Mindestens eine Nummer zu groß waren die Black Wings für den HK Jesenice bei seinem Gastspiel in Linz. Die Oberösterreicher dominierten die Slowenen in allen Belangen und feierten einen deutlichen 8:3 Kantersieg. Der HKJ erwies sich damit einmal mehr als Auswärtsprügelknabe.
Ohne ihren verletzten Verteidiger Darrel Scoville musste der EHC LIWEST Black Wings Linz ins Duell mit dem HK Acroni Jesenice gehen. Der Kanadier wird voraussichtlich erst am Dienstag wieder auflaufen können, für ihn stellte Linz-Trainer Kim Collins Martin Grabher-Meier in die Verteidigung. Auf Seiten der Slowenen debütierte Stürmer Konstantin Firsanov in der ersten Angriffslinie.
Der erste Abschnitt gestaltete sich entsprechend der Papierform sehr deutlich. Die Oberösterreicher dominierten ihren Gegner, der sich oft nur mit Fouls aus der Bedrängnis retten konnte. Schon in der zweiten Minute jubelte Gerd Gruber über das vermeintliche 1:0 im Powerplay, der Treffer wurde aber nicht anerkannt, da ein Torraumabseits vorausgegangen war. Auch eine darauf folgende doppelte Überzahl konnten die Hausherren nicht nützen, doch in der siebenten Minute durften sie sich dann doch über die Führung freuen: Philipp Lukas zog unwiderstehlich von links ins Angriffsdrittel zur Mitte, ließ Torhüter Gaber Glavic mit einem Haken aussteigen und schob sicher zum 1:0 ein.
Auch danach blieben die Gastgeber deutlich überlegen und konnten in der 12. Minute durch Shearer sogar auf 2:0 erhöhen. Torhüter Alex Westlund hatte bis dahin einen ruhigen Abend verlebt, erst als auch die Linzer eine 3 gegen 5 Unterzahl zu überstehen hatten, war der US-Keeper gefragt. Und er rettete in der 17. Minute mit einem tollen Reflex vor dem vor ihm völlig allein stehenden Manfreda. Es ging mit dem verdienten 2-Tore-Vorsprung für die Black Wings in die erste Pause und die Gäste aus Slowenien konnten sich bei seinem Torhüter bedanken, dass es nicht schon nach 20 Minuten deutlicher stand.
Gastgeber steuern klarem Sieg entgegen...
Das Powerplay der Linzer auf das HKJ-Gehäuse blieb auch in den zweiten 20 Minuten aufrecht. Die Red Steelers hatten alle Hände voll zu tun, sich gegen übermächtige LIWEST Black Wings zur Wehr zu setzen und es war nur eine Frage der Zeit, bis Gaber Glavic wieder hinter sich greifen musste. Ein Schuss von rechts außen brachte schließlich das 3:0 durch Ibounig, 28 Sekunden später verwertete Pat Leahy eine tolle Vorarbeit von Shearer zum 4:0. Das Spiel schien damit bereits früh entschieden, doch ein Weitschuss Jesenices ließ die Krainer doch noch jubeln. Der Versuch wurde direkt vor Westlund abgelenkt und fand seinen Weg zum 1:4 aus Sicht der Gäste ins Tor.
Die Antwort folgte im direkten Gegenzug, 15 Sekunden danach hieß es schon 5:1. Daniel Oberkofler schloss ein Solo zwischen die Beine von Glavic, dem die Sicht verstellt war, ab. Danach änderten die Slowenen ihre Taktik etwas, forcierten nun ihr Forechecking und versuchten so, die Linzer im Defensivdrittel unter Druck zu setzen, damit diese nicht mehr so einfach zu ihren Chancen kamen. Das klappte ein paar Minuten auch ganz gut, doch die Konter ließen so nur auf sich warten. Einer davon lief in der 36. Minute über Rob Shearer, der passte quer auf den mitgelaufenen Leahy, der zum zweiten Mal an diesem Abend nur noch eindrücken brauchte. Das halbe Dutzend war voll und die Entscheidung gefallen.
Die Linzer zeigten im Schlussdrittel weiterhin engagiert und jagten dem nächsten Treffer nach. Diesen markierte Torjäger Markus Matthiasson in der 43. Minute – der Schwede hätte kurze Zeit später auch noch die
Treffer 8 und 9 machen können, scheiterte aber zwei Mal im Alleingang am slowenischen Schlussmann. In den letzten 10 Minuten ließ nicht nur die Konzentration der Hausherren nach, sondern auch die Konsequenz. So konnten die Gäste das Ergebnis kosmetisch verbessern und auf 3:7 verkürzen. Den Schlusspunkt setzten dann aber wieder die Black Wings. Robert Lukas knallte die Scheibe in der 58. Minute von der Blauen zum 8:3-Endstand. Eine herausragende Leistung der Oberösterreicher, bei denen Pat Leahy aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus stach. Der US-Stürmer konnte sich an diesem Abend mit 2 Toren und 3 Assists gleich fünf Scorerpunkte gutschreiben lassen.
EHC LIWEST Linz - HK Acroni Jesenice 8:3 (2:0, 4:1, 2:2)
Zuschauer: 1.900
Referees: TSCHEBULL H.; KASPAR C., WIDMANN F.
Tore: LUKAS P. (06:22 / BAUMGARTNER G., MAYR M.), SHEARER R. (11:49 / SZÜCS M., LEAHY P.), JUDEX A. (23:53 / LEAHY P., IBOUNIG C.), LEAHY P. (24:21 / SHEARER R., SZÜCS M.), OBERKOFLER D. (29:37 / PURDIE B., MATTHIASSON M.), LEAHY P. (35:04 / SHEARER R., GRUBER G.), MATTHIASSON M. (42:55 / OBERKOFLER D., GRUBER G.), LUKAS R. (57:22 / LUKAS P., LEAHY P.) resp. TICAR R. (29:22 / KOVACEVIC S., RAZINGAR T.), PRETNAR K. (52:02 / SABOLIC R., MAKROV A.), ROBAR M. (55:45 / RAZINGAR T., TICAR R.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 32 SA. / 3 GA.) resp. GLAVIC G. (60 min. / 46 SA. / 8 GA.)
Penalty in minuten: 6 resp. 16
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., BRONILLA R., GRABHER MEIER M., GRUBER G., HAJEK F., IBERER M., IBOUNIG C., JUDEX A., KASTNER G., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
HK Acroni Jesenice: BRUS M., DÜCK A., FIRSANOV K., GLAVIC G., GOLUBOVSKI J., HAFNER T., JEGLIC Z., KOVACEVIC S., MAKROV A., MANFREDA M., PETROV A., PRETNAR K., RAZINGAR T., REBOLJ M., REMAR A., ROBAR M., SABOLIC R., SLIVNIK D., SUSANJ G., TERLIKAR A., TICAR R., TROSCINSKI A.