Fehervar startet als krasser Außenseiter gegen Wien
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marksoft -
20. Februar 2010 um 15:07 -
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Die Vienna Capitals empfangen am Sonntag (18 Uhr) zum Auftakt der Best-of-seven-Viertelfinalserie Ungarns Meister SAPA Fehervar AV19. Die Magyaren sind in Wien noch ohne Sieg, glauben aber an ihre Chance.
Noch nie, seit der ungarische Serien-Meister SAPA Fehervar AV 19 sich in der Erste Bank Eishockey Liga etabliert hat, konnten die Teufel zwei Punkte aus der Wiener Albert-Schultz-Halle mitnehmen. Nun, beim dritten Anlauf, gelang der Einzug in die Play-Offs und jetzt geht es ausgerechnet gegen den EV Vienna Capitals.
Auch wenn die Caps gegen SAPA Fehervar AV 19 eine makellose Heimbilanz aufzuweisen haben, ist sich Headcoach Kevin Gaudet sicher, dass es nicht so einfach wird, wie manche hoffen. Angst vor de Magyaren ist nicht notwendig, denn. „Mit den Ungarn als Gegner im Viertelfinale können wir leben. Wir kennen die Magyaren mittlerweile sehr gut. Sie sind heimstark und bauen ihr Spiel auf eine gute Abwehr auf. Da müssen wir Mittel und Wege finden, den Abwehrriegel zu knacken.“ Freitag Abend in Jesenice lief es diesbezüglich gar nicht nach Plan. Der HK Acroni Jesenice schoss nicht nur selbst sechs Tore sondern ließ auch nur ein einziges Tor der Caps zu. Das ärgerte Gaudet allerdings ordentlich, zurück blicken will er nicht mehr: Das Spiel gegen Jesenice müssen wir schnell abhaken. Wir waren nicht mehr voll bei der Sache, das haben die Spieler sicher nicht absichtlich gemacht, aber im Unterbewusstsein wollte sich niemand mehr verletzen.“
Sorgen hat man auch so genug. Ausgerechnet vor Beginn der Play-Offs kassierte Goalie Frederic Cassivi im Training einen Schuss aufs Knie und ist nun für Spiel Eins der Viertelfinal-Serie fraglich, Marcel Rodman fehlte gegen seinen Ex-Klub mit Rückenproblemen, auch für ihn gibt es keine Einsatzgarantie. Mit dabei sein wird auf alle Fälle Rafael Rotter, der gegen Jesenice nur eine Verschnaufpause bekommen hatte.
Beim Tore Schiessen gegen SAPA Fehervar zeigt sich das typische Capitals-Bild. Man verlässt sich nicht auf einen Goalgetter, sondern baut auf das Kollektiv. Marcel Rodman traf gegen die Ungarn drei Mal, Pat Lebeau, Sean Selmser, Kevin Kraxner, David Rodman, Francois Bouchard und Raffael Rotter je zwei Mal. Benoit Gratton hat im gesamten Grunddurchgang die meisten Punkte gesammelt und zwar 59, einen mehr als David Rodman, der seinerseits mit 22 die meisten Treffer der Hauptstädter erzielt hat.
SAPA schrieb Geschichte
Zum ersten Mal der Einzug in den Play-Offs, das musste im Lager von SAPA Fehervar AV 19 erstmal bejubelt werden. Doch dann setzte der Gedanke „Ausgerechnet die Capitals“ ein. Laut Assistenz-Trainer Lajos Enekes handelt es sich bei den Wiener um „eines der zwei besten Teams in der Erste Bank Eishockey Liga. Doch für uns beginnt nun ein neues Kapitel im Buch der Eishockey-Geschichte von Szekesfehervar.“ Headcoach Jarmo Tolvanen meint dazu: „Die Capitals sind natürlich ein sehr starkes Team. Unsere Mannschaft hat sich aber in dieser Saison gut auf die Wiener eingestellt. Wir waren zwar noch nie in einem Play-Off der erste Bank Eishockey Liga, doch wir haben viele routinierte Spieler, die dieser Herausforderung gewachsen sind und schon richtig heiß darauf sind.“ Sein Assistent Enekes betont, dass man den Spielern jetzt ohnehin keine Technik mehr beibringen könne: „Jetzt, in den Play-offs, sind zwei Dinge wichtig. Wir müssen darauf hoffen, dass alle unsere Spieler fit bleiben, da wir viel Laufarbeit verrichten und Ausfälle uns dies erschweren würden. Der zweite Aspekt liegt im mentalen Bereich. Wir müssen im Kopf zu 100 Prozent da und frisch sein. Nur so kann es uns gelingen, in der Defensive gut zu stehen und auch nach vorne Akzente zu setzen.“
Beim ungarischen Meister ist alles, was Rang und Namen hat fit. Als Änderung gegenüber dem Spiel in Zagreb darf sich Tommi Satosaari wieder auf einen Einsatz in der Crease freuen.
Viel wird von Arpad Mihaly (55 Punkte, 24 Tore) und Krisztian Palkovics (50 Punkte, 24 Tore) abhängen, doch in deren Schatten hat sich Balazs Ladanyi nach vorne gearbeitet. Er hält bei 48 Punkten, und hat dabei gleich fünf Mal das siegbringende Tor erzielt. Wie Ladanyi, Palkovics und Mihaly waren auch Daniel Koger, Viktor Tokaji (er erzielte 50% seiner Saisontore gegen Wien), Istvan Sofron und Oscar Ackeström je zwei Mal gegen die Caps erfolgreich
Sonntag, 21. Februar 2010, 18 Uhr.
EV Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19 (273).
Schiedsrichter: FUSSI, TSCHEBULL, Kaspar, Sporer.
Bisherige Saisonduelle:
18.09.2009: SAPA Fehervar AV19 – EV Vienna Capitals 2:4 (2:2, 0:1, 0:1)
25.10.2009: EV Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19 6:3 (1:1, 3:1, 2:1)
29.11.2009: EV Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19 4:3 n. V. (2:1, 0:0, 1:2, 1:0)
22.12.2009: SAPA Fehervar AV19 – EV Vienna Capitals 4:2 (0:1, 2:1, 2:0)
10.01.2010: SAPA Fehervar AV19 – EV Vienna Capitals 6:5 n. V. (1:1, 3:1, 1:3, 1:0)
05.02.2010: EV Vienna Capitals – SAPA Fehervar AV19 5:2 (2:0, 2:0, 1:2)