Die Vienna Capitals haben am Donnerstag (19.15 Uhr) im fünften Spiel der Best-of-seven-Halbfinalserie die LIWEST Black Wings Linz zu Gast. Die heimstarken Wiener - 24 Siege in 32 Spielen - wollen mit einem Sieg den ersten Finaleinzug seit der Meistersaison 2004/05 perfekt machen. Aber Achtung: Zwei der acht Heimniederlagen passierten gegen Linz. SKY Sport Austria zeigt die Partie live.
Der letzte Sieg in einer Serie ist immer der Schwerste! Diese alte Weisheit bewahrheitete sich am Dienstag für die Vienna Capitals. Bis zur 53. Minute führten die Bundeshauptstädter in Linz 1:0 und mussten sich dann in der Overtime doch noch knapp mit 1:2 geschlagen geben und das 1:3 in der Best-of-seven-Semifinalserie hinnehmen. Noch ist aber nicht viel passiert, den Wienern bleiben noch drei Möglichkeiten den Finaleinzug zu fixieren. Die erste Chance bietet sich bereits am Donnerstag, dieses Mal zu Hause! Geht es nach Benoit Gratton und Co. soll der zweite Matchball genützt und die erste Finalteilnahme seit der Meistersaison 2004/05 fixiert werden.
Bereits am Dienstag hätten Sean Selmser mit einem Solo und Kapitän Benoit Gratton - traf die Stange, anstatt ins leere Tor - den Finaleinzug fixieren können. Doch die mangelnde Chancenauswertung (nur ein Tor bei 30 Torschüssen) und ein Alex Westlund (97%-Fangquote) in Höchstform, machen ein fünftes Spiel notwendig. Viel effizienter agierten die Linzer, die bei 24 Schüssen zwei Mal trafen. „Die Mannschaft hat ein gutes Auswärtsspiel gezeigt. Hätten wir unsere Chancen auf das 2:0 genützt, dann wären Spiel und Serie vorbei gewesen. Wir führen in der Serie aber immer noch mit 3:1. Am Donnerstag spielen wir wieder zu Hause und die Fans stehen voll hinter uns. Wir werden sicherlich wieder ein gutes Eishockeyspiel zeigen und am Ende werden wir die Nase vorne haben“, so ein zuversichtlicher Co-Trainer Martin Satorina.
Auch Headcoach Kevin Gaudet bleibt optimistisch: „Wir wissen selbst, dass wir das Spiel unnötig aus der Hand gegeben haben. Wir brauchen nicht viel an unserem Spiel ändern, außer, dass wir zu den Tugenden der ersten Spiele in der Serie zurückfinden müssen: Hinten kompromisslos, vorne einfacher und direkter spielen. Man darf nicht glauben, dass man mit einem Tor ein Spiel gewinnen kann. Wir müssen wieder mit hohem Tempo ins gegnerische Verteidigungsdrittel kommen, viel schießen und der Scheibe nachfahren, dann werden wir auch wieder effizienter sein.“
Heimstarke Wiener
Vor eigenem Publikum präsentierten sich die Vienna Capitals in dieser Saison bärenstark: Von 32 Spielen konnte die Truppe von Kevin Gaudet 24 Partien gewinnen, gegen die Black Wings Linz gewannen die Wiener zwei von vier Heimspielen.
Topscorer der Capitals ist Benoit Gratton mit 72 Punkten (21 Treffer und 51 Assists).Der Torschützte vom Dienst ist David Rodman. Der Slowene hält bei 27 Treffern. Im Halbfinale haben beide bisher einmal getroffen. Zum Black Wings-Schreck avancierten im Semifinale Dan Bjornlie und Rafael Rotter, beide haben bereits drei Mal ihre Visitenkarte abgegeben. Weiters waren jeweils einmal Ales Kranjc, Darryl Bootland, Harald Ofner, Peter Casparsson und Francois Bouchard erfolgreich.
Black Wings brauchen noch drei Siege
Totgesagte leben bekanntlich länger! Mit einem 2:1-Overtimesieg konnte der EHC LIWEST Black Wings Linz am Dienstag vor eigenem Publikum den ersten von vier Matchbällen der Vienna Capitals erfolgreich abwehren und in der Best-of-seven-Halbfinalserie auf 1:3 verkürzen. Die Ausgangslage bleibt für Philipp Lukas und Co. jedoch unverändert: Weiterhin zählen für die Black Wings Linz nur noch Siege. Drei weitere Siege sind Pflicht, ansonsten geht das Finale ohne Linzer Beteiligung über die Bühne.
„Das Wichtigste ist, dass die Serie noch am Laufen ist“, war Verteidiger Gerd Gruber, der mit seinem ersten Saisontor das wichtige 1:1 erzielte, nach dem Heimsieg erleichtert: „In den ersten beiden Dritteln haben wir zu verkrampft gespielt und zu viele Fehler gemacht. Darauf mussten wir reagieren und haben im letzten Drittel offensiv mehr probiert. So haben wir besser ins Spiel gefunden und gewonnen. Jetzt haben wir ein Spiel gewonnen, warum sollen wir nicht auch noch die anderen drei gewinnen?“
Der Optimismus ist bei Philipp Lukas und Co. nach dem 2:1-Overtimerfolg über die Vienna Capitals jedenfalls wieder zurückgekehrt und nun will man an jene Leistung anknüpfen, welche die Stahlstädter gegen Ende des Dienstagsspiels zum Sieg geführt hatte. „Wir müssen realistisch bleiben: Im ersten Drittel haben wir richtig schlecht gespielt, im zweiten ist es etwas besser geworden, aber im letzten Abschnitt haben wir endlich mit Emotionen und Leidenschaft gespielt“, so Trainer Kim Collins: „Ich denke, dass der Sieg am Ende nicht unverdient war.“
Erst sieben Treffer in vier Spielen
Mit Gerd Gruber und Martin Grabher Meier sind am Dienstag zwei Austro-Cracks als Torschützen für Pat Leahy und Company in die Bresche gesprungen. Überhaupt klappte es bei den Oberösterreichern zuletzt nicht so gut mit dem Tore schießen, erst sieben Treffer erzielten die Linzer in vier Spielen.
„Wir erwarten uns mehr von unseren Führungsspielern“, spricht der Coach eines der Hauptprobleme dieser Halbfinalserie an. „Die Offensivabteilung bringt nicht das, was wir uns erwarten und daher ist es umso wichtiger, dass andere für unsere Leistungsträger in die Presche springen. Aber die Schlüsselspieler müssen mehr zeigen, wenn wir uns noch eine Chance in dieser Serie erkämpfen wollen.“
Mit breiter Brust nach Wien
Philipp Lukas und Company reisen nach dem ersten (Play-off-)Sieg gegen die Vienna Capitals am Donnerstag jedenfalls zuversichtlich nach Wien. „Der Sieg hat uns das Selbstvertrauen wieder gebracht. Wir fahren jetzt mit breiter Brust nach Wien. Die Mannschaft wird wieder alles geben und die Wiener sind jetzt vielleicht ein bisschen nervös“, so der Headcoach, der zuversichtlich bleibt: „Dort ist es zwar immer sehr schwer zu spielen, aber wir haben im letzten Auswärtsmatch gezeigt, wie wir in Wien bestehen könnten. Wir müssen nur die Fehler verhindern und genau so spielen, wie im letzten Drittel zu Hause.“ Außerdem konnte sein Team in dieser Saison schon zwei Mal die Albert Schultz Halle als Sieger verlassen und somit den Capitals zwei ihrer erst acht Heimniederlagen zufügen!
Topscorer der Black Wings Linz ist Pat Leahy mit 71 Punkten (27 Tore und 44 Assists). Erfolgreichster Torschütze ist Brad Purdie mit 28 Volltreffern. Der 37-jährige Kanadier schoss im Halbfinalduell mit den Vienna Capitals drei der sieben Treffer der Linzer. Weiters trafen Markus Matthiasson und Brendan Buckley, Gerd Gruber und Martin Grabher Meier. Kim Collins kann weiterhin aus dem Vollen schöpfen, Umstellungen sind keine geplant.
Bei den Special Teams liegen die beiden Mannschaften praktisch gleichauf: Die Vienna Capitals führen mit einer Effizienz von 23,10 Prozent die Powerplay-Statistik der Erste Bank Eishockey Liga an: In 342 Powerplays erzielten die Wiener bereits 79 Tore (Ligabestwert). Die Linzer halten bei einer Effizienz von 21,07 Prozent (67 Tore in 318 Überzahlspielen) und liegen damit auf Platz zwei. Beim Penaltykilling haben die Oberösterreicher mit einer Effizienz von 85,14 Prozent als Zweiter knapp die Nase vorne, die Wiener liegen mit einer Effizienz von 83,75 Prozent auf Platz drei.
Donnerstag, 18. März 2010, 19.15 Uhr, SKY Sport Austria live.
EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz (303).
Schiedsrichter: SCHIMM, TSCHEBULL, Kaspar, Zehenthofer.
Bisherige Saisonduelle:
11.09.2009: EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)
08.10.2009: EHC LIWEST Black Wings Linz – EV Vienna Capitals 4:2 (1:1, 0:1, 3:0)
01.11.2009: EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz 3:2 (0:1, 1:1, 2:0)
08.12.2009: EHC LIWEST Black Wings Linz – EV Vienna Capitals 1:2 n.P. (0:0, 1:1, 0:0, 0:0, 0:1)
29.12.2009: EHC LIWEST Black Wings Linz – EV Vienna Capitals 3:4 (1:0, 1:3, 1:1)
22.01.2010: EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz 1:4 (0:2, 1:1, 0:1)
Play-off:
09.03.2010: EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz 4:0 (0:0, 1:0, 3:0)
11.03.2010: EHC LIWEST Black Wings Linz – EV Vienna Capitals 1:3 (0:2, 0:1, 1:0)
14.03.2010: EV Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz 5:4 (2:2, 1:2, 2:0)
16.03.2010: EHC LIWEST Black Wings Linz – EV Vienna Capitals 2:1 n.V. (0:0, 0:1, 1:0, 1:0)
Stand der Best-of-7-Halbfinalserie:
Vienna Capitals – EHC LIWEST Black Wings Linz: 3:1