Im Moment ist das Leben in der Erste Bank Eishockey Liga wirklich kein Zuckerschlecken: Zuerst brannte die Kabine mit dem Spieler-Equipment darin aus, dann verlor man nach Führung ganz knapp in Szekesfehervar und am Sonntag hat man mit dem EC Red Bull Salzburg den Vizemeister zu Gast.
Enio Sacilotto, Headcoach des KHL Medvescak Zagreb war nicht begeistert von der Tatsache, dass sein Team nach dem Brand mit komplett neuem Equipment in Szekesfehervar antreten musste. „Jeder, der einmal selbst Hockey gespielt hat, weiß, dass das etwas ganz anderes ist“, ärgerte sich der Coach über den Brand. „Außerdem ist ein Brand ein Gesundheitsrisiko. Ich habe ohnedies schon Mike Prpich (Anmerkung: gesperrt) nicht zur Verfügung, Alan Letang lag mit seiner Grippe sogar im Krankenhaus. Dazu kommen der operierte Mato Mladenovic und Marko Lovrencic mit seiner Knieverletzung. Ich bin optimistisch, dass zumindest er es am Sonntag probieren wird.“
Die Leistung in Szekesfehervar erscheint mit all diesen Schwierigkeiten in einem sehr positiven Licht, und man versteht besser, wieso Goalie Robert Kristan vor Zorn über den sechsten Gegentreffer gestern fast seinen Blocker zerstört hätte. „Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen. Sie haben Anbetrachts der Umstände großartiges geleistet und immerhin einen Punkt aus der Fremde mitgenommen. Wir hätten das Spiel nach dem 4:1 oder dem 5:3 nach Hause bringen sollen, ok. Wir sind eben noch ein junges Team, und aus all diesen Dingen lernen wir. Die Saison ist noch lang.“
Das Sonntags-Spiel wird in Kroatien auf HR2 live übertragen. Dennoch ist gegen Salzburg das „Haus des Sports“ bereits ausverkauft, was der Headcoach mit Begeisterung berichtet: „Die Fans sind hier absolut fantastisch. Sie stehen wie ein Mann hinter uns. Sie sind der Faktor, der uns helfen wird, gegen Salzburg zu bestehen.“
Salzburg: Katzenjammer und Respekt
Im Volksgarten zu Salzburg hingen die Köpfe nach der Niederlage gegen Graz auf Kniehöhe. Jeremy Rebek, eigentlich einer, der die Aufs und Abs des Sports kennt, brachte es auf den Punkt: „Ich verstehe das nicht. Wir müssen besser spielen und unseren Killerinstinkt wiederfinden.“ Torschütze Alexander Feichtner glaubt, erkannt zu haben, warum die Partie nach der 5:3-Führung noch verloren ging: „Jeder wollte ein Tor schießen. Stattdessen haben wir hinten nicht aufgepasst, den Treffer bekommen und sind auseinander gefallen. Solche Fehler können wir uns nicht leisten, schon gar nicht gegen Zagreb, wenn wir vor 10.000 Fans spielen.“, greift er angesichts des ausverkauften Hauses beim Gegner auf das Stilmittel der Übertreibung zurück.
Pierre Pagè kann im Gegensatz zu den Gastgebern aus dem Vollen schöpfen, auch NHL-Heimkehrer Doug Lynch ist bereits eine Option, wie er selbst bestätigt: „Ich bin zwar noch ein wenig gebeutelt vom Jet-Lag, aber wenn man mich braucht, und der Trainer glaubt, dass ich bereits helfen kann, bin ich bereit. Ich hasse eigentlich nichts so sehr wie zuschauen.“