Unglaublich! Black Wings drehen wieder ein Spiel
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marksoft -
25. Februar 2010 um 21:45 -
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Die Serie zwischen Linz und Villach bleibt unglaublich! Auch im dritten Match in Serie legte der Gast einen Zweitorevorsprung vor - und ging als Verlierer vom Eis. Der VSV lag nach 20 Minuten mit 2:0 in Führung, bis die Linzer in einem fulminanten Mitteldrittel alles umdrehten und am Ende mit 5:2 gewannen.
Eine Demonstration waren die ersten 20 Minuten beim Duell zwischen den Black Wings Linz und dem EC VSV - von den Villachern. Von Beginn an waren die Adler deutlich aggressiver als die Hausherren und beherrschten das Spielgeschehen. Die Linzer taten sich ungemein schwer, überhaupt ins Angriffsdrittel zu kommen, wirkten ratlos, wie man dem aggressiven Forecheck der Kärntner beikommen könnte. Daher versuchte man sich auf Seiten der Stahlstädter mit Weitschüssen, die Gert Prohaska kaum in Gefahr bringen konnten. Ganz anders die Gäste: Die Draustädter agierten ungemein abgebrüht und warteten auf die Fehler der Hausherren.
Darauf mussten sie nicht lange warten, denn schon in der 3. Minute fingen die Kärntner einen Querpass von Rob Shearer ab und Jonathan Ferland war auf und davon. In einer 1 gegen 0 Situation verlud er Alex Westlund und schoss zum 0:1 ein. 8 Minuten später ein Abziehbild dieser Situation: Robert Lukas versuchte einen Weitschuss, dieser landete in den Beinen von Ferland und der war in Unterzahl schon wieder ganz alleine am Weg Richtung Alex Westlund. Und ein zweites Mal netzte der Villacher ein - 2:0 aus zwei Penalty ähnlichen Situationen. Die Black Wings brachten kaum Angriffe bis zum VSV-Tor und wenn Gert Prohaska ein Mal abprallen ließ, war kein Linzer da, um die Chancen zu verwerten.
Black Wings drehen die Partie in zehn Minuten...
Als ob eine völlig andere Mannschaft am Eis stehen würde agierten die Black Wings nach Wiederbeginn - eine lautstarke Kabinenpredigt von Kim Collins hatte offenbar Wirkung gezeigt. Nach wenigen Sekunden schoss Buckley das erste Mal gefährlich aufs Tor, zwei Minuten später hatte Mark Szücs die erste Riesenchancen auf den Anschlusstreffer, als er alleine hinter dem Tor stand und die Scheibe nicht hinter die Linie brachte. Aber es vergingen nur wenige Augenblicke, dann war Szücs wieder zur Stelle. Nach einem Schuss von der blauen Linie fälschte der Stürmer direkt vor Prohaska unhaltbar ab und das Feuer in dieser Partie war entfacht. Jetzt drückten die Hausherren gewaltig auf das Tor, in den ersten 4 Minuten schossen die Linzer gleich 8 Mal brandgefährlich und wurden für dieses Anfangsfurioso auch belohnt: Brad Purdie nützte einen Fehler im Villacher Spielaufbau, schnappte sich die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie, passte quer zu Markus Matthiasson und dieser lief völlig alleine auf Prohaska zu. Diese Chance ließ sich der Schwede nicht nehmen und glich zum 2:2 aus.
VSV-Trainer Strömwall nahm sofort nach dem Ausgleich ein Time Out, versuchte seine Mannschaft wach zu rütteln, was aber nicht wirklich gelang. In der 28. Minute hatte Gert Prohaska riesiges Glück, als er die Scheibe gerade noch auf der Linie begrub. Zwei Minuten später wurde es dann ganz laut in der Keine Sorgen EisArena: Rob Shearer zauberte ein Traumsolo aufs Eis, vernaschte gleich drei Villacher Spieler und ließ auch noch Gert Prohaska schlecht aussehen. Das 3:2 und die erstmalige Führung für die Stahlstädter. Jetzt war Feuer in diesem Match, die Emotionen gingen hoch und auch die Gangart wurde etwas härter. Nach einem Stangenschuss von Gruber (31.), einem knappen Fehlschuss von Leahy (33.) und einem Traumsave von Prohaska gegen Purdie in der 40. Spielminute setzten die Oberösterreicher 16 Sekunden vor Schluss noch einen Glanzpunkt. Frank MacDonald zog von der blauen Linie ab und knallte die Scheibe im Power Play direkt unter die Querlatte. Ein fulminantes Drittel ging mit dem 4:2 der Linzer zu Ende und wie bereits am Sonntag verwandelten die Black Wings ein 0:2 in eine Führung.
Rob Shearer trifft zum zweiten Mal
Die Oberösterreicher ließen im Schlussdrittel nichts mehr anbrennen, legten sogar durch Rob Shearer im Powerplay in der 46. Minute noch einen weiteren Treffern nach. Der VSV Schlussmann hatte die Scheibe gerade noch mit dem rechten Fuß stoppen können, Shearer hechtete aber zur Mitte und stocherte die Scheibe über die Linie. Mit diesem Treffer war dieses Match entschieden, die Emotionen waren aber noch nicht draußen. Immer wieder gab es kleinere Handgemenge, die Zweikämpfe blieben hart und aggressiv, aber im Rahmen. In den letzten zwei Minuten wurde das Team für dieses Comeback mit Standing Ovations von den Zuschauern bejubelt und freute sich nach der Schlusssirene nicht nur über das 5:2, sondern auch über die 2:1 Führung in der Best-of-seven-Viertelfinalserie. Beim EC VSV konnte Top-Torjäger Michael Raffl die Partie wegen einer Bauchmuskelverletzung nicht fertig spielen.
EHC LIWEST Linz - EC VSV 5:2 (0:2, 4:0, 1:0)
Zuschauer: 2.850
Referees: FUSSI W.; HÜTTER A., SIEGL A.
Tore: SZÜCS M. (22:36 / OBERKOFLER D., SCHLACHER M.), MATTHIASSON M. (24:24 / PURDIE B., GRABHER MEIER M.), SHEARER R. (29:46 / MATTHIASSON M., BRONILLA R.), MACDONALD F. (39:44 / LEAHY P., MATTHIASSON M.), SHEARER R. (45:35 / PURDIE B., MATTHIASSON M.) resp. FERLAND J. (02:53), FERLAND J. (10:33)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 33 SA. / 2 GA.) resp. PROHASKA G. (60 min. / 35 SA. / 5 GA.)
Penalty in minuten: 12 resp. 30
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC VSV: BACHER S., BAN C., DI CASMIRRO N., ELICK M., FERLAND J., KASPITZ R., KRISTLER A., KROMP W., LANZINGER G., MARTIN M., MCLEOD K., PETRIK B., PETRIK N., PFEFFER T., PINTER P., PROHASKA G., RAFFL M., STARKBAUM B., STEWART M., TOFF N., UNTERLUGGAUER G., WAHLBERG M.
Play Off Viertelfinale (Best of Seven):
EHC Liwest Linz - EC VSV 2:1 (3:2, 3:4 n.V., 5:2)