Der Heimvorteil bleibt in der Serie zwischen Salzburg und dem KAC eher ein Nachteil. Auch im dritten Match des Viertelfinales setzte sich das Auswärtsteam durch: der KAC feierte einen 3:2 Sieg und führt nun mit 2:1 Siegen. Jetzt muss Salzburg diesen Trend fortsetzen und am Sonntag in Klagenfurt zurück schlagen.
Die Gäste aus Klagenfurt, numerisch dezimiert mit nur noch zwei ernst zunehmenden Verteidigerpaaren, machten den Auftakt. Sie überstanden eine Unterzahlsituation, und schlugen im Powerplay selbst zu. Gregor Hager brachte den Puck nach einer unübersichtlichen Situation and Reinhard Divis vorbei zur Führung über die Linie. Wenig später fiel der Ausgleich. Nach langem Videostudium entschied der Referee, das Tor würde gelten, als Stefan Ulmers Nachschuss zappelte. Ausgleich für die Heimmannschaft, doch die erhoffte Sicherheit blieb aus. Stattdessen patzten die Salzburger in Überzahl. Zunächst rannte Andy Schneider alleine auf das Tor zu, doch Reinhard Divis erinnerte sich an Spiel Eins – da hatte der Klagenfurter Spielmacher David LeNeveu so einen Schuss ins Kreuzeck versenkt – und fuhr den Handschuh aus. Eine Minute später war Divis aber geschlagen: Schneider schickte Dieter Kalt und der Ex-Salzburger netzte ein.
Das Mitteldrittel brachte noch mehr Salzburger Überlegenheit, doch der KAC stellte die Falle gut auf, sog die Angriffe der Heimischen in der eigenen Zone förmlich auf und blieb selbst im Konter gefährlich. Am besten illustrierte dies eine 5-gegen-3-Überzahl der Hausherren, die in zwei Minuten einen einzigen Schuss auf Jordan Parise abgeben konnten. Erfolglosigkeit vor dem Tor scheint ansteckend zu sein, denn bei einem 3-gegen-0-Konter versagten Schneider die Nerven, und er vergab die Riesenchance auf den Ausbau der Führung. Doch auch die Salzburger hatten Pech: Manuel Latusa traf kurz vor Schluss den Pfosten.
Stehend K.O. und doch gesiegt
Die vielen Ausfälle und das körperliche herausfordernde Spiel der Salzburger hatten den Spielern des KAC die Kraftreserven geraubt. Die Rotjacken standen tief, holten die Salzburger und ihre an Präzision mangelnde Schüsse vor Parise ab. Die einzige Ausnahme: Ein Pass von Aubin auf Marco Pewal, der zog ab und traf zum Ausgleich. Danach hatten die Rotjacken im Zwei-Minuten-Takt Konterchancen, die Hager und Kalt vergaben. Salzburg? Traf auch. Zunächst erwischte Daniel Welser mit einem Schlagschuss Schiri Bogen an der Schläfe – der konnte nach kurzem Schock aber weitermachen. In der 56. Minuten gerieten sich Kelsey Wilson und Gregor Hager in die Haare und kassierten beide zwei Minuten. Im folgenden 4-gegen-4 holte Parise einen gewaltigen Save gegen Welser aus der Schublade und während der sich noch ärgerte, leitete Jeff Shantz den Gegenangriff ein, den Kirk Furey zum Siegtreffer vollendete. Damit hat der KAC in Spiel Vier die Chance, auf Heimeis davon zuziehen. Spannend bleibt es alle Mal.
EC Red Bull Salzburg - EC KAC 2:3 (1:2, 0:0, 1:1)
Zuschauer: 2.700
Referees: BERNEKER T.; HOLLENSTEIN M., NEWERKLA W.
Tore: ULMER M. (07:32), PEWAL M. (45:30 / AUBIN B., SCHIECHL M.) resp. HAGER G. (05:35 / SCHNEIDER A., TORY J.), KALT D. (12:04 / SCHNEIDER A., KIRISITS J.), FUREY K. (56:10 / KIRISITS J., SHANTZ J.)
Goalkeepers: DIVIS R. (59 min. / 31 SA. / 3 GA.) resp. PARISE J. (60 min. / 50 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 20 (MISC - AUBIN B.) resp. 16
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., HEINRICH D., KOCH T., LAKOS A., LANZ W., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., PUSCHNIK K., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., ULMER M., WELSER D., WILSON K.
EC KAC: BRANDNER C., CRAIG M., FUREY K., GEIER M., GEIER S., HAGER G., HUNDERTPFUND T., JAKOBITSCH S., KALT D., KIRISITS J., NIEDEREGGER A., PARISE J., PIRMANN M., PÖCK M., RATZ H., SCHNEIDER A., SCHUMNIG M., SHANTZ J., SWETTE R., TORY J.
Play Off Viertelfinale (Best of Seven):
EC Red Bull Salzburg - EC KAC 1:2 (2:3, 3:1, 2:3)