Galt früher der August und die erste Septemberhälfte als klassische Vorbereitungszeit auf die Wintersaison, so muss dieser Zeitspanne nun neue Bedeutung beigemessen werden.
Die Spiele der European Trophy sind für Teams und Trainer willkommene Vergleiche auf höchstem europäischem Level und bieten für junge und erfahrene Spieler beste Bedingungen, sich weiter zu entwickeln. Dementsprechend intensiv ist die Trainingsphase vor Beginn der Regulation Round (Gruppenspiele), die am 11. August 2010 beginnen.
Die Red Bulls absolvieren ihr intensives Konditionsprogramm wie gewohnt gemeinsam. Mit Beginn der "Ära" Pierre Pagé vor drei Jahren wurde dieses neue Konzept eingeführt, und heuer wurden bereits vier Kanadier - in den letzten Jahren ist manches Engagement eines kanadischen oder US-amerikanischen Spielers an der Bereitschaft zum Gemeinschaftstraining auch im Sommer gescheitert - dafür gewonnen.
Brent Aubin, der auf seine zweite Saison mit den Red Bulls hintrainiert, ist von dieser Art des Konditionstraining geradezu begeistert: „Ich muss mein Programm so oder so abspulen. In der Gruppe ist man viel mehr motiviert, wird von den Teamkollegen unterstützt, pusht sich gegenseitig, wenn es schwer wird und hat auch viel mehr Spaß beim Training“.
Lediglich die Eistrainingseinheiten, die in Kanada auch in den Sommermonaten in Trainingskursen angeboten werden, vermisst er. Lange muss er nun aber nicht mehr warten, am 26. Juli 2010 werden auch die Red Bulls in der Salzburger Eisarena erstmals das jungfräuliche Eis der neuen Saison betreten.
Teamtraining in der Konditionsphase wird aber längst auch bei anderen Clubs praktiziert. Bei Tappara etwa begann Mitte Mai ein siebenwöchiges gemeinsames Training, wobei dort auch einige Eiszeiten eingeschoben wurden. Nach einer Urlaubsphase mit individuellen Trainingsplänen trifft sich das Team von Tappara Anfang August auf dem Eis wieder. Ähnlich läuft es in Oulu ab, wo seit Anfang Mai gemeinsam trainiert wurde und auch einige Eistrainingseinheiten eingeschoben wurden. Im Moment verbringen auch die Finnen aus dem hohen Norden einige Urlaubswochen mit individuellem Training, bevor sie Ende Juli endgültig in die neue Eiszeit starten. In Turku wurde bis Ende Juni gemeinsam trainiert, am 26. Juli werden die Schlittschuhe wieder angeschnallt.
Ein ähnlicher Vorbereitungsplan zeichnet sich auch für die schwedischen und Schweizer Teilnehmer ab. Die Malmö Redhawks sind seit Ende April wieder gemeinsam am Schwitzen und gehen am 2. August 2010 aufs Eis. Auch bei HV71, dem schwedischen Meister, wechseln sich Phasen des Gruppentrainings mit individuellen Trainingsphasen ab, wie in Malmö beginnt auch in Jönköping am 2. August das Eistraining. In Bern begann das Teamtraining Mitte Mai, nach einer dreiwöchigen Urlaubspause geht es Ende Juli wieder gemeinsam weiter und am 2. August aufs Eis. Lediglich die Zürcher Lions trainieren die meiste Zeit individuell und gehen nach einem viertägigen Testprogramm am 30. Juli wieder aufs Eis.