Diese Situation kennen die Zagreber Bären schon: nach zwei Spielen liegen die Kroaten in der Serie gegen Salzburg mit 0:2 zurück und müssen nun jene Stärken zeigen, die auch gegen Graz zum Vorschein kamen. Nach dem 5:1 Auswärtssieg in Zagreb haben die roten Bullen aus Salzburger aber alle Vorteile auf ihrer Seite.
Spiel zwei der Best-of-seven-Semifinalserie zwischen dem Vizemeister EC Red Bull Salzburg und Liganeuling KHL Medvescak Zagreb wurde zu einer sicheren Beute für die Gäste. Die schossen ganz einfach jene Tore, die den Zagrebern fehlten, auch wenn den Bären im zweiten Semifinale wenigstens das erste Tor gelang. Die Niederlage tat den Feiern im bis auf den letzten Platz gefüllten Dom Sportova aber keinen Abbruch.
Bullen mit perfektem Auftakt
Vier Minuten und 28 Sekunden waren gespielt, da winkte Ted Sator den Mann heraus, der bei KHL Medvescak in der Viertelfinal-Serie ein sicherer Rückhalt war. Aus zwei Schüssen von Ryan Duncan hatte Gasper Kroselj zwei Tore bekommen, ein Ärgernis für den ehrgeizigen Goalie, der ohne einen einzigen Save auf der Bank Platz nehmen musste. Seine Vorderleute hatten lediglich im Powerplay Chancen, wurden aber von Reinhard Divis am Torerfolg gehindert. Ansonsten dominierten die Gäste die Partie.
Erst nach der ersten Pause kamen die Gastgeber besser in Fahrt. Jeff Heerema traf zunächst den Pfosten und dann das leere Tor nicht. Hätte, wäre, würde, die Pucks gingen nicht ins Tor, und in einem Powerplay (Andreas Wiedergut draußen) fing man sich einen Shorthander von Manuel Latusa, der in der gesamten Serie sehr stark auftritt, das 0:3.
Im Schlussabschnitt brachte Alan Letang, ebenfalls in Unterzahl, sein Team nochmals heran. Ein wuchtiger Schuss aus dem Slot hätte eine Aufholjagd bedeuten können, doch es sollte nicht sein. Aaron Fox entschied sich gegen den Pass zum besser postierten Mitspieler und für den Schuss, scheiterte und musste tatenlos zu sehen, wie die Salzburger blitzschnell einen Konter vortrugen, den Michael Schiechl zum 4:1 abschloss. Daniel Welser setzte in doppelter Überzahl einen drauf und damit auch den Schlusspunkt in Spiel zwei der Best-of-seven-Semifinalserie, die am Sonntag in Salzburg fortgesetzt wird.
Stimmen
"Das sind die Play-Offs. Wir wussten, dass Zagreb eines der heißesten Teams der Erste Bank Eishockey Liga ist. Obwohl wir zwei schnelle Tore erzielt haben, war es immer schwierig. Es war ein großer Sieg in einer harten Serie.”, so Pierre Pagè, Headcoach der Red Bulls.
Sein Gegenüber Ted Sator lobte sein Team: “Wir waren bereit, wir haben hart gekämpft. Doch jedes Mal, wenn wir dran waren, hat Salzburg getroffen. Wir müssen uns noch ein Mal richtig reinknien.”
KHL Medvescak Zagreb - EC Red Bull Salzburg 1:5 (0:2, 0:1, 1:2)
Zuschauer: 6.200
Referees: DREMELJ I.; WIDMANN F., ZEHENTHOFER W.
Tore: LETANG A. (43:35 / GUIDARELLI T., OUELLETTE M.) resp. DUNCAN R. (03:10 / WELSER D., REGIER S.), DUNCAN R. (04:28 / LATUSA M., WELSER D.), LATUSA M. (34:39 / PEWAL M.), SCHIECHL M. (50:19 / ULMER M., SIKLENKA M.), WELSER D. (53:29 / SIKLENKA M., KOCH T.)
Goalkeepers: KROSELJ G. (4 min. / 2 SA. / 2 GA.), KRISTAN R. (56 min. / 30 SA. / 3 GA.) resp. DIVIS R. (60 min. / 29 SA. / 1 GA.)
Penalty in minuten: 28 (MISC - PRPIC J.) resp. 20
Die Kader:
KHL Medvescak: BRUMERCIK M., FOX A., GUIDARELLI T., HECIMOVIC J., HEEREMA J., JAKOPIC R., KANAET D., KRISTAN R., KROSELJ G., LETANG A., LOVRENCIC M., MACAULAY K., OUELLETTE M., POWERS C., PRPIC J., PRPICH M., RAJSAR S., SEELEY R., SERTICH A., SMYTH B.
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., HEINRICH D., KOCH T., LAKOS A., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MAIER P., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., REBEK J., REGIER S., REISINGER A., SCHIECHL M., SIKLENKA M., ULMER M., WELSER D., WIEDERGUT A.
Play Off Halbfinale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - KHL Medvescak Zagreb 2:0 (2:0, 5:1)