In der Steiermark läuten wieder die Derbyglocken
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marksoft -
13. November 2009 um 12:54 -
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Zum zweiten Mal in Folge empfängt der ATSE Graz mit den Kapfenberg Bulls einen Lokalrivalen aus der Steiermark in der Eishalle Liebenau. Man ist vor den Obersteirern aufgrund der letzten Wochen gewarnt. Als souveräner Tabellenführer wollen Pollross & Co. aber den Bullen den Herren im Haus zeigen.
Die Formkurve der Kapfenberg Bulls zeigt steil nach oben: Elf von möglichen zwölf Punkten holte das Team des schwedischen Coaches Kjell G. Lindquist in den letzten sechs Partien. Dabei präsentierten sich die Kapfenberger vor allem offensiv zuletzt bärenstark. Allein beim 13:1 zuhause gegen Linz und dem 9:6 auswärts in Zeltweg erzielten die Kapfenberger insgesamt 22 Treffer. Damit halten sie bei insgesamt 54 geschossenen Toren und das zweitbeste Team der Liga – hinter dem ATSE. Mit 55 Treffern sind die Grazer nach wie vor die Torfabrik der Liga.
Großen Anteil an der Offensivstärke hat Stürmer Franz Wilfan, der mit 24 Punkten (8 Tore /16 Assists) vor dem Kapfenberger Jürgen Schober (9 T/14 A) und Sturmpartner Michael Pollross (11 T/11 A) der Topscorer der Oberliga ist. An ein ähnlichen Bestschießen wie etwa das 9:6 der Bulls in Zeltweg glaubt der ehemalige Bundesliga- und Nationalteamstürmer jedoch nicht: „Ich denke, dass der Sieg über die Defensive führen wird. Ähnlich wie beim ersten Duell werden die Kapfenberger eher auf Konter spielen und in erster Linie unser Spiel zu stören versuchen. Sie werden aggressiv an den Mann gehen und die Checks fertig fahren“, erwartet sich Wilfan ein brisantes Derby.
Beim ersten Aufeinandertreffen - das später 5:0 für Kapfenberg strafbeglaubigt wurde - gewannen die Grazer zwar am Eis mit 7:2, das Ergebnis war jedoch klarer als das Kräfteverhältnis. „Wir sind ihnen einige Male ins offene Messer gelaufen. Markus Seidl hat uns damals im Spiel gehalten. Morgen muss jeder einzelne seine Defensivaufgaben erledigen, egal ob Verteidiger oder Stürmer. Nur wenn wir zu 100% unsere Topleistung abrufen, werden wir gewinnen“, hofft Wilfan, dass der ATSE seine Lehren aus dem Hinspiel gezogen hat und mit der richtigen Einstellung aufs Eis kommt.
Bei den Grazern werden Manfred Unterweger und Christian Hofmaier sicher nicht mit dabei sein, dafür gibt es bei Michael Mana eine kleine Chance aufs Comeback. Der Offensivverteidiger des ATSE möchte es morgen probieren, wird aber kein Risiko nehmen. „Nur wenn keine Gefahr einer erneuten Verletzung besteht, werde ich spielen.“ Dass es der gebürtige Leobener und Ex-Kapfenberger gegen seine ehemaligen Teamkollegen um jeden Preis probieren möchte, ist selbstredend. Entscheiden wird es in diesem Fall allerdings nicht der Trainer, sondern der Arzt.