Die Black Wings werden immer mehr zum Bullenschreck. Die Linzer konnten auch im zweiten Finale gegen die Salzburger gewinnen, zeigten sich beim 6:4 Heimerfolg einmal mehr als höchst effizient und liegt damit in der Serie 2:0 nach Siegen in Führung. Salzburg ist nun unter Druck!
Ausverkauftes Haus in Linz, die Spannung war bereits vor diesem zweiten Finale zum Schneiden und Salzburgs Trainer Pierre Page vertraute nach der Auftaktniederlage dieses Mal auf Reinhard Divis im Tor. Wirklich viel Arbeit hatte der 35-Jährige im ersten Drittel nicht. Den Großteil des Abschnitts verbrachten seine Kollegen im Angriffsdrittel, machten unglaublich Druck, ohne aber so richtig gefährlich zu werden. Die Linzer igelten sich in der eigenen Defensive ein, blockten viele Schüsse und so hatte Alex Westlund nicht einmal so viel zu tun, um diese Drangperiode der Gäste zu übertstehen. Zwar kamen die Stahlstädter kaum über die eigene blaue Linie, doch wenn dann waren sie unglaublich gefährlich. Ab der 10. Minute wurden die Gegenstöße häufiger, in der 18. Minute jubelten die Heimfans - völlig überraschend. Rob Shearer hatte die Scheibe hinter dem Tor einfach nach vorne gebracht, Markus Matthiasson berührte sich noch, dann ging sie aber vom Schlittschuh Daniel Welsers ins eigene Tor. Wenig später hätte Gregor Baumgartner mit einem Onetimer sogar den zweiten Treffer machen können, sein Onetimer ging aber hauchdünn über cie Querlatte. Es ging mit dem knappen 1:0 in die erste Pause - ein Zwischenstand nach 13:6 Torschüssen für die Mozartstädter, die weiter an ihrer eigenen Effizienz scheiterten.
Verkehrte Welt in Linz
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Salzburger das bessere Team, doch dieses Mal nicht mehr ganz so deutlich wie noch in Abschnitt 2. Den ersten Warnschuss feuerte Mike Siklenka in der 5. Minute im Power Play ab, verzog aber knapp am langen Eck vorbei. Die Black Wings blieben ihrem strikten Defensivkonzept treu, igelten sich ein und wartete auf Konterchancen. Diese präsentierten ihnen die Red Bulls immer wieder und so ging es oft hin und her. Ab der 30. Minute übernahmen dann aber wieder die Mozartstädter das Kommando und drückten auf den Ausgleich. Diesem Druck waren die Hausherren nicht gewachsen. In der 33. Minute konnte Alex Westlund den ersten Schuss noch abwehren, im Nachschuss drückte Filewich dann aber unhaltbar zum 1:1 ein.
Ein verdienter Ausgleich, aber die Meister der Effizienz schlugen abermals zurück. Eine Minute nach dem Ausgleich staubte Gregor Baumgartner nach einem Weitschuss ab und schon führten die Gastgeber wieder. Es war zum Haareraufen für die Salzburger, die den nächsten psychischen Schlag erhalten haben. Aber damit war dieser Abschnitt noch nicht vorbei. Während die Bullen ihre Power Play Chancen in diesem Spiel noch nicht zu Gefahren verwandeln konnte, zeigten sich die Oberösterreicher auch in diesem Belang deutlich gefährlicher. In der 39. Minute holte sich Martin Grabher-Meier seinen eigenen Nachschuss, zog sofort ab und die Scheibe zappelte schon wieder hinter Reinhard Divis im Netz. 15:8 Torschüssen zählte man auch in diesem Abschnitt zu Gunsten der Gäste, aber es waren die Black Wings, die mit einer 3:1 Führung in die zweite Pause gingen. Erinnerungen an das erste Finale wurden wach - auch da waren die Linzer mit diesem Zwischenstand ins letzte Drittel gegangen.
Auf und ab
Im letzten Drittel legten die Oberösterreicher einen echten Traumstart hin: Rob Shearer zog aus der Distanz ab, überraschte damit Reinhard Divis und es stand 4:1. Das hätte die Vorentscheidung sein können, doch dann schwächten sich die Hausherren selbst. Mit zwei Mann weniger am Eis kamen die Bullen innerhalb von nur 86 Sekunden auf 3:4 heran und es war wieder spannend.
Die Salzburger waren wieder dran, hatten sich zurück gekämpft und endlich auch im Power Play getroffen. Aber die psychologisch wichtigen Treffer machten weiterhin die Black Wings. Kaum hatten die Salzburger Höhenluft geschnuppert setzte Matthias Iberer zum Solo an und ließ Reinhard Divis aussteigen.
5:3 für die Linzer, die sich weiterhin auf ihren Torhüter verlassen konnten. Zwar hatte er schon drei Mal hinter sich greifen müssen, in den brenzligen Situationen war er dann aber zur Stelle. Ein Muster an Effizienz waren hingegen die Hausherren, die sich auch für den nächsten Treffer verantwortlich machten. Rob Shearer war im Break auf und davon und ließ in dieser Penalty ähnlichen Situation nichts anbrennen.
6:3 - und die Feierlichkeiten in der Keine Sorgen Arena wurden immer intensiver. Vielleicht ein wenig zu früh, denn Salzburg kämpfte sich im Power Play auf 4:6 heran und ließ noch einmal Hoffnung aufkommen. Bereits in der 56. Minute setzte Salzburgs Trainer Pierre Page alles auf eine Karte und holte Reinhard Divis vom Eis.
Der Druck der Bullen wuchs wieder, aber das ermöglichte auch den Gastgebern jede Menge Chancen. So waren die Oberösterreicher mit knappen Fehlschüssen von Leahy und Oberkofler am leeren Tor vorbei der Entscheidung sehr nahe, aber die Stahlstädter mussten bis zum Schluss zittern.
Es reichte aber zum Sieg, die Linzer feierten einen 6:4 Triumph und stellten damit ein zweites Mal in Serie einen Spielverlauf auf den Kopf. Zum sechsten Mal en suite siegten die Oberösterreicher nun schon und sind damit am halben Weg zum Meistertitel.
Am Dienstag stehen die Red Bulls unter großem Erfolgsdruck - nur ein Sieg verhindert die ersten Matchpucks für die Linzer.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 6:4 (1:0, 2:1, 3:3)
Zuschauer: 3.650
Referees: CERVENAK P.; ERD U., ZEHENTHOFER W.
Tore: MATTHIASSON M. (17:46 / SHEARER R., PURDIE B.), BAUMGARTNER G. (33:33 / LEAHY P., LUKAS R.), GRABHER MEIER M. (38:17 / SHEARER R., MACDONALD F.), SHEARER R. (40:46 / PURDIE B., LUKAS R.), IBERER M. (49:05 / GRABHER MEIER M., BUCKLEY B.), SHEARER R. (51:27 / MAYR M.) resp. FILEWICH J. (32:07 / DUNCAN R., TRATTNIG M.), TRATTNIG M. (45:16 / SIKLENKA M., LATUSA M.), KOCH T. (46:42 / SIKLENKA M.), LAKOS A. (55:02 / WELSER D.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 45 SA. / 4 GA.) resp. DIVIS R. (57 min. / 23 SA. / 6 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 4
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., HEINRICH D., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MAIER P., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., TRATTNIG M., WELSER D., WIEDERGUT A., WILSON K.
Play Off Finale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EHC Liwest Linz 0:2 (2:3, 4:6)