Salzburg holt sich das Heimrecht zurück
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marksoft -
1. April 2010 um 21:21 -
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Die Red Bulls haben im Finale gegen Linz ihre Muskeln spielen lassen und mit dem 3:2 auf fremdem Eis aus der Best of Seven Serie ein Best of Five gemacht. Gegen deutlich müder werdende Stahlstädter reichte ein zwischenzeitliches 3:0, um die Gastgeber im Zaum zu halten. Das Momentum Richtung Titel ist nun klar bei den Mozartstädtern.
Während die LIWEST Black Wings Linz auch im vierten Finalspiel auf die bewährten Kräfte setzten, konnten die Salzburger mit Mike Siklenka eine wichtige Stütze zurück im Team begrüßen. Der schussstarke Verteidiger hatte in Spiel 3 verletzungsbedingt ausgesetzt. Die Red Bulls starteten wie erwartet beherzt, fanden schon nach 55 Sekunden durch Manuel Latusa ihre erste Einschussmöglichkeit vor. Aber auch die gastgebenden Linzer versteckten sich nicht und konterten in der 2. Minute mit dem ersten Schuss durch Matthias Iberer. Es waren die Black Wings, die in den ersten Minuten die deutlicheren Chancen vorfanden - vor allem im Powerplay konnte man für Gefahr vor David LeNeveu sorgen. Markus Matthiasson hatte gleich zwei Mal die Chance, scheiterte aber knapp bzw. am ausgezeichnet disponierten Bullen-Goalie. Insgesamt taten sich die Hausherren aber schwer im Spielaufbau und erschwerten sich ihre Bemühungen mit ungenauem Passspiel.
Ganz anders die Salzburger, die ihr gewohnt schnelles Spiel aufzogen, aber nicht bedingungslos nach vorne spielten. Erst in der 14. Minute wurde der Ring rund um Alex Westlund erstmals immer enger, doch die Penaltyspezialisten der Linzer wurden ihrem Ruf wieder einmal gerecht: Zwei Mal konterte man in Unterzahl, doch sowohl Martin Grabher Meier als auch Pat Leahy vergaben ihre Chancen. Noch im selben Powerplay fiel dann das 1:0 der Gäste, nachdem Mike Siklenka von der blauen Linie abgezogen hatte und Westlund keine Sicht hatte. Wieder einmal die Führung der Mozartstädter, die nur 50 Sekunden sogar das 2:0 durch einen Schuss aus halbrechter Position folgen ließen. Kurz vor der Sirene hätten die Oberösterreicher noch den Anschlusstreffer machen können, Grabher Meier fälschte zwar einen Schuss ab, LeNeveu war aber mit einem großartigen Reflex zur Stelle.
Die Akkus schienen sich zu leeren, wenn man auf die Körpersprache der Linzer achtete. Das harte Programm der letzten Wochen schien sich nun bemerkbar zu machen und die Gäste aus Salzburg konnten aus den schwindenden Kräften ihre Vorteile ziehen. Schon nach 54 Sekunden gab Daniel Welser mit einem Bauerntrick die Richtung vor, in der 24. Minute nützte Doug Lynch einen Fehler an der Linzer Bande zum 3:0. Wieder eine deutliche Führung für die Bullen, doch noch gaben sich die Black Wings nicht geschlagen. Kapitän Philipp Lukas konnte in der 25. Minute erstmals LeNeveu bezwingen und ließ damit die Chancen der Hausherren am Leben. Kurze Zeit später hatte David LeNeveu nach einem Weitschuss von Brendan Buckley einige Mühe, hatte aber das Glück auf seiner Seite. Danach kontrollierten die Salzburger das Match und ließen den Gegner kommen. Die Linzer arbeiteten zwar, doch die Versuche verpufften meist ohne Wirkung. Die Red Bulls wirkten frischer, spritziger und bereiter für dieses Spiel. Offenbar hatte man die Black Wings Linz weich gekocht und ging nach einer weiterhin sicheren Auswärtsvorstellung mit einer Zweitoreführung in die letzten 20 Minuten.
Linzer Anschlusstreffer kommt zu spät
Aber wie schon in den ganzen Play-offs gaben sich die Black Wings Linz noch nicht geschlagen, kämpften und gaben nicht auf. Doch trotz aller Mühen, der Anschlusstreffer ließ auf sich warten und die Zeit lief gegen die Linzer. Erst in der 54. Minute brachte Gregor Baumgartner seine Mannschaft wieder ins Spiel zurück: Er verwertete einen schönen Pass von Kapitän Philipp Lukas im Powerplay zum 2:3 und hauchte den Stahlstädtern wieder Hoffnung ein. Die letzten Minuten standen ganz im Zeichen der Hausherren, die nun großen Druck ausübten. Die Bullen brachten den knappen Vorsprung aber über die Zeit.
Mit diesem 3:2-Erfolg in Linz schafften die Red Bulls den 2:2-Ausgleich in der Best-of-seven-Finalserie und holten sich das Heimrecht zurück. Spiel Nummer fünf steigt am Ostersonntag (18 Uhr, SKY Sport Austria live) in der Mozartstadt.
Im Rahmen des vierten Finalspiels wurde der YoungStar des Jahres, Markus Pirmann vom EC-KAC, geehrt.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)
Zuschauer: 3.650
Referees: BERNEKER T.; GRABER M., MATHIS N.
Tore: LUKAS P. (24:08 / LEAHY P., BUCKLEY B.), BAUMGARTNER G. (53:56 / LUKAS P., BRONILLA R.) resp. SIKLENKA M. (15:33 / KOCH T.), DUNCAN R. (16:23), LYNCH D. (23:05 / ULMER M., REBEK J.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (58 min. / 23 SA. / 3 GA.) resp. LENEVEU D. (60 min. / 29 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 6 resp. 10
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., HEINRICH D., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., TRATTNIG M., ULMER M., WELSER D., WIEDERGUT A., WILSON K.
Play Off Finale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EHC Liwest Linz 2:2 (2:3, 4:6, 6:3, 3:2)