ATSE Coach will junge und hungrige Spieler
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marksoft -
12. Mai 2010 um 12:20 -
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Mit Kjell G. Lindqvist vertraut der ATSE Graz im kommenden Jahr auf einen erfahrenen Mann im sportlichen Bereich. Als Sportdirektor und Trainer ist er alleine für die Mannschaft verantwortlich. In einem ersten Interview spricht der zweifache Nationalliga-Meistertrainer über den aktuellen Kader, die geplanten Neuzugänge und seine Prognosen und Ziele für die kommende Saison.
Sie sind seit gut einem Monat im Amt. Haben Sie sich schon gut in Graz eingelebt?
Lindqvist: Bislang hatte ich noch wenig Zeit, um die Stadt kennen zu lernen. Die Anfangsphase hier beim ATSE war sehr intensiv. Da ich neben meiner Funktion als Trainer auch Sportdirektor bin, kam ich kaum zum Verschnaufen. Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit, ein Team nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen.
Der Grundkader steht nun. Was ist Ihre Einschätzung über die Qualität der Mannschaft?
Wir haben sicher einen Kern, um den herum wir eine konkurrenzfähige Truppe bauen können. Es gibt viele Spieler mit dem nötigen Talent und der Erfahrung, um in der Nationalliga eine gute Rolle spielen zu können. Die meisten von Ihnen sind auch in einem Alter in dem sie Verantwortung übernehmen müssen.
Es sind nach wie vor einige Plätze offen. Welche Neuverpflichtungen sind noch geplant?
Wenn man den bisherigen Kader ansieht, so ist der Altersdurchschnitt relativ hoch. Das liegt natürlich auch daran, dass der ATSE Graz erst vor zwei Jahren wieder aktiv wurde und die ältesten Nachwuchsspieler erst in der Altersklasse U-11 spielen. Trotzdem möchte ich das Team verjüngen und frischen Wind herein bringen. Ich werde junge Spieler holen und ihnen eine Chance geben. Sie müssen mir vor allem beweisen, dass sie die richtige Einstellung haben und bereit sind „to pay the prize“.
Was dürfen sich die Zuschauer vom ATSE Graz in der kommenden Saison erwarten?
Die Mannschaft wird vor allem versuchen modernes Eishockey zu spielen. Das bedeutet für mich schnell zu spielen und so oft es möglich ist, auch mit vier Linien zu agieren. Die Nationalliga ist in den letzten Jahren immer stärker geworden. Um über die ganze Saison erfolgreich spielen zu können, braucht man einen großen Kader und junge Spieler. Wenn dem Team im Jänner die Luft ausgeht, ist alles bis dahin Erreichte wertlos.
Bislang hat der ATSE noch keinen Legionär unter Vertrag. Warum?
Das ist leicht erklärt. Einerseits gibt es viele gute österreichische Spieler auf dem Markt, die interessant für uns sind. Andererseits wissen wir momentan leider noch immer nicht, wie die Liga 2010/11 aussehen wird und wie viele Legionäre erlaubt sein werden. Deshalb warten wir noch ab. Ich schließe nicht aus, dass wir uns mit ausländischen Spielern verstärken. Es kann aber auch sein, dass wir mit einer rein österreichischen Mannschaft beginnen, wenn die Mischung passt.
Wie sehen Ihre Saisonziele aus?
Wir wissen, wie stark die Nationalliga mittlerweile ist. Viele Mannschaften haben ein bis zwei Linien im Kader, die in der EBEL spielen könnten. Deshalb ist uns auch klar, dass es schwer wird, uns unseren Platz in der Liga zu erkämpfen. Dennoch gehen wir kämpferisch in die Saison, da wir die Qualität und auch das Herz haben unter den Top 4 mitzuspielen. Der erreichte Aufstieg sollte zusätzliche Motivation sein. Genauso wie die Tradition und Geschichte des ATSE Graz. Den Verein gibt es seit 1947, er hat unter Anderem zwei österreichische Meistertitel gewonnen. Wenn die Spieler mit Stolz diese Tradition fortsetzen, werden wir eine gute Rolle spielen.