Vor zwei Jahren war der EHC Lustenau Meister, heuer kam das Aus für die Vorarlberger in den Nationalliga Play Offs schon früh. Mit Sorge musste man zuletzt Gerüchte über finanzielle Probleme in der Eishockeyszene wahrnehmen. Jetzt meldeten sich die Sticker zu Wort und kündigen einen Wechsel in der Kaderphilosphie an.
Die Punkteregel hat nun auch die erwarteten Auswirkungen auf die Nationalliga. Immer mehr Spieler drängen aus der Bundesliga in die zweithöchste Spielklasse, da man in der EBEL keinen Platz mehr findet. „Grund dafür ist die unselige Punkteregelung in der EBEL, die es den Vereinen ermöglicht, neben jungen Spielern, die nur 0,5 Punkte „wert“ sind, möglichst viele Ausländer einzusetzen“, ist Lustenaus Obmann Werner Alfare entgeistert.
Die Nationalliga sei traditionell eine Plattform für den Amateursport gewesen, also für Spieler, die neben ihrem herkömmlichen Brotberuf auch noch Eishockey auf höherem Niveau ausüben wollten. Doch das hat sich in den letzten Jahren verstärkt geändert, denn immer mehr Profis fanden in der Nationalliga ihren Platz. Auch beim EHC Lustenau gibt man zu, einheimische Abgänge (Haberl, Nussbaumer, Swette, usw.) durch auswärtige Spieler ersetzt zu haben.
Das will man aber ab sofort wieder ändern und in der kommenden Saison, wohl auch aus finanziellen Gründen, verstärkt auf vereinseigene und Vorarlberger Spieler setzen. „Mit einem erfahrenen Trainer (die Verhandlungen laufen) wollen wir eine Mannschaft aufbauen, in der neben der erlaubten Anzahl ausländischer Spieler vor allem Lustenauer und Vorarlberger Spieler ihren Sport ausüben können und die dennoch in der Nationalliga ein Wort mitreden kann“, so Alfare.
Ein kleines Detail am Rande kann sich der Traditionsclub aus Vorarlberg dann nicht verkneifen: „Es gibt in Österreich nur drei Vereine, die in den vergangenen 35 Jahren durchgehend immer in der ersten oder zweiten Liga vertreten waren. KAC, VSV und eben den EHC Lustenau.“ Alle anderen Vereine sind entweder jünger oder haben sich durch Insolvenzen mindestens einmal, teilweise schon mehrmals „erneuert“.