Black Wings starten ohne Reserve
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marksoft -
11. September 2009 um 06:00 -
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In einer Pressekonferenz stellten sich die Black Wings am Donnerstag offiziell vor und präsentierten dabei auch ihre Ziele für die neue Saison. Diese sind betont tief gehalten, man muss mit der Zeit gehen.
Und diese geht auch in Linz nicht spurlos am Profieishockey vorbei, denn die Stahlstädter müssen ihr Budget um insgesamt 350.000 Euro zurückschrauben. "Wir haben Spieler abgebaut und haben zudem heuer keine Reserve für Nachjustierungen", erklärt Präsident Freunschlag. "Wenn jemand verletzt ist spielt unser Nachwuchs!"
Entsprechend zurückhaltend ist man bei den Oberösterreichern auch, was die Ziele für die neue Saison betrifft. "Wir glauben, dass wir uns gut verstärkt haben, aber das hat auch die Konkurrenz", so der Präsident der Black Wings. "Unser erstes Ziel lautet Play Offs und danach werden wir wohl froh sein müssen, wenn wir unser Ergebnis aus dem Vorjahr erzielen können."
Vor allem Defensive verstärkt
Der Kader der Stahlstädter hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur wenig verändert. Zwar wurde mit Andreas Judex auch ein Stürmer an Board geholt, er wird aber über die Rolle des "Edeljokers" nicht hinaus kommen. Im Angriff vertraut man bei den Oberösterreichern auf die Vorjahresgarde.
Dafür hat sich im Abwehrbereich einiges getan: mit Rich Bronilla, Frank MacDonald und Darrel Scoville wurden drei neue Verteidiger geholt. "Hier haben wir unser größtes Verbesserungspotential gesehen und gehandelt", erzählt Freunschlag. "Wir sind überzeugt, dass wir im Vergleich zum Vorjahr hier besser aufgestellt sind."
Ebenfalls neu in Linz ist Trainer Kim Collins, der auch eine neue Philosophie in den Kader bringt. Hatte man unter Jim Boni noch starkes Augenmerk auf die Defensive gelegt, pflegt "KC" auf Offensiveishockey zu setzen. Von seiner Mannschaft verlangt er dabei viel Laufbereitschaft und Einsatz. "Das heißt aber nicht, dass wir auf Gedeih und Verderb nach vorne laufen", lacht Collins. "Jedes Eishockeyspiel beginnt in der Defensive. Wir dürfen uns hier nicht nur auf Alex Westlund verlassen, sondern müssen ihn mit aller Kraft unterstützen."
Schwierige Saison
Am Industriestandort Linz erwartet man unter besonders schwierigen Rahmenbedingungen eine harte Saison. Die Oberösterreicher haben versucht, mit organisatorischen Umgestaltungen schon vorab der zu erwartenden Schwierigkeit bei der Sponsorenfindung entgegenzusteuern. Der Kader ist kleiner und günstiger, darüber hinaus wurde mit Unterstützung eines Sponsors eine neue Pay Card für die Fans eingeführt, von der man sich ebenfalls Einsparungen erwartet.
Diese neue Chipkarte ermöglich den Fans in der Linzer Keine Sorgen EisArena nach ihrem Praxistest nicht nur den schnelleren Zutritt, sondern auch das bargeldlose Bezahlen. Derzeit laufen die letzten Tests mit dem System, das ab Oktober in Betrieb gehen soll. Mit dem Eröffnungswochenende erhalten vorerst einmal nur die Dauerkartenbesitzer ihre Chipcard, die Tageskarten werden erst im Oktober umgestellt.
Trotz aller Schwierigkeiten geht man im Lager der Oberösterreicher optimistisch in die Saison und gesteht dem Trainer alle Freiheiten zu. "Wir vom Vorstand machen keinen Druck auf den Trainerstab oder die Mannschaft", so Präsident Freunschlag, der sportlich aber trotzdem von Erfolgen träumt: "Die Play Offs sind das Ziel, ein Halbfinale wäre großartig, das Finale ein Traum!"
Dabei beschwört man auch die Vergangenheit herauf, denn die Linzer bestreiten heuer ihre 10. Saison in der Bundesliga. Nur für diese Spielzeit hat man sich daher auch an seine Wurzeln besonnen und wird in schwarz/orange spielen, die Clubfarben bleiben aber wie gewohnt schwarz/petrol. Als man zuletzt in diesen mittlerweile fast schon wieder ungewohnten Farben gespielt hatte, wurde man im Jahr 2003 Meister.