ÖEHV Schiedsrichterkampagne gegen gefährliche Checks
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marksoft -
12. Januar 2010 um 18:06 -
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Nachdem in der laufenden Meisterschaft mehrere Spieler erhebliche Verletzungen erlitten haben, wurde seitens der ÖEHV Schiedsrichter eine Kampagne in Richtung einer Sensibilisierung von Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich gestartet.
Vergangenen Donnerstag fand in St. Veit/Glan eine Sitzung aller EBEL- und Nationalliga Headschiedsrichter und Linesmen statt, bei der auch die Kollegen aus Ungarn und Slowenien dabei waren. Es gab einen interessanten Meinungsaustausch und gleichzeitig wurden nochmals die Richtlinien für den weiteren Saisonverlauf festgelegt.
Thema der Veranstaltung waren die Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich, da in der letzten Saison mehrere Spieler erhebliche Verletzungen erlitten haben, die durch diese Checks hervorgerufen wurden. Die Schiedsrichter des ÖEHV, unterstütz vom IIHF, der sich ebenfalls verstärkt diesem Problem zugewandt hat, wollen eine Sensibilisierung dieser Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich.
„Es geht dabei ganz klar darum, alle Beteiligten für dieses Thema zu sensibilisieren“, erklären Schiedsrichterobmann Martin Labitzke und Tony Haas, der in seiner Funktion als Schiedsrichter Supervisor das Bindeglied zwischen dem ÖEHV, der EBEL und den Vereinen ist und wesentlich an dieser Diskussion beteiligt ist. „Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich bergen einfach ein hohes Verletzungsrisiko“, erklärt Haas. Es geht dabei in keinster Weise darum, die physische Komponente aus dem Spiel zu nehmen, sondern schlichtweg die Checks in einer gefährlichen Höhe zu eliminieren. „Es bleibt genügend Platz für Körperspiel und Checks, ohne dass es in einer gefährlichen Höhe passiert.“
Seit gut einem Monat wird seitens der Schiedsrichter verstärkt auf die Checks gegen Kopf- und Nackenbereich geachtet und dieses Vergehen auch gemäß den Vorgaben des internationalen Verbandes geahndet. In der Erste Bank Eishockey Liga wurden bislang vier Matchstrafen aus diesem Grund ausgesprochen. Alle zu Recht, wie dies auch auf zahlreichen Videoaufzeichnungen deutlich erkennbar war - so der ÖEHV. „Mit den Vereinen gibt es in dieser Richtung einen sehr hohen Konsens, dass diese Vergehen restriktiv geahndet werden. Schließlich will niemand in seiner eigenen Mannschaft Verletzungen haben.“
Der Check gegen den Kopf- und Nackenbereich ist kein österreichisches Spezifikum, auch international wird darauf seit kurzem verstärkt geachtet. So hat beispielsweise auch die IIHF (International Ice Hockey Federation) auf ihrer offiziellen Webseite einen Bericht zu diesem Thema veröffentlicht, in dem auch ein Video enthalten ist.
Kein Schiri-Gebietsschutz mehr
In der heurigen Saison gibt es eine Neuerung bei den Schiedsrichterbesetzungen. In Absprache mit den Vereinen der EBEL ist der so genannte Gebietsschutz gefallen, was bedeutet, dass jeder Schiedsrichter überall eingesetzt werden kann.
In den letzten Jahren war dies noch nicht der Fall, so wurden Schiedsrichter nicht im Heimatbundesland (Slowenien, Ungarn und Kroatien wurden als Bundesländer betrachtet) eingeteilt. Die Aufhebung dieses regionalen Embargos war auch Schiedsrichterobmann Martin Labitzke ein Anliegen: „Jeder Schiedsrichter ist unparteiisch und da spielt es keine Rolle, wo er zum Einsatz kommt. Weiters kommt jeder Schiedsrichter nicht so oft zum selben Verein.“
Dieses neue System wird in der EBEL, Nationalliga und Oberliga und auch in allen weiteren Klassen in Österreich angewendet.