Zu wahren Krimis mit teils überraschenden Resultaten entwickelten sich die abschließenden Vorrunden in den Gruppen Ost bzw. Süd/Mitte der Österreichischen InLinehockey-Liga (ÖIHL).
Wie eng es dabei zuging, zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass die beiden ausgeschiedenen Mannschaften EC KSV Flowers/Pool Boys Wien und IHK Srake Ljubljana den Einzug in die Finalrunde nur durch das jeweilige Torverhältnis verfehlten.
Dabei sah es in der Gruppe Ost nach dem einzigen Freitagsspiel noch nach klaren Fronten aus. Das Team von IHC La Roche "Team ProHockey" hatte sich gerade gegen die an diesem Tag völlig indisponierte Mannschaft von EC KSV Flowers/Pool Boys Wien so richtig ausgetobt und den Lokalrivalen mit dem Rekordscore von 14:1 aus der Albert Schultz-Halle geschossen. Keiner hätte zu diesem Zeitpunkt noch einen Cent darauf gesetzt, dass sich der Prügelknabe rasch wieder erfangen könnte.
Doch das Team von Michael Vorlaufer bewies Moral und demütigte kaum 24 Stunden später seinerseits die ungarische Spitzentruppe von Györi ETO HC mit 7:3. Doch der Sieg hatte einen bitteren Beigeschmack: Nach identem Torverhältnis in den beiden direkten Begegnungen hießt es aufgrund des Gesamttorverhältnisses trotzdem Abschied zu nehmen. Da half auch die Schützenhilfe vom Team La Roche nichts, das gegen Györ erwartungsgemäß nichts anbrennen ließ und die Wiener Nullnummer für die Ungarn an diesem Tag komplettierte.
Entsprechend gemischt fielen auch die Reaktionen aus: Während sich La Roche- Teamleader Markus Wintersteiner über eine souveräne und routinierte Spielführung seiner Truppe freuen konnte, saß der Frust beim obersten Pool Boy, Michael Vorlaufer, tief. "Natürlich ist es bitter, wenn man den direkten Konkurrenten so im Griff hat, über beide Partien gesehen die bessere Mannschaft ist und dann doch daheim bleiben muss. Auf der anderen Seite bin ich aber sehr stolz auf meine Truppe, die sehr viel Herz bewiesen hat."
Utik überrascht Graz
In der Gruppe Mitte/Süd standen die Vorzeichen ebenfalls auf Spannung pur. An der Spitze durfte man sich auf eine Fortsetzung des Duells Rollsportfreunde Hooters Graz gegen HK Lagermax AED Utik freuen, während es zwischen den EC Eldo St. Mareiner Wölfen und IHK Srake Ljubljana ums sportliche Überleben in der Liga ging. Dabei hofften die Lavanttaler, mit qualitativ verstärktem Personalstand den Weg aus der Krise zu finden.
Doch davon war vorerst wenig zu bemerken, blieben die Wölfe doch auch gegen Utik zahnlos und bissen mit einer 1:11-Klatsche höchstens ins Gras. Da die Rollsportfreunde gegen Srake zwar mit deutlich mehr Mühe, dennoch aber ungefährdet siegten, blieb die Ausgangslage in dieser Gruppe nach den ersten Paarungen weitgehend unverändert.
Das sollt sich aber rasch ändern: Denn im absoluten Spitzenspiel zwischen HK Lagermax AED Utik und den Rollsportfreunden Hooters Graz war den Slowenen von der ersten Minute an anzumerken, dass sie die Scharte der letzten Vorrundenpartie zwischen den beiden Teams unbedingt auswetzen wollten. Entsprechend motiviert und taktisch klug eingestellt gingen sie ans Werk, das auch deshalb von Erfolg gekrönt war, weil die Grazer alle ihre bisherigen Tugenden in der Kabine gelassen hatten. Mit einem klaren 6:2-Erfolg war der Erfolgsrun der Murstädter gestoppt - und die Vorrunde hatte einen neuen Tabellenführer.
Im Nachzüglerduell zwischen IHK Srake Ljubljana und den EC Eldo St. Mareiner Wölfen waren die Positionen rasch bezogen. Schon von Beginn an setzte sich die an diesem Tag höhere Klasse der Wölfe durch, die sich auch im Spielresultat niederschlug. Trotz beherzter Gegenwehr der Laibacher fiel dieses mit 6:1 zu ihren Gunsten höher als im letzten Spiel aus, womit man sich wieder berechtigte Hoffnungen auf die Finalteilnahme machen durfte.
Diese blieben bis zum Schluss intakt, weil sich auch in den beiden letzten Partien die Favoriten klar durchsetzten. Weder Graz gegen St. Marein, noch Utik gegen Ljubljana gaben sich Blößen und zementierten die Rangordnung ein: Vorne weg die beiden Spitzenteams von Utik und Graz, dahinter St. Marein dank des Torverhältnisses im direkten Duell denkbar knapp vor Srake Ljubljana.
Ergebnisse 2. Vorrunde Gruppe Ost:
IHC La Roche Team Pro Hockey : EC KSV Flowers/Pool Boys : 14 : 1 (2:1,2:0,4:0,6:0) Tore: Altmann (5), Heinrich (2), Privoznik G. (2), Frisch, Riener, Niec, Pierron Ma., Dolezal bzw. P. Privoznik
EC KSV Flowers/Pool Boys : Györi ETO HC 3 : 7 (0:0,1:2,2:3,0:2) Tore: Feil, Kiss, Szabó bzw. Draschkowitz C. (2), Graf (2), Privoznik P., Kralj, Wimmer
Györi ETO HC : IHC La Roche Team Pro Hockey : 5 :6 (1:2,1:2,2:2,1:0) Tore: Lencsés (3), Kiss, Szabó bzw. Altmann (2), Dolezal, Pierron Ma., Ulrich, Riener
Ergebnisse 2. Vorrunde Gruppe Mitte/Süd:
Rollsportfreunde Hooters Graz : IHK Srake Ljubljana 6 : 1 (0:0,2:0,1:1,3:0) Tore: Baumgartner (2), Jäger, Oberkofler, Gruber, Iberer F. bzw. Hafner
HK Lagermax AED Utik : EC Eldo St. Mareiner Wölfe : 11 : 1 (2:0,2:0,3:0,4:1) Tore: Klemenjak (4), Rajsar (3), Ticar (2), Nahtigal S., Prusnik bzw. Teppert
HK Lagermax AED Utik : Rollsportfreunde Hooters Graz 6 : 2 (0:0,3:0,2:1,1:1) Tore: Jeglic (3), Nahtigal S., Ticar, Prusnik bzw. Baumgartner, Pollross
EC Eldo St. Mareiner Wölfe : IHK Srake Ljubljana 6 : 1 (2:1,2:0,1:0,1:0) Tore: Schumnig (2), Ivanov, Hafner, Teppert, Hundertpfund bzw. Kristan
EC Eldo St. Mareiner Wölfe : Rollsportfreunde Hooters Graz 2 : 7 (1:1,0:1,0:2,1:3) Tore: Hundertpfund, Ofner bzw. Gruber (2), Lange (2), Baumgartner (2), Oberkofler
HK Lagermax AED Utik : IHK Srake Ljubljana 6 : 4 (1:0,1:2,2:0,2:0) Tore: ?nidar (2), Ladiha, Jeglic, Potocnik, Nahtigal S. bzw. Blasic, Zupancic, Virant, Jakob