Nichts zu holen gab es für die Black Wings vor eigenem Publikum gegen bärenstarke Salzburger. Der Vizemeister erwischte die Linzer mit einem Schnellstart und feierte schließlich einen 4:2 Auswärtssieg. Damit tasten sich die Page Schützlinge an Rang 1 heran, während Linz nur noch Vierter ist.
Von der ersten Sekunde an standen die Gastgeber schwer unter Druck. Salzburg startete furios, deckte Alex Westlund im Black Wings Tor mit vielen Schüssen ein und fand schon nach 68 Sekunden den ersten Hundertprozenter vor: Brent Aubin konnte die Scheibe aber mit dem leeren Gehäuse vor sich nicht kontrollieren und schlug am Puck vorbei. Im Gegenzug war dann Brad Purdie zur Stelle und nahm zwei Meter vor Reinhard Divis einen Querpass direkt, doch der Salzburger Schlussmann war nicht zu überwinden. Im nächsten Angriff durfte dann aber gejubelt werden - von den Salzburgern. Die Scheibe wurde von hinter dem Tor nach vorne gespielt und ging über den Schlittschuh eines Linzer Verteidigers ins Netz. 2:13 Minuten waren gespielt und das 1:0 für die Bullen noch nicht einmal unverdient. Auch nach diesem Treffer ließen die Salzburger nicht nach und drückten aufs Tempo, was der Linzer Abwehr überhaupt nicht behagte. Immer wieder stand Westlund im Mittelpunkt und nach nicht einmal vier Minuten hätten die Gäste schon sehr viel deutlicher führen können. In der 6. Spielminute war der Druck dann aber zu groß und Ryan Duncan konnte nach einer schönen Körpertäuschung an der blauen Linie ganz alleine Richtung Tor der Stahlstädter laufen. Mit zwei Haken ließ er Westlund aussteigen und jubelte über das 2:0.
Erst langsam wurden nach diesem Anfangsdruck die Oberösterreicher wieder wach und fanden etwas besser ins Spiel. Torchancen waren aber noch Mangelware. Erst als Georg Waldhauser in seinem dritten Match zum ersten Mal auf die Strafbank musste schnupperten die Hausherren am Anschlusstreffer. Rich Bronilla versuchte sich mit einem Tip-In, konnte die Scheibe aber nur knapp an der Torstange vorbei schieben. In einer flotten Partie waren die beiden Mannschaften nun ebenbürtiger, wobei die Red Bulls weiterhin ihre eisläuferischen Vorteile geschickt ausnützten und wenige Chancen der Black Wings zuließen. Erst in der 18. Minute musste Reinhard Divis wieder eingreifen - dann aber mit zwei echten Top-Saves gegen Verteidiger Frank MacDonald.
Doch anstatt im zweiten Abschnitt aufzuwachen und Druck zu machen, fanden die Black Wings weiterhin kein probates Mittel gegen die gut stehenden Salzburger Reihen. Die Linzer taten sich schwer, überhaupt ins Angriffsdrittel zu kommen, während Salzburg nur geduldig auf die Fehler der Hausherren warten mussten. Dennoch hätte Gregor Baumgartner (22./25.) das erste Tor der Stahlstädter machen können, doch Reinhard Divis blieb ganz souverän und hielt seinen Kasten sauber. Auf der gegenüberliegenden Seite hatte Alex Westlund da so seine Mühe, wurde aber immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. In der 28. Minute nützte der Vizemeister schließlich ein Powerplay zum 3:0: Jonathan Filewich zog von der blauen Linie unhaltbar ab und netzte die Scheibe millimetergenau ins Kreuzeck. Die Antwort der Linzer: eine schöner Dreierstaffette, welche Szücs aber gegen einen bärenstarken Divis wieder nicht abschließen konnte. Auch Brad Purdie fand im Salzburger Schlussmann in der 11. Minute seinen Meister, als er mit dem Rücken zum Tor stehend per Backhand wieder von Divis gestoppt wurde.
Divis in Höchstform
Divis, Divis, immer wieder Divis - der Torhüter der Mozartstädter war inzwischen warm geschossen und lief zur Höchstform auf. Aber in der 32. Minute hatte auch er keine Chance mehr, als Gregor Baumgartner die Linzer aus dem Dornröschenschlaf schoss. Im Power Play verkürzte der Stürmer auf 1:3 und plötzlich wackelten die Bullen. Aber nicht lange, denn die Stahlstädter spielten den Gäste mit unglaublichen Fehlern in die Hand und liefen in der 34. Minute sogar mehrmals hintereinander trotz Überzahl in gefährliche Breaks. Als man dann immer einen Schritt hinten war, knallte Thomas Koch die Scheibe zum 4:1 ins Netz und ließ die Hoffnungen der Hausherren wieder schwinden. Alex Westlund, der an keinem Gegentreffer Schuld gehabt hatte, verließ daraufhin sein Gehäuse und Lorenz Hirn hielt ab sofort für die Oberösterreicher. Die Salzburger hatten weiterhin alles unter Kontrolle. Ein Schuss von Thomas Koch in der 37. Minute prallte von der Stange zurück.
Die Linzer hatten das Spiel noch nicht aufgegeben, waren aber in ihren Bemühungen weiterhin zu ungenau und fanden zudem im Salzburger Schlussmann ihren Meister. Aber auch Lorenz Hirn verteidigte sein Tor mit großem Einsatz und hatte weiterhin noch kein Tor kassiert. Da es aber vorne weiterhin an Präzision und in einigen Szenen auch Glück fehlte, blieb der Rückstand bei drei Toren stehen und die Zeit tickte unbarmherzig von der Matchuhr. Die Chancen in diesem Spiel wären durchaus vorhanden gewesen, aber die Oberösterreicher scheiterten nach einem Fehlstart schließlich an sich selbst. Daran änderte zwar auch das 2:4 in der letzten Spielminute durch Matthiasson nichts.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 2:4 (0:2, 1:2, 1:0)
Zuschauer: 2.950
Referees: GEBEI P.; BEDO P., NEMETH M.
Tore: BAUMGARTNER G. (31:50 / BRONILLA R., LUKAS P.), MATTHIASSON M. (59:12 / BUCKLEY B., PURDIE B.) resp. FILEWICH J. (02:13 / DUNCAN R.), DUNCAN R. (05:20 / SIKLENKA M., FILEWICH J.), LYNCH D. (27:10 / WELSER D., KOCH T.), KOCH T. (33:48)
Goalkeepers: WESTLUND A. (33 min. / 20 SA. / 4 GA.), HIRN L. (26 min. / 10 SA. / 0 GA.) resp. DIVIS R. (60 min. / 34 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 12 resp. 18
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., GRABHER MEIER M., HIRN L., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: AUBIN B., DIVIS R., DUNCAN R., FILEWICH J., FRITZ L., ISOPP M., KOCH T., LANZ W., LATUSA M., LENEVEU D., LYNCH D., MÜHLSTEIN F., PEWAL M., PUSCHNIK K., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., ULMER M., WALDHAUSER G., WELSER D., WILSON K.