Wien hat die Serie gegen Linz nicht beenden können! Die Black Wings waren 40 Minuten zu Hause gegen die Vienna Capitals das klar schlechtere Team, glichen dann mit einem starken Schlussabschnitt zum 1:1 aus und feierten in der Verlängerung einen 2:1 Heimsieg. Damit heißt es in der Best of Seven Serie 3:1 für die Capitals, die aber weiterhin noch zwei Matchpucks haben.
Nur ein Sieg konnte die LIWEST Black Wings Linz im Halbfinale gegen die Vienna Capitals helfen und die Saison verlängern. Doch anstatt die erwarteten stürmischen und aggressiven Hausherren sah man in der Anfangsphase der Partie in der Keine Sorgen EisArena das gewohnte Bild: Aufbauprobleme bei den Linzern und brandgefährliche Wiener, die aus allen Lagen versuchten, zum Abschluss zu gelangen. Alex Westlund hatte in den ersten zehn Minuten jede Menge zu tun, während Frederic Cassivi nur wenig Bewegung zu zeigen hatte. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Abschnitts wurden die Vorstöße der Stahlstädter engagierter und damit auch deutlich gefährlicher, aber noch immer zu ungenau. In der 15. Minute verzeichneten die Oberösterreicher erst ihren zweiten Torschuss. Diesem folgten aber gleich zwei echte Großchancen von Brad Purdie und Daniel Oberkofler, bei denen Frederic Cassivi im Glück war - mehr als vier Torschüsse brachten die Hausherren aber nicht zusammen.
Insgesamt blieben diese Angriffe der Oberösterreicher aber zu zahnlos, während die Bundeshauptstädter weiterhin aggressiv arbeiteten und sich mit zwölf Torversuchen einen klaren Vorteil erspielten. Einzig die Führung fehlte den Wienern noch - und den Kräfteverhältnissen am Eis nach wäre diese absolut verdient gewesen.
Capitals nützen doppeltes Powerplay zur Führung
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich am allgemeinen Bild der Partie nichts: Die Wiener blieben das klar bessere Team in Linz und fanden in der 22. Minute durch Lebeau die nächste große Chance vor. Der Stürmer versuchte sich mit einem Bauerntrick, schob die Scheibe aber knapp am langen Eck vorbei. In der 28. Minute hatten die Bundeshauptstädter dann ihren ersten Grund zum Jubeln. Als Mark Szücs und Robert Lukas für die Stahlstädter auf der Strafbank Platz genommen hatten zog Francois Bouchard von der blauen Linie ab und Rafael Rotter fälschte direkt vor dem Linzer Tor unhaltbar für Alex Westlund ab.
Gratton und Selmser vergeben die Chance auf die Vorentscheidung
Während die Wiener ihr doppeltes Powerplay genutzt hatten, zeigten die Black Wings ihre in dieser Serie auffällige Powerplay Schwäche. Nicht einmal gefährlich wurden die Linzer in ihrem ersten doppelten Überzahlspiel, konnten sich sogar noch beim Aluminium bedanken, dass es beim knappen Rückstand blieb: Gratton hatte in Unterzahl ein Break mit einem Backhandschuss an die Stange beendet. Es blieb dabei: die Vienna Capitals waren tonangebend, die Linzer hatten noch immer nicht in diese Serie gefunden. Wenn ein Treffer in der Luft hing, dann das 2:0 für die Gaudet-Schützlinge. In der 38. Minute hatte Sean Selmser dieses Tor auf dem Schläger, doch sein Break im 1 gegen 0 wurde von Alex Westlund entschärft. Zuvor hatte Pat Leahy einen Querschläger vor dem Tor nur ganz knapp verpasst und es blieb weiterhin beim 0:1 aus Sicht der Gastgeber. Auch wenn das Ergebnis optisch sehr knapp blieb, den Linzern konnte im Schlussabschnitt nur noch ein Wunder helfen.
Black Wings erzwingen Overtime
Im Schlussabschnitt zeigten sich die Black Wings dann ganz anders. Endlich wurde geschossen, wie es die Trainer Kim Collins in der Pause gefordert hatten. Und plötzlich mehrten sich auch die Chancen – die beste davon hatte Daniel Oberkofler in der 53. Minute, als er die Scheibe hauchdünn am leeren Tor vorbei. Es sollte ein Warnschuss gewesen sein, denn nur wenige Sekunden später jubelten die Linzer! Gerd Gruber hatte von der blauen Linie abgezogen und direkt vor dem Tor wurde die Scheibe noch von einem Wiener abgelenkt, landete aber im Netz! Dieses 1:1 in der 53. Minute weckte nicht nur die Spieler am Eis, sondern auch die Fans auf den Rängen auf. Die Chancen für die Stahlstädter wurden nun mehr, in der 55. Minute hatten Mark Szücs und Martin Grabher Meier die erste Führung am Schläger, konnten die Scheibe aber nicht im Wiener Tor unterbringen. Trotzdem: Jetzt waren die LIWEST Black Wings im Spiel, kämpften, machten Forechecking und schon wankten auch die Wiener. Nach 60 Minuten war kein Sieger gefunden, somit musste dieses vierte Halbfinale in die Verlängerung, um dort einen Sieger zu finden.
Martin Grabher Meier verlängert die Linzer Eishockeysaison…
Die Overtime dauerte nur 129 Sekunden: Die Oberösterreicher hatten in der Verlängerung das Quäntchen Glück auf ihrer Seite, als Martin Grabher-Meier einen schnellen Gegenstoß mit einem unglaublichen Schuss ins lange Kreuzeck zum 2:1–Overtimesieg abschloss. Damit führen die Wiener in der Best-of-seven-Halbfinalserie nur noch 3:1. Spiel Nummer fünf steigt am Donnerstag in Wien, SKY Sport Austria zeigt die Partie live.
Headcoach Kevin Gaudet sprach nach dem Spiel von einem Selbstfaller seiner Mannschaft: „Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, wenn wir das 2:0 machen, ist die Sache gelaufen. So hat Linz durch zwei billige Tore gewonnen, obwohl wir eigentlich die bessere Mannschaft waren. Aber so ist das, wir müssen das Spiel sofort abhaken und uns auf Donnerstag konzentrieren.“
EHC LIWEST Linz - EV Vienna Capitals 2:1 n.V. (0:0, 0:1, 1:0, 1:0)
Zuschauer: 3.050
Referees: CERVENAK P.; HOLLENSTEIN M., NEWERKLA W.
Tore: GRUBER G. (52:44 / SZÜCS M., OBERKOFLER D.), GRABHER MEIER M. (62:09) resp. ROTTER R. (27:36 / BOUCHARD F., BJORNLIE D.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (62 min. / 30 SA. / 1 GA.) resp. CASSIVI F. (62 min. / 24 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 12 resp. 24 (MISC - GRATTON B.)
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOOTLAND D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., CASSIVI F., DRASCHKOWITZ C., GRATTON B., HUMMEL R., KRANJC A., KRAXNER K., LAKOS P., LEBEAU P., LEMIEUX F., NAGELER D., OFNER H., RIENER Y., RODMAN D., RODMAN M., ROTTER R., SARAULT Y., SELMSER S.
Play Off Halbfinale (Best of Seven):
EV Vienna Capitals - EHC Liwest Linz 3:1 (4:0, 3:1, 5:4, 1:2 n.V.)