Die Black Wings mussten sich in der Vorschlussrunde des EuroCanCups dem EV Zug deutlich mit 2:5 geschlagen geben und schieden damit aus dem Turnier aus. Die Schweizer werden nun in der Nacht zum Dienstag das Finale gegen die gastgebenden London Knights absolvieren.
Es war das Duell zweier müder Mannschaften im ersten Drittel und wie so oft, wenn die Füße nicht mitmachen, kassierte man zu viele Strafen. Vor allem die Linzer saßen sehr häufig auf der Sünderbank und gerieten so in dieser Phase gehörig unter Druck. Doch Alex Westlund, der am Vorabend pausiert hatte, war hellwach und konnte von den Schweizern lange Zeit nicht überwunden werden. Fünf Mal spielten die Stahlstädter in Unterzahl und konnten so zumindest ihr Penalty Killing weiter perfektionieren, als das halbe Dutzend dann aber vollgemacht wurde, ging der EV Zug mit seinem 11. Torschuss doch in Führung.
Auch nach diesem verdienten Führungstreffer blieben die Stahlstädter zu undiszipliniert und kassierten ihre Strafen. Die Konsequenz daraus war ein weiteres Gegentor kurz vor Drittelende und die Black Wings gingen mit einem 0:2 in die erste Pause.
Auch im Mitteldrittel fanden die Linzer nicht zu ihrem Spiel, kamen kaum gefährlich ins Angriffsdrittel und wurden zudem noch eiskalt für ihre Fehler bestraft. In der 25. Minute führte einer dieser Aussetzer zum 3:0 für die Eisgenossen, die damit schon mit einem Bein im Finale waren. Viel zu einfach wurde es in dieser Phase dem Gegner gemacht, das Spiel zu kontrollieren und der Aufbau aus der Defensive heraus funktionierte bei den Oberösterreichern überhaupt nicht. Nur Alex Westlund stemmte sich mit vollem Einsatz gegen die anstürmenden Schweizer - es war einzig dem US Goalie zu verdanken, dass der Zwischenstand nicht noch deutlicher wurde.
Erst als etwa die Hälfte der Partie absolviert war, fanden die LIWEST Black Wings etwas besser in ihren Spielrhythmus und kamen zu ihren ersten besseren Möglichkeiten. Doch noch immer waren die Bemühungen zu ungenau und überhastet, so konnte kein Druck auf das Zuger Gehäuse ausgeübt werden. Viel abgebrühter agierten da die Schweizer, die vor dem Tor gefährlicher waren und eine weitere Überzahl in der 36. Minute sogar zur 4:0 Führung verwerteten. Anders als noch am Tag davor fanden die Linzer aber keine Antworten auf die Tore der Schweizer und gingen mit einem sehr deutlichen Rückstand in die letzten 20 Minuten.
Diese begannen die Oberösterreicher mit einem Paukenschlag, als Matthias Iberer im 1 gegen 0 Break am Schweizer Schlussmann scheiterte. Die beste Torchance der Linzer bis zu diesem Zeitpunkt und offenbar ein Weckruf, denn nun waren es die Stahlstädter, die das Spiel bestimmten. Der Lohn folgte am Fuß, als Pat Leahy in der 45. Minute den ersten Treffer für die Black Wings erzielte und damit die Hoffnungen bei den Linzer Fans wachsen ließ. Drei Minuten später verkürzte Markus Matthiasson sogar auf 2:4, die Collins Schützlinge schienen die Chance auf ein Comeback zu spüren.
Der Anschlusstreffer hing nun in der Luft, Matthiasson jagte die Scheibe in der 52. Minute im Power Play zwei Mal aufs Tor, das Spielgerät fand aber seinen Weg nicht ins Netz. Die Zeit lief den Oberösterreichern davon und man musste immer offensiver werden, um vielleicht noch einmal herankommen zu können. Das ermöglichte dem EV Zug einige Gegenstöße, einer davon entschied dieses Match. Etwas mehr als vier Minuten vor der Sirene trafen die Schweizer zum fünften Mal und hatten damit die Niederlage der LIWEST Black Wings besiegelt.
Diese blieben zwar weiterhin bemüht und wollten ihren Rückstand wieder verkürzen, doch das Glück war nicht auf Seiten der Stahlstädter. Knapp zwei Minuten vor Schluss vergab Gregor Baumgartner die große Möglichkeit auf Treffer Nummer 3, als er am langen Eck über die Scheibe wischte. Es sollte die letzte Torchance für die Linzer gewesen sein und der EV Zug feierte am Ende nicht nur einen Sieg, sondern auch den Finaleinzug.
Im Halbfinale war damit Endstation für die LIWEST Black Wings, die vor allem die ersten knapp 30 Minuten in diesem Match gegen Zug völlig verschlafen haben. Erst gegen Ende zeigten die Oberösterreicher ihr Potential, was aber zu spät war, um die Niederlage noch abzuwenden. Für die Stahlstädter geht somit eine anstrengende Woche in Nordamerika zu Ende, am Dienstag werden die Linzer die Heimreise antreten, um sich schließlich wieder in vertrauter Umgebung auf die EBEL Saison 2009/10 vorzubereiten.
LIWEST Black Wings Linz – EV Zug 2:5 (0:2, 0:2, 2:1)
Tore: 0:1 Dupont (18./PP), 0:2 Ling (20./PP), 0:3 McTavish (25.), 0:4 Holden (36./PP), 1:4 Leahy (45.), 2:4 Matthiasson (48.), 2:5 Lüthi (56.).