Steven Strong - Ken Strongs Sohn über Österreich-Bezug und seinen NHL-Traum
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marksoft -
23. April 2010 um 19:13 -
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Dieses Mal haben wir uns mit einem Spieler unterhalten, von dem man in Österreich bislang noch sehr wenig gehört hat. Es handelt sich um den 17jährigen Sohn von VSV-Legende Ken Strong. Steven hat heuer nach einigen Jahren im AAA Team, das von seinem Vater trainiert wird, den Sprung in die CHL geschafft, wo der junge Verteidiger in der OHL für die Belleville Bulls in 65 Spielen aufgelaufen ist. Der kanadisch/österreichische Doppelstaatsbürger wäre also ein Spieler gewesen, der unserem enttäuschenden U18 Nationalteam sicher hätte weiterhelfen können.
Im Interview spricht er mit uns über Österreich, seinen Traum von der NHL und das Training mit Michael Raffl.
Hallo Steven! Kannst du uns einmal einen kleinen Überblick über deine bisherige Eishhockey-Karriere geben?
Ich hatte bisher eine sehr erfolgreiche Karriere. Ich spiele nun seit 13 Jahren Eishockey und ich habe dabei viele Meisterschaften gewonnen. Als ich AAA in Kanada gespielt haben, konnte mein Team 7 Jahre in Serie die Meisterschaft für sich entscheiden. Im Augenblicke bin ich für das Team der Belleville Bulls in der OHL tätig. Nächste Saison wird dann mein Draft Jahr sein, da ich für den NHL Entry Draft 2011 verfügbar bin.
Du bist auch im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft, aber aufgrund eines IIHF Beschlusses darfst du nicht für Österreich auflaufen. Was ist der Grund dafür?
Ja, ich habe die österreichische Staatsbürgerschaft. Ich wurde in Villach geboren und habe dort gelebt bis ich 5 Jahre alt war, danach zogen wir nach Kanada um. Ich hätte für das österreichische Junioren Nationalteam gespielt, aber die IIHF hat gesagt, dass dies nicht möglich ist, weil ich nicht 2 Jahre in Österreich Eishockey gespielt habe und das obwohl viele in Kanada oder Nordamerika Spielende diese Regel umgegangen haben und für ihr Heimatland gespielt haben.
War es für dich überhaupt eine Option für das österreichische Nationalteam zu spielen?
Für das österreichische Nationalteam zu spielen und mein Heimatland zu unterstützen wäre ein Traum für mich, aber leider ist es nicht möglich für mich für Österreich aufzulaufen aufgrund dieser 2 Jahres Regel, aber vielleicht werde ich zukünftig einmal in Österreich spielen.
Hast du noch viele Verbindungen zu Österreich?
Ja, da gibt es noch einige Verbindungen. Ich habe viele Freunde und auch Familie in Österreich und ich versuche diese so oft wie möglich zu besuchen, da ich ja in Österreich geboren bin und dort aufgezogen wurde.
Was sind die Schwerpunkte beim Eishockey-Training in Nordamerika?
Das Training in Nordamerika würde ich als sehr viel intensiver als in Österreich einschätzen. Es ist hauptsächlich auf Geschwindigkeit und Kraft fokussiert und dies dann auch entsprechend im Spiel selbst umzusetzen. Es gibt auch viele Hockey-bezogene Trainingsprogramme, die einem dabei behilflich sind sich zu verbessern. Mein Vater hat beispielsweise eine Trainingseinrichtung mit toller Ausstattung hier in Kanada, die einem dabei sehr behilflich ist jeden Aspekt seines Spiels zu verbessern. Er erfreut sich eines immer größeren Zustroms, weil das Programm funktioniert und die teilnehmenden Spieler sich stark verbessern. Michael Raffl aus Österreich war hier in der Einrichtung meines Vaters beim letzten Sommertraining und es hat seinem Spiel enorm geholfen!
Du hast kürzlich deine erste Saison in der OHL beendet. War es eine große Umstellung und wie zufrieden bist du mit deiner eigenen Leistung?
Die OHL ist eine sehr zähe Liga für einen 16jährigen, aber es war eine tolle Erfahrung. Der Konkurrenzkampf ist sehr hoch und es gibt sehr viel Talent in dieser Liga. Ich kam völlig unvoreingenommen in die Liga und spielte eine sehr gute und tolle Saison. Nächstes Jahr wird es sicher noch besser werden, da ich ja nun ein ganzes Jahr Erfahrungen in der OHL sammeln konnte.
Planst du nächstes Jahr für dasselbe Team aufzulaufen?
Ich werde definitiv beim selben Team bleiben wir dieses Jahr. Sie haben hier tollen Zusammenhalt, tolle Fans, tolle Trainer und es gibt viele tolle Teamkollegen, die mir auch viel beigebracht haben.
Die meisten unserer Leser wissen kaum etwas über dich als Eishockeyspieler. Deine Stats heuer deuten darauf hin, dass du ein Stay-At-Home Verteidiger bist. Ist diese Annahme korrekt und wie würdest du deinen Spiel-Stil beschreiben?
Ja, ich habe heuer die Rolle eines Stay-At-Home Verteidigers eingenommen. Zeitweise habe ich auch den Puck schnell nach vorne gespielt, aber großteils habe ich defensive Aufgaben und wenig offensive erfüllt.
Ich bin ein ruppiger Verteidiger, sorge für „Big Hits“, gerate ab und zu in Fights, um meine Teamkameraden zu beschützen und versuche das gegnerische Team zu nerven. Nächstes Jahr ist es mein Ziel weiterhin meine defensiven Aufgaben zu erfüllen, aber mich auch mehr in die Offensive einzuschalten als heuer und somit ein paar Punkte mehr zu sammeln.
Wie ist es einen Vater zu haben, der in der NHL gespielt hat? Gibt er dir immer noch viele Tipps, obwohl er nicht mehr dein Trainer ist?
Es ist wirklich toll einen Vater zu haben, der in der NHL gespielt hat. Er weiß einfach alles über das Spiel und hat mir vieles beigebracht, wovon ich im Laufe meiner Karriere profitiert habe. Er gibt mir immer noch viele Tipps und er geht oft ziemlich hart mit mir ins Gericht, so dass ich so erfolgreich wie er sein kann.
Wie sehen die Langzeit-Pläne für deine Karriere aus?
Meine Pläne sehen eine lange Hockey Karriere vor, hoffentlich in der NHL und falls nicht, dann als Profi irgendwo in Europa, möglicherweise Österreich.
Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Interview und viel Glück auf deinem weiteren Weg und beim Erreichen deiner Ziele!