Capitals drehen Match gegen Linz zwei Mal um
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marksoft -
14. März 2010 um 20:16 -
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War es das für die Black Wings? Die Linzer zeigten im dritten Spiel gegen die Vienna Capitals ihre bislang beste Halbfinalleistung, lagen zwei Mal mit zwei Toren vorne und verloren trotzdem 4:5. Eine Niederlage, die an die Pyche gehen wird und die Hauptstädter könnten am Dienstag auswärts mit einem Sweep ins Finale einziehen.
Die Wiener Alberts-Schultz-Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, einer der Zuseher dürfte der 1.000.000ste der Saison gewesen sein, denn in den bisherigen Spielen der Erste Bank Eishockey Liga waren 999.609 Fans durch die Drehkreuze der zehn Hallen und zwei Freiluft-Arenen gegangen.
Nach den beiden Niederlagen zum Auftakt der Best-of-seven-Semifinalserie hatte es für die Linzer Spieler von ihrem Headcoach Kim Collins einiges zu hören bekommen. Entsprechend motiviert starteten sie wie aus der Pistole geschossen: Brendan Buckley verpasste den Gastgebern mit seinem Schuss von außerhalb nach zwei Minuten die erste kalte Dusche. Während die Caps- Cracks Yves Sarault, Ales Kranjc und Dan Björnlie aussichtsreiche Gelegenheiten vergaben, klingelte es im eigenen Kasten erneut. Unbedrängt traf Rob Shearer zum 2:0. Doch die Caps ließen sich nicht beeindrucken, lauerten auf ihre Chancen und bekamen sie im Powerplay: David Rodman spielte die verbliebene Defence aus, behielt die Übersicht und servierte Darryl Bootland die Scheibe auf die Kelle. Der schob zum Anschlusstreffer ein. Eine weitere Strafe führte in einem offenen Schlagabtausch zum Ausgleich. Pat Leahy hatte 2+2 kassiert und so eine Chance lassen sich die Caps nicht entgehen: Dan Björnlie traf genau in den Winkel, über die Schulter von Alex Westlund. Die Black Wings hingegen vergaben ihre einziges Powerplay zum Ende des Drittels.
Purdie Doppelpack
Im zweiten Drittel machten es die schwarz geflügelten besser: Nach einem eher uninspiriert wirkenden Powerplay umkurvte Brad Purdie das Tor. Sein Schuss traf Markus Matthiassons Kufe, prallte zurück in den Lauf und Purdie netzte ein. Wenig später brach Pat Leahy durch, wurde von Sarault niedergemäht und es gab Penalty. Cassivi positionierte sich weit vor dem Gehäuse, doch Purdie brachte den richtigen Haken an, umspielte den Goalie und netzte ein. Für die Wiener ging es um alles und erst kurz vor Drittelende gelang Ales Kranjc der erneute Anschlusstreffer.
Wien dreht das Spiel endgültig
Im dritten Drittel waren drei Minuten gespielt, da kam David Rodman nach einem wilden Gestocher an den Puck und traf über Westlund hinweg. Der US-Goalie hatte geglaubt, den Puck unter sich begraben zu haben. Das spielt wogte Hin und Her. David Rodman trat, bei einem Break in Unterzahl gefoult, selbst zum Penalty an und scheiterte. Das bessere Ende im harten Kampf hatten dann doch noch die Wiener für sich. In der 53. Minute, mit Philippe Lakos auf der Strafbank, entkam Benoit Gratton mit dem Puck und bezwang Alex Westlund flach auf der Fanghandseite. Linz fehlte jemand, der ein körperliches Zeichen zu setzen vermochte. Auch das Time-Out und die Herausnahme von Goalie Westlund für einen Extra-Skater konnte am Schicksal der Black Wings nichts ändern, die nach harter Arbeit mit leeren Klauen da stehen.
Capitals-Headcoach Kevin Gaudet war nach dem Krimi entwas gezeichnet: “Das war ein Superspiel für die Zuschauer, aber schlecht für meine Nerven. Wir waren am Anfang nicht so bereit, wie in den ersten beiden Spielen. Linz hat alles gegeben und wir haben unnötige Fehler gemacht. Dass wir zwei Mal einen Zweitore-Rückstand aufgeholt haben, zeigt, dass in der Mannschaft unglaubliche Moral steckt. Wir haben jetzt natürlich den großen Vorteil, dass wir die Serie am Dienstag beenden können. Das wird unsere Motivation sein, um wieder voll konzentriert in Linz ans Werk zu gehen.“
Nun müssen die Oberösterreicher zu Hause gewinnen, um in der Best-of-seven-Semifinalserie zu bleiben und die Chance auf das Finale am Leben zu halten. Spiel Nummer vier zeigt SKY Sport Austria am Dienstag (19.15 Uhr) live aus der Linzer Keine Sorgen Arena.
EV Vienna Capitals - EHC LIWEST Linz 5:4 (2:2, 1:2, 2:0)
Zuschauer: 4.250
Referees: BAUER S.; KASPAR C., WIDMANN F.
Tore: BOOTLAND D. (10:08 / RODMAN D., RODMAN M.), BJORNLIE D. (14:33 / GRATTON B., LEBEAU P.), KRANJC A. (39:13 / LEBEAU P., BOUCHARD F.), RODMAN D. (42:07 / SARAULT Y., RODMAN M.), GRATTON B. (52:45 / RODMAN D.) resp. BUCKLEY B. (01:08 / LUKAS P.), MATTHIASSON M. (07:35 / GRUBER G.), PURDIE B. (24:26 / MATTHIASSON M., GRABHER MEIER M.), PURDIE B. (28:47)
Goalkeepers: CASSIVI F. (60 min. / 24 SA. / 4 GA.) resp. WESTLUND A. (58 min. / 39 SA. / 5 GA.)
Penalty in minuten: 12 resp. 14
Die Kader:
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOOTLAND D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., CASSIVI F., DRASCHKOWITZ C., DRASCHKOWITZ L., GRATTON B., HUMMEL R., KRANJC A., KRAXNER K., LAKOS P., LEBEAU P., LEMIEUX F., NAGELER D., OFNER H., RIENER Y., RODMAN D., RODMAN M., ROTTER R., SARAULT Y., SELMSER S.
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
Play Off Halbfinale (Best of Seven):
EV Vienna Capitals - EHC Liwest Linz 3:0 (4:0, 3:1, 5:4)