KHL Medvescak Zagreb hat am Dienstag (19.15 Uhr) im vierten Spiel der Best-of-seven-Halbfinalserie Vizemeister EC Red Bull Salzburg zu Gast. Bei den Mozartstädtern ist Matthias Trattnig gesperrt.
Gerade hatte man sich darauf eingestellt, dass die Siegesserie des KHL Medvescak Zagreb abreißen würde, da tauchten die Bären noch einem richtig an und stellten mit einem überzeugenden 4:1-Auswärts-Sieg in Salzburg auf 1:2 in der Best-of-seven-Semifinalserie. Die Salzburger hatten zwar einige Top-Spieler vorgeben müssen, dennoch überzeugten die Gäste aus Kroatien und haben es nun auf heimischem Eis in der Hand, die Serie auszugleichen.
Bradley: „Dieses Torwart-Spiel ist was wir brauchen“
Der einzige Spieler des KHL Medvescak Zagreb, über dessen Einsatz ein Fragezeichen hängt, ist Aaron Fox. Dem ehemaligen Topscorer der Erste Bank Eishockey Liga wurde bei einem Check im ersten Drittel die Schulter ausgekegelt, er kehrte zurück und traf zum 4:0, ist aber für Dienstag sicher, spielen zu können. Doug Bradley, Sportdirektor von KHL Medvescak Zagreb, zeigte sich zufrieden mit der getanen Arbeit: „Wir haben einige kleine Veränderungen vorgenommen, ein wenig an den Linien gebastelt und mit vier Linien gespielt. Dazu kam noch, dass Conrad Martin wieder im Line-up stand. Es sieht gleich alles anders aus, wenn man mit sechs gelernten Verteidigern spielen kann. Die Spieler bleiben körperlich und mental in besserem Zustand und Martin ist generell eine wichtige Persönlichkeit auf dem Eis. Es ermöglichte uns auch, Marko Lovrencic vorne spielen zu lassen und er hat zwei wichtige Assist gegeben. Ein Sonderlob gibt es für Robert Kristan. Er hat einige Male akrobatische Saves vollbracht, die uns sehr gut getan haben. Das war eine fantastische Performance von ihm – und genau das, was wir im Play-Off von unserem Goalie brauchen, egal wer spielt.“
Nun kehrt die Serie in das Dom Sportova, das Haus des Sports, zurück und Bradley hat ein Ziel: „Wir wollen gewinnen und die Serie in eine Best-Of-Three verwandeln. Da kann dann alles passieren. Ich weiß, dass Mike Siklenka für Salzburg wieder spielen wird. Er ist sehr gefährlich, gerade in der Offensive. Doch wir werden wieder unser fantastisches Publikum im Rücken haben und hoffen, dass sie uns zum Sieg tragen können. Sie sind unser Siebter Mann. Ich war sehr begeistert zu sehen, dass viele Kroaten nach Salzburg gereist sind, um unser Team zu unterstützen. Die Fans sind einfach fantastisch!“
In der Play-off-Halbfinal-Serie konnte bislang kein Bär mehr als ein Tor erzielen, im Verlauf der gesamten Saison haben John Hecimovic und Mike Ouellette mit je drei Treffern gegen die Mozartstädter die Nase vorn.
Pagè: „Der verwundete Bär ist ein gefährlicher Bär“
Beim EC Red Bull Salzburg verkürzt sich die Liste der Ausfälle vor der Reise nach Kroatien um zumindest einen Schlüsselspieler: Mike Siklenkas Tocher ist gesund zur Welt gekommen, der stolze Vater sprintet bereits wieder über das Eis. Daniel Welser bleibt mit Leistenproblemen fraglich. Keine Hoffnungen auf einen Einsatz macht man sich bei Kelsey Wilson (Knie), Wilhelm Lanz (Fuß-OP) und dem gesperrten Matthias Trattnig.
Ein zweites Mal werden die Salzburger sich von den überraschend stark auftretenden Bären nicht aus dem Konzept bringen lassen wollen. Daher lobte Pierre Pagè zunächst die Leistung von Robert Kristan im Tor der Bären: „ihr Goalie war wirklich hervorragend. Wir hatten in den ersten beiden Dritteln gute Chancen, doch er hatte alles im Griff. Wir wissen aber, wie wir gegen gute Goalies spielen müssen. Dominik Hasek, Martin Brodeur, Roberto Luongo, Ryan Miller oder Robert Kristan oder Jordan Parise; das macht keinen Unterschied. Wir müssen schießen, wir müssen dem Goalie die Sicht verstellen, wir müssen die Rebounds holen. 67% aller Tore fallen aus Rebounds. Das heißt, nur in 33 % der Fälle geht der Puck direkt rein. Wir müssen uns fragen: Sind wir bereit, die Rebounds zu holen? Unser Fehler war es, zu vergessen, wen wir vor uns haben. Wir müssen Respekt vor dem Gegner haben, vor jedem Gegner. Der Bär ist verwundet und hungrig, und ein hungriger, verwundeter Bär ist nun mal gefährlich!“, wies er auf die nun notwendige Konzentration hin.
Die Frage nach dem erfolgreichsten Torschützen des EC Red Bull Salzburg gegen Zagreb ist schwer zu beantworten. Ryan Duncan, Michael Schiechl und Mike Siklenka (je vier Treffer gegen Medvescak im Saisonverlauf) sowie Manuel Latusa, Doug Lynch und Jonathan Filewich (je drei Tore) sind allesamt sehr gefährlich für die Kroaten.
Dienstag, 16. März 2010, 19.15 Uhr.
KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg (300).
Schiedsrichter: BERNEKER, TSCHEBULL, Kaspar, Mathis.
Bisherige Saisonduelle:
04.10.2009: KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg 4:5 n. V.
(1:2, 3:1, 0:1, 0:1)
13.10.2009: EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb 9:3 (2:1, 4:0, 3:2)
17.11.2009: KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg 1:3 (0:2, 1:1, 0:0)
20.12.2009: EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb 3:2 (2:2, 0:0, 1:0)
29.12.2009: KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg 3:2 n. V.
(1:0, 0:1, 1:1. 1:0)
22.01.2010: EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb 3:2 (0:1, 3:0, 0:1)
Play-off:
09.03.2010: EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)
11.03.2010: KHL Medvescak Zagreb – EC Red Bull Salzburg 1:5 (0:2, 0:1, 1:2)
14.03.2010: EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb 1:4 (0:2, 1:2, 0:0)
Stand der Best-of-7-Halbfinalserie, EC Red Bull Salzburg – KHL Medvescak Zagreb: 2:1