Weltmeisterschaftsflair in der European Trophy
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marksoft -
26. Mai 2010 um 15:09 -
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Vor wenigen Tagen ist die Eishockey-Weltmeisterschaft in Deutschland zu Ende gegangen und sah mit dem Team aus der Tschechischen Republik einen strahlenden, weil nicht unbedingt erwarteten Sieger. Spannende Titelkämpfe mit etlichen Überraschungen sowie große Begeisterung bei den Fans in Gelsenkirchen, Köln und Mannheim setzten der Eishockeysaison in Europa einen würdigen Schlusspunkt. Und dieses internationale Flair wird in nur zweieinhalb Monaten auch in Salzburg bzw. 17 weiteren Eishockeystädten Europas Einzug halten, wenn die European Trophy ab 11. August 2010 erstmals ihren Spielbetrieb aufnimmt.
Nicht unerwartet bringen die schwedischen Klubs, die an der European Trophy teilnehmen, die meisten Spieler mit, die auch an der Weltmeisterschaft 2010 und/oder am Olympischen Eishockeyturnier im Februar 2010 in Vancouver teilgenommen und ihr Land vertreten haben, auch wenn der Großteil des Nationalteams wie auch bei den Finnen von Spielern ausgemacht wird, die ihr Geld in der NHL oder in der russischen KHL verdienen.
Bei den Gruppenspielen in der Central Division sind es die Frölunda Indians, die in Salzburg mit den meisten WM- oder Olympiateilnehmern auftreten werden. Gleich sechs Spieler aus drei Nationen – Schweden, Norwegen und Finnland – waren bei den internationalen Highlights dabei, vier Spieler – Christian Backmann, Fredik Pettersson, Mathis Olimb (NOR) und Riku Hahl (FIN) – werden auch weiterhin für die Clubfarben der Frölunda Indians spielen. HV71, der aktuelle schwedische Champion, war hingegen bei den Olympischen Spielen in Vancouver nur mit dem Torhüter Stefan Liv, der die Schweden in Richtung KHL verlassen wird, sowie bei der jüngsten Weltmeisterschaft mit dem Finnen Pasi Puistola vertreten.
Fast schon wie zuhause werden sich die Schweizer Nationalspieler und WM-Teilnehmer Patrick Geering, Thibaut Monnet und Mathias Seger fühlen. Sie waren schon in den letzten zwei Jahren mit den ZSC Lions mit von der Partie und würden den Turniersieg ihres Clubs beim Red Bulls Salute 2006 gern wiederholen. Aktuelle Unterstützung kommt vom Olympia-Teilnehmer Andreas Ambühl, der bei der jüngsten WM gemeinsam mit Martin Plüss vom SC Bern auch Schweizer Topscorer war und aus der AHL von den Hartford Wolf Pack nach Zürich gewechselt hat. Der Meister SC Bern war mit drei Spielern im Schweizer Nationalteam vertreten. Nach dem Abgang von Roman Josi, der in der NHL bei den Nashville Predators angeheuert hat, werden Martin Plüss und Ivo Rüthemann in der European Trophy für WM-Feeling sorgen. Dazu kommt Philippe Furrer, der den Schweizer WM-Zug zwar verpasst hat, aber in Kanada bei den Olympischen Spielen im Einsatz war.
Die drei finnischen Teams Oulut Kärpät, Tappara und Meister TPS Turku, die mit den Red Bulls in der Central Division spielen, werden in der European Trophy ohne aktuelle Weltmeisterschaftsteilnehmer auskommen. Tapparas Jori Lehterä stand bei der WM zwar in den Diensten der Finnen, wird aber sehr wahrscheinlich in die NHL oder KHL wechseln.
Nationenweise betrachtet weist übrigens Norwegen den größten Anteil an aktuellen WM-Spielern auf, die auch an der European Trophy teilnehmen werden. Das norwegische Nationalteam besteht fast zur Hälfte aus Cracks, die auf Clubebene für den norwegischen Meister Valerenga IF sowie den schwedischen European Trophy-Teilnehmern Färjestads BK, Frölunda Indians und Linköpings HC im Einsatz sind.
Auch in der Central Division wird es für etliche Spieler, die zuletzt das WM-Turnier gespielt haben, ein Wiedersehen geben. Mit Deutschland, Schweden und Finnland werden drei Nationen vertreten, die im WM-Viertelfinale standen, die Schweden holten am Ende gegen Deutschland dann noch die Bronzemedaille. Lediglich die Tschechen, die sich in einem spannenden Finale gegen Russland durchsetzten und nach fünf Jahren wieder Weltmeister wurden, haben bei der European Trophy (HC Sparta Prag) keinen WM-Teilnehmer am Start.