Salzburg gewinnt turbulenten Auftakt im ContiCup
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marksoft -
27. November 2009 um 17:09 -
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Alles anders als geplant und trotzdem gewonnen. EBEL Vizemeister Salzburg setzte sich zum Auftakt des Continental Cup Turniers in Lettland mit 6:5 gegen Kiew durch, mussten sich dabei als sehr flexibel erweisen.
Mit einigen Hindernissen bzw. nicht erwarteten Änderungen im Team startete der EC Red Bull Salzburg in den Continental Cup 2009/2010 in Lettland. Vor Ort mussten die Red Bulls zur Kenntnis nehmen, dass der endgültig gemeldete 22-Spieler-Kader während des Turniers wie noch vor zwei Jahren praktiziert nicht mehr geändert werden darf. Mario Fischer, Martin Mairitsch, Philipp Ullrich, Patrick Maier und Fabian Ecker hatten somit keine Chance mehr auf einen Einsatz. Und erst heute Vormittag musste Goalie David LeNeveu aus dringenden familiären Gründen sofort nach Salzburg fliegen; da laut Reglement zwei Goalies aufgestellt werden müssen, wurde kurzfristig Verteidiger Robert Lembacher in LeNeveus Montur gesteckt, heute Abend wird dann der echte Goalie Thomas Höneckl als Backup in Liepaja erwartet.
Mit Reinhard Divis im Tor ging es für die Red Bulls schließlich ins erste Spiel des Continental Cups gegen den ukrainischen Vertreter Sokol Kiew, und es war gleich ein Start nach Maß. Beide Teams legten ohne großes Abtasten los, aber die Salzburger drängten ihren Gegner in den Anfangsminuten ins eigene Drittel zurück und trafen bis zur neunten Minute gleich dreimal; Ryan Duncan und Matthias Trattnig im Powerplay, Doug Lynch bei jeweils vier Feldspielern auf dem Eis. Danach kamen die Ukrainer besser in die Partie, erzielten in den zehnten Minute in Unterzahl auch ihren ersten Treffer und gestalteten das Spiel jetzt ausgeglichen.
Diesen Aufwärtstrend setzten die Ukrainer im zweiten Abschnitt fort und überraschten nun die Red Bulls mit zwei schnellen Toren. 22. Minute Powerplay, 23. Minute bei 5 gegen 5, und schon war der schnelle Ausgleich da. Das rüttelte das Team auf, denn kurz darauf legte Ryan Duncan wieder vor, und Steve Regier stellte nur weitere vier Minuten später den alten 2-Tore-Vorsprung wieder her. Die Salzburger fanden in dieser Phase wieder zu ihrer Sicherheit zurück und hatten mehr Spielanteile. Ab der 34. Minute spielten die Salzburger zwei volle Minuten in 3:5-Unterzahl, Kelsey Wilson brach zu- dem der Schläger, aber sie überstanden die zwei Minuten ohne Gegentreffer. Dafür aber nutzte kurz danach Kiews Stürmer Dychenko eine Unachtsamkeit in der Salzburger Defense und traf nach kurzem Solo zum 4:5-Pausenstand aus seiner Sicht. Es blieb spannend, und die Ukrainer begannen jetzt härter zu attackieren.
Hoch konzentriert kamen die Red Bulls ins Schlussdrittel, wollten sich nicht darauf verlegen, den Vorsprung nur zu verteidigen. Die anfängliche Offensive wurde in der 50. Minute mit Doug Lynch's zweitem Tor belohnt. Aber Kiew lieb gefährlich, hatte ebenso gute Möglichkeiten und schoss aus allen Lagen. Und so erzielten die Ukrainer im Powerplay den neuerlichen Anschlusstreffer, nachdem die Red Bulls zuvor wieder einige Sekunden in 3:5-Unterzahl verbrachten.
Danach lagen teilweise die Nerven blank, Kiew versuchte mit ständigen kleinen Provokationen, die Red Bulls aus dem Spiel zu bringen. Hochspannung dann in der Schlussphase: nach einer zweiminütigen Unterzahl warfen die Ukrainer alles nach vorn und nahmen den Goalie raus, eine Top- Chance wurde noch von Reinhard Divis vereitelt - und dann standen die ersten drei Punkte für die Red Bulls fest. Sie bezwangen in einer offenen und kämpferischen Partie Sokol Kiew knapp mit 6:5 und verbuchten damit den ersten Sieg beim Continental Cup in Lettland.
Während der Head Coach von Kiew bei der anschließenden Pressekonferenz zugab, vom enormen Pressing der Red Bulls überrascht worden zu sein, zollte auch Salzburgs Head Coach Pierre Page seinem sportlichen Rivalen Respekt: „Kiew hatte einen starken Auftritt mit vielen Schüssen und guten Rebounds, und sie haben uns heute alles abverlangt. Aber wir können noch besser spielen, das haben wir auch bei den internationalen Spielen in der Pre-Season gezeigt. Und ich denke, das werden wir brauchen, wenn wir morgen gegen Liepajas antreten.ì
Das zweite Spiel des heutigen ersten Spieltages zwischen Gastgeber Liepajas Metalurgs (LAT) und Cracovia Krakow (POL) beginnt um 19 Uhr (Ortszeit). Morgen, Samstag, spielen zuerst die Vertreter der Ukraine und Polens gegeneinander, danach um 19 Uhr treffen die Red Bulls auf die Hausherren.
EC Red Bull Salzburg - Sokol Kiew 6:5 (3:1, 2:3, 1:1)
Tore: Duncan (4./PP, 25.), Trattnig (5./PP), Lynch (9., 50.), Regier (29.) resp. Nimenko (10./SH), Srivbko (22./PP), Aleksyk (23.), Dychenko (38.), Lytvynenko (53./PP)