Es war der erwartet enge und harte Play Off Kampf, den sich die Black Wings und der VSV im ersten Duell der Viertelfinalserie lieferten. Die Villacher führten mit fast perfekter Taktik schon mit 2:0, doch dann wurden auch die Linzer wach. Ein Geniestreich von Brad Purdie entschied am Ende das Match zu Gunsten der Stahlstädter - die Black Wings siegten 3:2.
Der EC VSV war von Beginn an bereiter für dieses erstes Viertelfinalspiel. Mit starkem Forechecking verunsicherte man die Black Wings Linz schon in der Anfangsphase und hatte bereits die ersten Einschussmöglichkeiten. Die fanden auch die Gastgeber in der 3. Minute durch Markus Matthiasson und Martin Grabher-Meier vor, doch während Gert Prohaska noch nicht zu bezwingen war, musste Alex Westlund eine Minute später schon hinter sich greifen. Die Villacher hatten hinter dem Tor einen Zweikampf gewonnen, vor dem Tor lauerte Andreas Kristler, der die Scheibe prompt bekam und per Onetimer verwertete. Das frühe 0:1 schien die Linzer für ein paar Minuten so richtig zu verunsichern und beinahe wäre das 0:2 gefallen. VSV Verteidiger Mike Martin kratzte in der 5. Spielminute an der Zweitoreführung, scheiterte aber nur knapp. Auch in der 13. Minute war es der Verteidiger, der nach einem gewonnene Zweikampf von halbrechts abzog und die Scheibe an die Stange knallte. Sehr viel Glück für die Gastgeber, die sich davor etwas erfangen hatten, aber nur 38 Sekunden später jubelten die Adler dann erneut. Jonathan Ferland zog sofort ab, als er einen schnellen Querpass zugespielt bekam und die Villacher führten - verdient - mit 2:0.
Viel aggressiver, mit hartem Forechecking und nach dem raschen Tor auf Konter lauernd hatten die Kärntner ihre Gastgeber schwer unter Druck gesetzt. Diese kamen zwar in weiterer Folge zu mehreren Powerplays hintereinander und schossen auch oft aufs gegnerische Gehäuse, waren aber viel zu überhastet und ungenau. Gert Prohaska hielt seinen Kasten in den ersten 20 Minuten sauber und so gingen die Draustädter mit einer Zweitoreführung in die Pause.
Black Wings melden sich zurück
Zu Beginn des Mitteldrittels schien sich nichts zu ändern: Die Villacher hatten mehr vom Spiel, fanden dank zweier unmittelbar aufeinander folgenden Powerplays schnell die ersten Chancen vor. Weiter waren die Kärntner aggressiv, fuhren ihre Checks zu Ende, während die Linzer noch immer nicht in Schwung kamen. Erst ab der 25. Minute lief es dann auch für die Hausherren. Philipp Lukas feuerte einen Warnschuss ab, der von der Schulter von Gert Prohaska abprallte und nur haarscharf hinter ihm und an der Torstange vorbei dahin rollte. Es war so etwas wie ein Weckruf und der erste echte Check der Linzer führte schließlich auch zu einem Treffer. Markus Schlacher hatte sich die Scheibe erkämpft, gab quer und Andreas Judex musste nur noch zum 1:2 eindrücken.
2:2 statt 1:3
Damit war diese Partie wieder offen, aber anstatt auf den Ausgleich zu drängen, schienen die Linzer vor der Taktik der Villacher zu erstarren. Die Draustädter hätten in der 39. Minute wieder auf zwei Tore Vorsprung stellen können, doch trotz fast einer Minute permanentem Druck landete die Scheibe nicht im Netz. Das tat sich dann aber in der letzten Minute dieses Drittels. Nach einem Energieanfall von Christoph Ibounig gab dieser einen scharfen Pass zur Mitte, wo Patrick Leahy am langen Eck vorbei an Gert Prohaska zum 2:2 (40.) eindrückte.
Purdie als Matchwinner
Im letzten Drittel konnte jeder Fehler entscheidend sein. Doch es war eine tolle Aktion von Brad Purdie, die dieses Match entscheiden sollte.
107 Sekunden waren gespielt, da bekam der Stürmer die Scheibe direkt vom Bully, zeigte einen Traumhaken und schob mit der Rückhand zum 3:2 ein. Die erste Führung der Gastgeber, die jetzt klar den Ton angaben. Schuss um Schuss wurde auf das VSV Tor abgefeuert, aber immer wieder reichte es knapp nicht für ein weiteres Tor. Das Zittern ging also weiter, vor allem auch, weil die Villacher immer wieder gute Möglichkeiten hatten. Aber die Uhr tickte zu Gunsten der Hausherren, die in der Schlussphase dem vierten Tor näher waren, als die Kärntner dem Ausgleich und dem knappen 3:2-Sieg ins Trockene brachten. Mit diesem Sieg gingen die Linzer in der Best-of-seven-Viertelfinalserie 1:0 in Führung. Schon am Dienstag folgt Spiel Nummer zwei.
EHC LIWEST Linz - EC VSV 3:2 (0:2, 2:0, 1:0)
Zuschauer: 2.900
Referees: SCHIMM W.; HÜTTER A., NEUWIRTH K.
Tore: JUDEX A. (27:42 / SCHLACHER M., SZÜCS M.), LEAHY P. (39:36 / IBOUNIG C., SHEARER R.), PURDIE B. (41:47) resp. KRISTLER A. (03:38 / FERLAND J.), FERLAND J. (12:42 / KRISTLER A., KROMP W.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 27 SA. / 2 GA.) resp. PROHASKA G. (59 min. / 36 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 18
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HAIDINGER C., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC VSV: BACHER S., BAN C., DI CASMIRRO N., ELICK M., FERLAND J., KASPITZ R., KRISTLER A., KROMP W., LANZINGER G., MARTIN M., MCLEOD K., PETRIK B., PETRIK N., PFEFFER T., PINTER P., PROHASKA G., RAFFL M., STARKBAUM B., STEWART M., TOFF N., UNTERLUGGAUER G., WAHLBERG M.
Play Off Viertelfinale (Best of Seven):
EHC Liwest Linz - EC VSV 1:0 (3:2)