Mit einem hart erkämpften 3:2 Heimsieg liegt Salzburg in der Finalserie nicht nur gegen Linz erstmals in Führung, sondern greift am Dienstag nun auch nach den Titel. Die Black Wings dürfen sich keine Niederlage mehr leisten, wollen sie ihr diesjähriges Play Off Märchen verlängern.
Perfekter Sonntag für das Red Bull Unternehmen. Nach dem Doppelsieg von Red Bull Racing beim Formel-1-Grand-Prix von Malaysia durch Sebastian Vettel und Mark Webber, feierte auch der EC Red Bull Salzburg im fünften Finale gegen die LIWEST Black Wings Linz einen 3:2-Heimsieg. Die Mozartstädter führen damit in der Best-of-seven-Finalserie mit 3:2 und können bereits am Dienstag (19.15 Uhr, SKY Sport live) in Linz den dritten Meistertitel der Vereinsgeschichte perfekt machen.
Die Salzburger Bullen, mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen in Folge, spielten sehr aggressiv und mit gutem Forechecking. Die Bullen schossen aus allen Lagen, bereits in der ersten Minute gab Kapitän Thomas Koch den ersten Warnschuss ab. Das erste Powerplay nützte der Vizemeister schließlich zur Führung: Nur 18 Sekunden benötigten die Red Bulls um den Puck in den Maschen zu versenken: Einen Schuss von Marco Pewal ließ Alex Westlund prallen, den Rebound holte sich Kelsey Wilson und spielte quer zu Brent Aubin, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss. Für den 23-jährigen Kanadier, der erst Ende Jänner aus dem Farmteam in die Erste geholt wurde, war es bereits sein dritter Treffer in der Finalserie.
In der achten Minute kamen die Linzer zu ihrem ersten Überzahlspiel: Jetzt bekamen die Fans die besten zwei Minuten der Linzer im ersten Drittel zu sehen: David LeNeveu zeichnete sich bei einem Onetimer von Gregor Baumgartner aus, bei einem Schuss von Markus Matthiasson in Richtung Kreuzeck wehrte der Bullen-Goalie noch mit der Schulter ab und auch bei einem Schuss von Franklin MacDonald war LeNeveu mit dem Schoner noch dran. Danach rollte wieder der RBS-Express an, doch bei Schüssen von Kelsey Wilson aus kurzer Distanz (14.) oder Brent Aubin – nach einem Fehler in der Linz-Verteidigung – war Alex Westlund zur Stelle. Ein Mal wäre Martin Grabher-Meier den Bullen fast entwischt, doch Verteidiger Mike Siklenka konnte dem durchbrechenden Linzer gerade noch die Scheibe abluchsen.
Auch Linz trifft im Powerplay
Schon früh im zweiten Drittel kamen die Linzer zu einem Überzahlspiel: Das erste Powerplay im ersten Drittel war ja bereits vielversprechend und nun waren die Oberösterreicher auch erfolgreich: Brad Purdie bezwang – mit seinem ersten Finaltreffer – David LeNeveu. Dieser Treffer gab den Linzern ordentlich Auftrieb: Daniel Oberkofler und Martin Grabher Meier hätten gleich einen Treffer nachlegen können, ja eigentlich fast müssen. Ein Unterzahlspiel bremste schließlich den Schwung der Oberösterreicher. Dennoch waren die Stahlstädter in Unterzahl dem zweiten Treffer näher, als die Gastgeber: Nach Idealpass von Patrick Leahy zog Rob Shearer alleine auf David LeNeveu, doch der 33-jährige Kanadier schoss den Puck knapp am Salzburger Tor vorbei. Danach übernahmen wieder die Bullen das Kommando, belagerten das Tor von Alex Westlund (17:9 Torschüsse im zweiten Abschnitt). Die Black Wings blieben aber im Konter gefährlich, unter anderem durch Christoph Ibounig (38.). Matthias Trattnig rutschte aus und der Stürmer war auf und davon, scheiterte aber an LeNeveu. Im Finish kamen die Bullen zu einem Überzahlspiel und in diesem bezwang Jeremy Rebek mit einem Schuss von der Blauen Alex Westlund, vor dessen Tor die Bullen für ordentlich Verkehr sorgten, zum 2:1.
Spannung bis zum Ende
Mit einer starken Einzelleistung sorgte Daniel Welser in der 44. Minute für das 3:1 und die frühe Vorentscheidung in dieser Partie. Linz versuchte nochmals das Blatt zu wenden, spielte Alles oder Nichts! Die Bullen konterten im eigenen Haus. Als Brad Purdie – mit seinem 33. Saisontreffer – zum 2:3 traf (57.), wurde es nochmals spannend. Im Finish kamen die Linzer sogar noch zu einem Powerplay und drückten auf den Ausgleich, aber die Uhr tickte für die Red Bulls, die den 3:2-Sieg – den dritten Sieg in Folge - über die Zeit brachten. Damit führen die Bullen in der Best-of-seven-Finalserie mit 3:2 und brauchen nur noch einen Sieg zum Titel. Spiel Nummer sechs steigt am Dienstag in Linz.
EC Red Bull Salzburg - EHC LIWEST Linz 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
Zuschauer: 3.200
Referees: BERNEKER T.; ERD U., ZEHENTHOFER W.
Tore: AUBIN B. (04:13 / PEWAL M., WILSON K.), REBEK J. (38:41 / KOCH T., LATUSA M.), WELSER D. (43:12 / KOCH T.) resp. PURDIE B. (21:21 / MATTHIASSON M., MACDONALD F.), PURDIE B. (56:20 / SHEARER R., LUKAS R.)
Goalkeepers: LENEVEU D. (60 min. / 27 SA. / 2 GA.) resp. WESTLUND A. (58 min. / 41 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 8 resp. 12
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., HEINRICH D., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., TRATTNIG M., ULMER M., WELSER D., WIEDERGUT A., WILSON K.
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
Play Off Finale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EHC Liwest Linz 3:2 (2:3, 4:6, 6:3, 3:2, 3:2)