Slowenen holen Österreich auf Boden zurück
-
marksoft -
30. Juni 2010 um 20:22 -
3.726 Mal gelesen -
0 Kommentare
Ernüchterung beim Team Austria: bei der Inline WM in Schweden setzte es für die Österreicher am Tag nach der Sensation gegen Finnland eine schmerzhafte Pleite. Gegen Slowenien ging es mit einem 2:9 in die Kabinen.
Die Ausgangssituation vor diesem Spiel war klar: Selbst bei einer knappen Niederlage wäre die weitere Zugehörigkeit zum A-Pool für das rot-weiß-rote Nationalteam bereits zu diesem frühen Zeitpunkt abgesichert gewesen. Doch der heutige Gegner Slowenien setzte ebenfalls alles daran, der Relegation zu entgehen - und hatte schlussendlich die Nase klar voran.
Angesichts der interessanten Ausgangslage entwickelt sich von Beginn an ein munteres Spiel, an dem zunächst beide Seiten ungefähr die gleichen Anteile verbuchen können. Eher überraschend fällt daher nach 2:35 Minuten das 0:1 für Slowenien aus einer Einzelaktion von Manfreda.
In der Folge geht das Spiel ausgeglichen hin und her, gut angetragene Angriffe der Österreicher verfangen sich in der engen Box der Slowenen vor ihrem Tor. Außerdem steht darin mit Gasper Kroselj ein Meister seines Faches, dem an diesem Tag auch das Glück des Tüchtigen zur Seite steht. So bewahrheitet sich wieder einmal eine alte Hockey-Weisheit, dass man nämlich Tore, die man selbst nicht schießt, bekommt: Ein Entlastungsangriff führt aus einem abgefälschten Schlagschuss zum 0:2.
Im zweiten Viertel ändert sich zunächst wenig an der Spielcharakteristik, die Slowenen stören früh den Aufbau der Österreicher, die aber tapfer weiter kämpfen. Das führt schließlich auch zum Erfolg: Daniel Oberkofler schnappt sich nach rund fünf Minuten die Scheibe an der Mittellinie, umspielt einen slowenischen Verteidiger und schießt trocken zum 1:2-Anschlusstreffer ein.
Gerade als die Österreicher in der Folge das Spiel immer besser in den Griff bekommen und auf den Ausgleich drücken, steht den Slowenen zweimal hintereinander das Glück zur Seite: Zunächst senkt sich eine abgefälschte „Bogenlampe“ über Goalie Bernhard Starkbaum hinweg ins Tor. Exakt eine Minute später ist es wieder ein abgelenkter Schuss, der den Weg zum 1:4 in den Kasten der Österreicher findet.
Entscheidung für Slowenien
Im dritten Viertel wollen die Österreicher endlich wieder auf die Erfolgsstraße zurück finden und beginnen entsprechend engagiert. Doch eine von mehreren kaum nachvollziehbaren Regelauslegungen des amerikanisch/japanischen Schiedrichter-Duos stoppen diese Bemühungen je. Das 1:5 durch Vedlin markiert so etwas wie eine Vorentscheidung in diesem Spiel. Denn nun sind die Österreicher gezwungen, noch stärker auf Offensive zu schalten, was den konterstarken Slowenen in die Hände spielt.
Und wieder tragen dazu zwei diskussionswürdige Ausschlüsse von zunächst Pollross und dann von Dolezal bei, die zu Beginn des letzten Viertels zu ebenso vielen Gegentoren der Slowenen führen. Zwar versucht das Trainergespann Andreas Wanner und Heimo Lindner nach dem 1:7, die nun sichtlich geknickte Mannschaft aufzurichten, doch es kommt noch schlimmer: Vedlin und Rajsar schrauben den Score auf 1:9, ehe Dolezal mit dem 2:9 zumindest eine Ergebniskorrektur gelingt.
Fazit: Eine in dieser Höhe unverdiente und ausgesprochen bittere Niederlage für die rot-weiß-rote Equipe, die den Slowenen nach unglücklichen Toren und fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen klar den Vortritt lassen muss.
Slowenien : Österreich 9:2 (2:0, 2:1, 1:0, 4:1)
400 Zuseher
Tore: Vedlin (3), Rajsar, Zemva, Ticar, Jeglic, Manfreda, Erman bzw. Oberkofler, Dolezal
Löfbergs Lila Arena, Karlstad (SWE)
Schiedsrichter Friday (USA), Kuloaru (JPN)
Die Besten: Oberkofler bzw. Vedlin, Rajsar, Kralj, Jeglic, Kroselj
Spielfilm:
0:17Erster gefährlicher Schuss von Ziga Jeglic auf das Tor der Österreicher, im Gegenzug probiert es Gregor Baumgartner
2:35Tor zum 1:0 für Slowenien, Manfreda bezwingt Starkbaum mit einem satten Rückhandschuss
7:06Strafe gegen Slowenien, Sloboda muss raus
7:39Auer folgt ihm nach einem Stockschlag, jetzt geht’s 3 gegen 3 weiter
11:202:0 für Slowenien, Erman lenkt einen Schlagschuss von Jeglic unhaltbar ab
13:05Erman nach Haken auf der Strafbank, Powerplay für Österreich, doch kaum eine zwingende Chance
17:19Tor für Österreich zum 2:1, Oberkofler enteilt auf der rechten Seite der slowenischen Abwehr und erzielt den Anschlusstreffer im Alleingang
21:133:1 für Slowenien, ein unglücklicher Abpraller von Zemva senkt sich über Starkbaum ins Tor
22:134:1 für Slowenien, wieder ein abgelenkter Schuss, Ticar ist der glückliche Torschütze
25:38Strafe für Privoznik wegen Hakens
25:59Auer für Halten, Loboda wegen Behinderung draußen, Slowenien spielt Überzahl
29:22Strafe gegen Wiedmaier wegen Behinderung, wieder Powerplay für Slowenien
30:395:1 für Slowenien, Vedlin verwertet ein Zuspiel volley zum ersten Powerplay-Treffer in diesem Spiel
32:28 Rajsar allein vor Starkbaum, doch der kann den Puck an sich ziehen
33:26Strafe gegen Rajsar wegen Hakens , Österreich anderthalb Minuten in Überzahl
35:07Strafe gegen Pollross wegen Stockhalten
36:296:1 für Slowenien, Vedlin mit einem Volleykracher zu seinem 2. Tor in diesem Spiel
38:06gefährlicher Konter der Slowenen, doch Endstation bei Goalie Starkbaum
38:49Rajsar allein vor Starkbaum, doch lässt sich nicht düpieren
39:18Dolezal muss wegen gefährlichen Spiels mit dem Hohen Stocks auf die Strafbank
39:25Die Strafe dauert nur wenige Sekunden, Jeglic nach Alleingang zum 7:1 ins Kreuzeck
40:018:1 für Slowenien, Vedlin zum dritten Mal an diesem Nachmittag
45:06Und jetzt sogar das 9:1 für Slowenien durch Rajsar und gleichzeitig Strafe für Dolezal
47:10Ergebnisverbesserung durch Dolezal nach Pass von Oberkofler zum 2:9 aus Sicht der Österreicher
12:00Das Spiel ist zu Ende, eine bittere und viel zu hohe Niederlage
Die Kader:
Team Österreich: Starkbaum, Iberer Martin; Gruber – Lange – Baumgartner – Oberkofler; Altmann – Riener – Dolezal – Pollross; Gruber – Iberer – Oberkofler – Baumgartner; Privoznik – Iberer Florian – Wiedmaier - Auer
Team Slowenien: Kroselj, Gracnar; Kralj – Vedlin – Ticar – Jeglic; Loboda – Erman – Rajsar – Kadic; Sabolic – Ograjensek – Zemva – Manfreda; Nahtigal