspiel dieser Pre-Season gegen den EHC München ein Unentschieden halten können, dann jedoch machten sich die schwindenden Kräfte bemerkbar. Die Deutschen siegten mit 5:2.
Romantisch wurde es vor dem ersten Bully, denn zur Überraschung aller Anwesenden bat Linesman Markus Stöckl seine Freundin um ihre Hand. Nach dem „Ja ich will“ und tosendem Beifall von den Rängen und den Spielern beider Mannschaften starteten die LIWEST Black Wings in das erste Heimspiel der Saison.
Von Beginn weg machten aber die Gäste aus München Druck, wirkten spritziger und deutlich zielstrebiger als die Linzer. Die anfangs etwas ungenauen Torversuche wurden immer gefährlicher, vor allem im Power Play musste Alex Westlund im ersten Drittel einige Male in höchster Not mit guten Reflexen retten. Erst in der 15. Minute prüften auch die Stahlstädter den gegnerischen Goalie: Leahy und Shearer scheiterten, zwei Minuten später war auch noch Healey brandgefährlich vor dem Münchner Gehäuse. Je näher die Pausensirene kam, umso näher tasteten sich die Oberösterreicher an ihr erstes Tor heran. Nach 20 Minuten blieb es beim 0:0.
Auch im Mittelabschnitt blieb es bei den leichten Vorteilen für das DEL Team, das von zwei müde wirkenden Mannschaften noch die spritzigere war. Die Münchner hatten mehr vom Spiel und kamen in der 30. Minute nicht unverdient zum Führungstreffer. Alex Westlund war in dieser Situation machtlos, seine Kollegen versuchten aber sofort zu antworten. Nach dem Gegentreffer wurde die Collins-Truppe wieder aggressiver und tat auch mehr für die Offensive. Noch wirkte das Spiel der Hausherren aber zu berechenbar, bis in der 35. Minute ein MacKenzie Schuss von Leahy abgefälscht wurde. Die Scheibe landete im Netz und die LIWEST Black Wings konnten das 1:1 bejubeln.
Die Stahlstädter übernahmen jetzt das Kommando, plötzlich war man die bessere Mannschaft am Eis und dominierten die letzten Minuten in diesem Abschnitt. Pat Leahy, Rob Shearer und Gregor Baumgartner hatten die Riesenmöglichkeit zur Führung, aber vor dem Tor blieben die Linzer zu ungenau. Die Chancenverwertung, sie bleibt auch nach dem siebten Test das Sorgenkind der Oberösterreicher.
Völlig verschlafen starteten die LIWEST Black Wings in den Schlussabschnitt und gerieten bereits nach 20 Sekunden wieder in Rückstand. Plötzlich stand ein Münchner völlig alleine vor Westlund, konnte diesen ausspielen und locker zum 2:1 für die Bayern einschieben. Mit diesem Gegentreffer schienen die Dämme in der Abwehr der Linzer zu brechen, denn wiederum nur 62 Sekunden später stand es sogar 1:3 – jeder Fehler wurde in dieser Phase von den Deutschen bestraft. So auch in der 47. Minute, als Alex Westlund ein viertes Mal hinter sich greifen musste, als er einen Weitschuss zu spät gesehen hat.
Die Oberösterreicher wirkten nun kraftlos, langsam und extrem müde. Nach vielen intensiven Trainingseinheiten in den letzten Tagen keine Überraschung. Die Bayern, die schon nächste Woche in die Meisterschaft starten, hatten das Match jetzt unter Kontrolle. Aus dem Nichts tankte sich in der 49. Minute dann aber Rob Shearer durch und ließ den Torhüter der Gäste mit einem schönen Haken aussteigen, schob im Anschluss zum 2:4 ein. Das Tor ließ noch einmal Kräfte frei werden, denn jetzt wankten die Münchner. In Überzahl schlenzte Philipp Lukas knapp über die Querlatte, der Anschlusstreffer wollte nicht gelingen.
Durch die stärkere Offensivorientierung der Hausherren kam München in den letzten Minuten immer wieder zu Kontern. In der 59. Minute nützten die Gäste einen dieser Gegenstöße mit einem strammen Schuss von der Außenposition zum 5:2 – die endgültige Entscheidung. Dem hatten die Linzer nichts mehr entgegen zu setzen und mussten sich mit diesem Ergebnis auch zufrieden geben.
Phasenweise konnten die Stahlstädter gut mit dem DEL Team mithalten, insgesamt war der Trainingsvorsprung der Münchner aber klar zu sehen. Die LIWEST Black Wings wirkten mit Fortdauer der Partie immer müder und konnten die Spielintensität nicht auf konstantem Level halten.
Bereits am Sonntag geht es für die LIWEST Black Wings weiter im Testspielreigen. Wieder steht eine weite Auswärtsfahrt am Programm: Nationalligameister Dornbirn erwartet zum Pre-Season Duell. Dieses Mal wird aber nur ein Teil der Mannschaft am Eis stehen. Trainer Collins wird der „Jugend“ eine Chance geben und fast ohne Legionäre anreisen. Ein „U30“ Team mit nur Österreichern und Reid Cahsman wird in Dornbirn an den Start gehen, erweitert um fünf U20 Spieler der Black Wings. Diese weilen gerade zur Vorbereitung in der Schweiz und sollen etwas „Kampfmannschaftsluft“ schnuppern, reisen extra zum Test ins Ländle an.
EHC LIWEST Black Wings Linz – EHC München 2:5 (0:0, 1:1, 1:4)
Keine Sorgen EisArena, Zuschauer: 1.200
Tore: 0:1 Julien (30.), 1:1 Leahy (35.), 1:2 Schneider (41.), 1:3 Rautert (42.), 1:4 Schneider (47.), 2:4 Shearer (49.), 2:5 Gyori (59.).
Aufstellung Black Wings
Tor: Westlund (Hirn)
Abwehr: Shearer, Healey, Leahy / Purdie, Baumgartner, P. Lukas / Grabher-Meier, Oberkofler, Mairitsch / Ecker, Schlacher, Schwab / Scholz
Angriff: Mayr, Bronilla; Cashman, MacDonald; R. Lukas, MacKenzie; Reisinger