Interview: Wird das Schweizer Eishockey neu organisiert?
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marksoft -
16. Juni 2010 um 07:56 -
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Seit einiger Zeit arbeiten verschiedene Personen und Arbeitsgruppen hinter den Kulissen an einer Strukturreform im Schweizer Eishockey. Am Ursprung war die Frage: Ist das Schweizer Eishockey noch zeitgemäß organsiert? Stimmen die Strukturen noch? Sind die Abhängigkeiten in einem gesunden Mass?
Nachdem in verschiedenen Gremien die ersten Erkenntnisse präsentiert wurden, äussert sich Philippe Gaydoul in einer Aussendung der Swiss Ice Hockey Association zu den anstehenden Strukturreformen und gibt Antworten auf Fragen, die man eigentlich gar nicht stellt.
Herr Gaydoul, hinter den Kulissen arbeitet man an einer neuen Strategie im Eishockey. Was war der Ursprung für diesen Schritt?
Vor etwas mehr als einem Jahr wurde der Verwaltungsrat von Swiss Ice Hockey neu gewählt. Wir haben das Schweizer Eishockey im 101. Jahr seines Bestehens übernommen. Die Heim-Weltmeisterschaft war der Höhepunkt in der jüngsten Vergangenheit - es war Zeit, für eine saubere Situations-Analyse. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Analyse zu vollziehen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechende Massnahmen in die Wege zu leiten.
Was waren das konkret für Fragen, die man sich gestellt hat?
Man hat sich diverse Fragen gestellt: Haben wir eine Strategie für unser Handeln? Wenn ja, ist es die richtige Strategie? wollen wir in fünf oder zehn Jahren mit dem Eishockey stehen? Sind wir der Strategie entsprechend richtig organsiert? Sitzen wir in verschiedenen Booten oder sitzen wir alle im selben Eishockey-Boot? Werden die zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll verteilt und eingesetzt oder gibt es Möglichkeiten zur Optimierung?
Sie erwähnen es: Das sind Fragen, vor denen sich mancher scheuen würde...
Das ist richtig. Nur so viel: Der Verwaltungsrat scheut sich nicht, diese Fragen zu stellen. Denn genau auf diese strategischen Fragen Antworten zu finden, ist unsere Aufgabe. Wir sind uns bewusst, dass heute verschiedenste Organe, Kommissionen, Vereine oder gar Personen über das Schweizer Eishockey befinden. Man betritt in solchen Analysen Felder und Gärten, die einem nicht gehören oder in denen man nicht gerade erwünscht ist. Das sind aber auch die Prozesse, die uns als Verwaltungsrat fordern, die uns motivieren. Wir sind sicher, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben!
Was sind denn die Ziele der neuen Strategie?
Sehen Sie, eigentlich ist es zu früh, diese Frage zu beantworten. Da aber bereits einige - notabene nicht für die Öffentlichkeit bestimmte - Informationen zu einzelnen Medien durchgedrungen sind, gebe ich Ihnen hiermit einige Informationen preis: Wir möchten künftig die Interessen bündeln, miteinander statt gegeneinander. Wir möchten die Begeisterung für den Eishockey-Sport noch mehr erhöhen. Wir möchten die Gesamteinnahmen im Eishockey steigern und gleichzeitig die Kosten senken.
Wie gedenken Sie, diese Ziele zu erreichen?
Wir denken in Zukunft in strategischen Geschäftsfeldern, die Swiss Ice Hockey in Zukunft führen werden und von sogenannten zentralen Dienstleistungszentren unterstützt werden. Aber wie gesagt: Wir sind noch nicht weit genug, um über Details zu sprechen, auch wenn da und dort schon in der Öffentlichkeit darüber diskutiert wird.
Es sieht danach aus, als ginge Swiss Ice Hockey einen noch nie dagewesenen Weg in der Struktur?
Wir arbeiten daran und sind uns bewusst, dass dies noch ein weiter Weg sein wird. Wir sind aber zuversichtlich und würden uns natürlich freuen, einen so innovativen Weg gehen zu können!
Wie ist der Zeitplan?
Wer mich besser kennt, der weiss, dass ich eher der Typ bin der forschen Schrittes voran geht... Aber lassen Sie uns die Zeit, die wir dazu brauchen!