Die Graz 99ers haben sich selbst das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht: die Steirer verteidigten mit einem souveränen 3:0 Auswärtssieg in Linz ihre Tabellenführung mit Erfolg und Fabian Weinhandl feierte einen Shutout. Die harmlosen Linzer beendeten mit dieser Pleite ihre Erfolgsserie nach drei Siegen, bleiben aber vorerst noch auf Platz 3.
Das Duell des Dritten gegen den Ersten startete sehr flott, denn sowohl die Black Wings Linz, als auch die Graz 99ers suchten den Weg zum Tor. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ein Hin und Her, bei dem die Torchancen aber vorerst Mangelware blieben. Schlacher prüfte in der dritten Minute erstmals den Grazer Schlussmann Weinhandl, auf der Gegenseite musste Westlund vor allem im ersten Powerplay eingreifen. In diesem prüfte Klimbacher den Linzer Schlussmann mit einem Blueliner, scheiterte aber knapp. Auch in weiterer Folge agierten die Teams gleichwertig, wobei sich die Hausherren sehr schwer taten, überhaupt Chancen herauszuspielen. Zwar kamen die Black Wings mit schönen Spielzügen ins Angriffsdrittel, dort wartete aber eine massiv stehende 99ers-Hintermannschaft auf Konter. Diese fielen schneller, zielstrebiger und vor allem gefährlicher aus, als die Versuche der Oberösterreicher. Lange verzog in der 11. Minute knapp übers Lattenkreuz, eine Minute später musste Westlund gleich zwei Mal innerhalb weniger Sekunden rettend eingreifen.
Danach wieder eine Phase, in der die Linzer mehr Zug aufs Tor entwickelten und Weinhandl prompt mehr zu tun bekam: Leahy und Philipp Lukas scheiterten, Schlacher's Schuss lenkte Weinhandel noch an die Querlatte ab. In Minute 16 hätte Judex beinahe wieder zugeschlagen, doch als er alleine vor Weinhandl auftauchte, behielt der Grazer Goalie einen kühlen Kopf. Der hätte den Stahlstädtern in der 19. Minute auch gut getan, denn nach einer weiteren Möglichkeit durch Szücs folgte ein schöner, weiter Pass auf den völlig allein gelassenen Healey und der Torjäger war auf und davon. In einer 1 gegen 0 Situation ließ er Westlund keine Chance und stellte auf 1:0 für den Tabellenführer. Noch vor der Pause hatte Peintner binnen weniger Sekunden zwei Mal die Chance, sogar auf 2:0 zu erhöhen, Westlund zeigte aber eine großartige Reaktion und hielt den knappen Rückstand für sein Team bis zur ersten Sirene.
Oraze mit dem 2:0
Auch im zweiten Drittel schien sich am Spielgeschehen nichts zu ändern: Während die Linzer nach vorne zu kompliziert agierten und keinen Druck aufs Tor brachten, blieben die Graz 99ers mit Kontern immer gefährlich. In den ersten fünf Minuten schienen die Stahlstädter dann aber doch Schwung zu nehmen, wurden aber von Oraze jäh gebremst. Der Verteidiger schoss in der 26. Minute von der blauen Linie, nicht scharf, aber platziert, vor dem Linzer Gehäuse war viel Verkehr, Westlund sah nichts und die Scheibe fand genau ins rechte Kreuzeck.
Die Black Wings hätten gleich im Gegenzug alles wieder spannend machen können, doch Matthiasson zeigte sich ebenso ungenau, wie wenig später Shearer und in der 30. Minute MacDonald. Goalie Weinhandl blieb unüberwindbar, auch in einem Powerplay der Hausherren, das mit viel Druck und etwas Glück für die Steirer begann, aber schadlos vorbei ging. Der Tabellenführer geriet nun zwar verstärkt in die Defensive, die Torchancen der Oberösterreicher bleiben aber weiterhin Mangelware. Szücs schoss nach Solo in der 32. Minute ebenso vorbei wie Judex in der 35. Minute, dazwischen war Peintner mit einem Drehschuss nah am dritten Treffer der 99ers dran. Mit einer konzentrierten Defensivleistung konnten die Graz 99ers aber auch diese Minuten überstehen und hielt den 2:0 Vorsprung bis zur ersten Pause. Eine souveräne Auswärtsleistung des Leaders der Erste Bank Eishockey Liga. Die Linzer müssen sich für den letzten Abschnitt etwas einfallen lassen, um das Bollwerk aus Graz knacken zu können.
Lange macht alles klar
Die LIWEST Black Wings agierten im Schlussabschnitt immer offensiver, der Anschlusstreffer wollte aber nicht gelingen. Im Gegenteil: Gleich mehrmals musste Westlund gegen alleine auf ihn zulaufende 99ers retten. Nach vorne gelang auch kaum mehr etwas, der Druck, der schon in den ersten 40 Minuten gefehlt hatte, ließ in diesem Abschnitt ebenfalls auf sich warten. Kurz keimte in der 53. Minute noch etwas Hoffnung auf, als Matthiasson die Scheibe ins Tor gestochert hatte. Der Treffer zählte aber nicht, da schon zuvor abgepfiffen war. In der 56. Minute erhöhte 99ers-Kapitän Lange auf 3:0 und führte damit die Entscheidung herbei. Die Moser Medical Graz 99ers gehen somit als Tabellenführer in die kurze Weihnachtspause. Für die Black Wings Linz hingegen war es die erste Niederlage nach drei Siegen in Folge.
EHC LIWEST Linz - Moser Medical Graz 99ers 0:3 (0:1, 0:1, 0:1)
Zuschauer: 2.950
Referees: SCHIMM W.; ETTLMAYR T., KASPAR C.
Tore: HEALEY E. (18:40 / NORRIS W., DAY G.), ORAZE M. (25:44 / PARÉ J., HARAND P.), LANGE H. (55:20 / HERZOG S., CULLEN D.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 29 SA. / 3 GA.) resp. WEINHANDL F. (60 min. / 30 SA. / 0 GA.)
Penalty in minuten: 8 resp. 6
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., BUCKLEY B., HAIDINGER C., HAJEK F., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., KASTNER G., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
Moser Medical Graz: BRUNNEGGER M., CHARPENTIER S., CULLEN D., DAY G., GRAHUT Z., HARAND C., HARAND P., HEALEY E., HERZOG S., KLIMBACHER S., KUIPER N., LANGE H., LINDGREN V., MODERER K., NORRIS W., ORAZE M., PARÉ J., PEICHA L., PEINTNER M., SCHWAB M., WEINHANDL F., WOGER D.