Nach einem Tag Pause geht für Österreichs bisher so erfrischend auftretendes U20 Nationalteam die Weltmeisterschaft weiter. Im dritten Gruppenspiel wartet heute Abend mit Tschechien eine weitere Topnation.
„Man darf sich von dem 1:10 der Tschechen gegen Schweden nicht täuschen lassen. Tschechien bleibt gegen uns der Favorit“, bremst Coach Werfring im Vorfeld der Partie gegen die Tschechen die Euphorie. Eine Milchmädchenrechnung, wonach Österreich aufgrund des besseren Ergebnisses gegen Schweden, 3:7 im Vergleich zu 1:10, auf einmal die Favoritenrolle inne hätte, lässt Werfring nicht gelten. „Tschechien ist seit Jahren eine A-Gruppen Nation. Wir bleiben Außenseiter“, so der Coach der Österreicher, der seinen Team aber trotzdem Chancen gegen die noch punktelose Tschechen, nach dem 1:10 gegen Schweden setzte es gegen Finnland trotz 3:0 Führung noch eine 3:4 Niederlage, einräumt. Vorausgesetzt natürlich, dass die Mannschaft sich wieder so beherzt präsentiert wie bisher.
Das leidenschaftliche Spiel der Österreicher hat sie mittlerweile zum sentimentalen Favoriten der kanadischen Eishockeyfans gemacht. Auch in der örtlichen Tagespresse finden die Österreicher Lob und Anerkennung, unter anderem auch von Gegner Schweden. Stefan Ulmer war nach dem Spiel gegen die Skandinavier überwältigt von der Unterstützung der Zuschauer: „Damit hätte ich nicht gerechnet. Eigentlich hätte ich gedacht, die Zuschauer wären im Lager des Favoriten Schweden“, so der Legionär der Spokane Chiefs, der gegen Schweden beim Stand von 3:3 nach 0:3 Rückstand schon an eine Wende geglaubt hatte. Leider brachten einige Strafen, die zum Ende hin zuviel Kraft kosteten, die Österreicher um einen möglichen Punkt. Und obwohl Ulmer natürlich aufgrund der Niederlage nicht glücklich sein konnte, war er mit der Art und Weise, wie das Nationalteam auftrat, sehr zufrieden. „Wir haben alles gegeben, obwohl wir die Underdogs waren. Ich bin stolz auf jeden einzelnen Spieler.“
Um vielleicht gegen die Tschechen die Sensation zu schaffen, ist eine genauso beherzte und leidenschaftliche Vorstellung genauso Voraussetzung, wie eine erneut herausragende Torhüterleistung. Sowohl Lorenz Hirn als auch Marco Wieser haben bisher gezeigt, dass sie zu Spitzentorhütern zu zählen sind. Egal, wer von den beiden gegen die Tschechen beginnt, Österreich wird auf alle Fälle einen Top-Rückhalt haben.
Neben den bisher schon gezeigten Tugenden fordert Coach Werfring aber auch noch mehr Disziplin. „Wir müssen endlich die wirklich unnötigen Strafen abstellen. Dinge wie Wechselfehler dürfen nicht wieder passieren.“
Dienstag, 29.12.2009, 20:00 Uhr MEZ
Österreich – Tschechien