Das Deutsche Eishockey hat in den letzten Wochen dank der Heim WM nur positive Schlagzeilen geschrieben. Damit ist jetzt aber Schluss, denn mit dem Alltag kehren auch die negativen Meldungen zurück. Dieses Mal sorgen die Kassel Huskies dafür. Diese sollen auf Grund der finanziellen Probleme aus der DEL ausgeschlossen werden, gehen dagegen aber gerichtlich vor.
Die Kassel Huskies hatten die Insolvenz im letzten Moment gerade noch so abgewendet, die Gläubiger hatten dem Rettungsplan der Huskies zugestimmt. Alleine in der letzten Saison häufte das Team aus Kassel mehr als 700.000 Euro Schulden an, die offenen Posten sollen sich auf deutlich mehr als 2 Millionen Euro summieren.
Daher hatte die DEL schon vor einigen Wochen angekündigt, dass die Huskies keine Lizenz erhalten würden. Am gestrigen Donnerstag traf sich die Liga nun und wollte in dieser Angelegenheit entscheiden. Aber die Sitzung dauerte nur wenige Minuten, denn Kassel kam mit einer einstweiligen Verfügung. In dieser wurde der DEL unter Androhung hoher Strafen (250.000 Euro oder ersatzweise einer halbjährigen Gefängnisstrafe) vorerst davon abgehalten, den Lizenzentzug durchzuführen.
Kassel glaubt, alle Voraussetzungen für eine Ligateilnahme erfüllen zu können. Um aber Zeit zu gewinnen, damit das Insolvenzplanverfahren abgeschlossen werden kann, hofften die Huskies mit der einstweiligen Verfügung von gestern Zeit gewinnen zu können. Die nächste Sitzung der DEL wäre erst am 5. Juni. Bis dahin hoffte man, dass alles so weit unter Dach und Fach sei, dass die DEL die Anträge Kassels nicht mehr zurückweisen könnte. Aber die DEL hat gestern dann doch noch abgestimmt hat. Das Ergebnis: Kassel wird aus der Liga ausgeschlossen!
„Es ging heute nicht um ein Für oder Wider bezüglich des Standortes Kassel. Es ging vielmehr um die fundamentalen Prinzipien des DEL-Gesellschaftsvertrages, die der Sicherstellung eines wirtschaftlich und sportlich fairen Wettbewerbs in der Liga dienen. Diese haben wir auch in der Vergangenheit konsequent umgesetzt. Alles andere wäre mit dem Selbstverständnis der DEL-Clubs nicht zu vereinbaren gewesen. Die heutige Entscheidung macht deutlich, dass wir hiervon auch in Zukunft nicht abweichen werden“, sagt Wilfrid Fabel, stellv. DEL-Aufsichtsratvorsitzender.
München kämpft weiter
Auch an einer weiteren "Front" gibt es für die DEL viel zu tun. Dem EHC München war ebenfalls wegen nicht eingehaltener Fristen der Aufstieg in die DEL verwehrt worden. Doch die Bayern wehren sich und wollen weiterhin um die DEL Teilnahme kämpfen.
Gestern wurden die Münchner nun von der Liga angehört. Eine Entscheidung wurde zu diesem Thema jedoch nicht mehr gefällt.