Wiener Siegeszug geht auch in Salzburg weiter
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marksoft -
27. Oktober 2009 um 21:41 -
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Die Erfolgsserie der Vienna Capitals geht weiter! Auch bei Vizemeister Salzburg konnte sich die Gaudet-Truppe durchsetzen und feierte mit dem 3:2 bereits den fünften Sieg in Folge! Damit ging die Heimserie der Bullen nach viermaligen vollen Punkten zu Ende.
In den letzten sieben Heimspielen hatte stets der EC Red Bull Salzburg die Führung erzielt, vier Mal davon in den ersten vier Minuten. Doch die Vienna Capitals hatten andere Pläne: Christoph Draschkowitz hatte direkt nach einem abgelaufenen Überzahlspiel mit einem sehenswerten Haken Matthias Trattnig aussteigen lassen und danach eiskalt ins Kreuzeck verwertet. Eine große Genugtuung für den Spieler, der bei Salzburg im Farmteam war und nicht in der ersten Mannschaft zum Zug kam. Gerade vier Minuten waren gespielt. Salzburg steigerte sich, Strafen brachen jedoch ihren Rhythmus und Frederic Cassivi packte beherzt zu, wenn es notwendig war. Dann gab es jedoch schlechte Nachrichten für die Caps. Rafael Rotter hatte sich nach einem Check von Andreas Wiedergut zu Spiel-Beginn drei Shifts lang über das Eis gequält. Nun musste er vom Eis, hielt sich das Knie, was dem Wiener Trainerstab angesichts der fehlenden Optionen in der Offensive große Sorgen bereitet. Der folgende Ausgleich von Matthias Trattnig war ebenfalls sehenswert: Er täuschte einen Schlagschuss an, machte noch zwei Schritte und traf. Das Spiel bewegte sich auch danach auf hohem Niveau, an den ansonsten im Volksgarten wie reife Früchte fallenden Toren mangelte es aber im Auftakt-Abschnitt, auch weil John Filewich nur die Stange traf.
Enge Angelegenheit
Salzburg erzielte zu Beginn des Mitteldrittels durch Steven Regier zur Führung. International nennt man so etwas „opportunistic Goal”: Regiers Schuss ging zwischen Hand und Rippen von Goalie Cassivi, der glaubte den Puck unter Kontrolle zu haben. Der Ansicht war auch der Schütze, der gemütlich hinter dem Tor vorbei fuhr, der über die Linie gekullerten Scheibe ansichtig wurde. Irgendwie war das Spielgerät Cassivi durchgerutscht. Doch die Führung der Hausherren sollte keinen Bestand haben, auch wenn sie zunächst mehr vom Spiel hatten. Doch die Chancen, die man nicht verwertet, fallen auf einen zurück: Spätestens bei Dan Björnlies Lattenschuss hätte man das merken müssen, doch ein Salzburger Spieler zog sich den Unmut seines Trainers zu. Andreas Wiedergut kam zu seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe des Spieles und die Caps profitierten mit Tic-Tac-Toe. Vier schnelle Passes und schon stand Daniel Nageler vor dem leeren Tor und traf zum Ausgleich. Danach wurde das Spiel ruppig, es wurde viel diskutiert und auch die Handgreiflichkeiten kamen nicht zu kurz. Dan Björnlie kassierte beim Abgang in die zweite Drittelpause noch 2+10. Eine weitere Schwächung für die Gäste.
Nochmal Nageler
Es regnete auch in den letzten zwanzig Minuten Strafen. Doch während die Hausherren ihre Chancen vergaben – Doug Lynch traf nur die Stange, Regier scheiterte ganz allein vor Cassivi – nutzten die Caps ihren zweiten Torschuss des Drittels zur Führung. Mike Siklenka hatte Dan Björnlie in die Bande gecheckt und erneut war Nageler zur Stelle. Was sich Ende des zweiten Drittels angekündigt hatte, brach nun vollends aus. Regier bekam für seinen Check gegen Björnlie 5 Minuten und eine Matchstrafe aufgebrummt. Steven Regier fehlt damit auf jeden Fall am Donnerstag in Szekesfehervar. Benoit Gratton und Siklenka, die wegen der Aktion von Regier die Fäuste sprechen ließen, kamen mit jeweils zwei Minuten davon. Salzburgs Versuch, die Partie mit einem zusätzlichen Skater statt David LeNeveu herumzureißen, scheiterte.
Capitals-Headcoach Kevin Gaudet sprach nach dem Spiel von einer außergewöhnlich kämpferischen Leistung seiner Mannschaft. „ Es war das bisher härteste Spiel der heurigen Saison. Es war ein heroischer Kampf meiner Mannschaft. Wir haben Rotter, Lakos und am Ende auch noch Bjornlie verloren und trotzdem gewonnen. Cassivi im Tor hat unglaublich gehalten und die jungen Spieler haben schließlich mit ihren Toren die Kastanien aus dem Feuer geholt. Wermutstropfen sind aber die neuerlichen Verletzungen. Wie wir damit am Freitag in Villach spielen sollen, ist mir noch völlig unklar.“
EC Red Bull Salzburg - EV Vienna Capitals 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
Zuschauer: 2.200
Referees: SCHIMM W.; RIENER C., SPORER M.
Tore: TRATTNIG M. (12:43 / PEWAL M., ULMER M.), REGIER S. (22:39 / LANZ W.) resp. DRASCHKOWITZ C. (04:34 / RODMAN D., KRANJC A.), NAGELER D. (35:07 / OFNER H., KRANJC A.), NAGELER D. (51:31 / SELMSER S., CASPARSSON P.)
Goalkeepers: LENEVEU D. (58 min. / 25 SA. / 3 GA.) resp. CASSIVI F. (60 min. / 42 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 45 (MATCH - REGIER S.) resp. 24 (MISC - BJORNLIE D.)
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: DUNCAN R., FILEWICH J., FISCHER M., GERGEN M., GOEPFERT R., HEINRICH D., KOCH T., LANZ W., LATUSA M., LEMBACHER R., LENEVEU D., LYNCH D., MAIER P., PEWAL M., REBEK J., REGIER S., SCHIECHL M., SIKLENKA M., TRATTNIG M., ULMER M., WIEDERGUT A., WILSON K.
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., BOUCHARD F., CASPARSSON P., CASSIVI F., DRASCHKOWITZ C., DRASCHKOWITZ L., GRATTON B., HABERHOFER L., KRANJC A., LAKOS P., NAGELER D., OFNER H., RIENER Y., RODMAN D., ROTTER R., SCHWEDA P., SELMSER S., TEPPERT A., WERENKA D.