Eishockey in Zell/See startet wieder durch
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marksoft -
11. August 2009 um 06:00 -
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Ende Juni 2009 war es so weit: Der traditionsreiche Eishockey-Klub Zell am See meldete beim Landgericht Salzburg Konkurs an. Finanzielle Probleme hatten den Verein zu diesem Schritt gezwungen. Am 2. Juli begann das offizielle Verfahren. In der Bezirkshauptstadt wollte man sich mit diesem Schicksal aber nicht abfinden. Die bewegte, mehr als 80-jährige Geschichte des Klubs sollte fortgeführt werden. Um das zu ermöglichen, schlossen sich Eishockey-Fans aus der Region deshalb zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Gemeinsam starteten sie einen Neuanfang, um das Zeller Eishockey am Leben zu erhalten.
Erste Erfolge haben sich bereits eingestellt: Mit Peter Notte als Obmann und Josef Loferer als Stellvertreter ist die Klubspitze komplett. Beide sind seit Jahren Fans der Zeller Eisbären. Loferer fungierte sogar als Obmann des rund 70 Mann starken Fanklubs 'The Icebreakers'. Für Peter Notte war es 'selbstverständlich, die Aufgabe des Obmanns zu übernehmen', als ihn Helmuth Mayer, Salzburger Verbandspräsident, darum bat. Unterstützt werden Notte und Loferer von einem Team aus rund 25 Personen, die die Vereinsarbeit unter sich aufteilen.
Die Organisation ist ein Spiegelbild des neuen Selbstverständnisses in Zell am See. Die Männer und Frauen um Peter Notte wollen den Eishockeyklub auf eine breitere Basis stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei seine Anhänger: 'Wir wollen wieder zurück zu alten Tugenden und einen transparenten Verein von und für Fans aufbauen', sagt Klaus Mitterer. Er ist ehemaliger Obmann des Fanclubs und nun Leiter des neuen Klubservices. Dort koordiniert er die Aktivitäten der freiwilligen Helfer, managt Merchandising und Eventmarketing. In erster Linie aber soll der Klubservice eine Anlaufstelle für Fans sein.
Das Konzept kommt bei den Eishockeyfreunden gut an. Schon nach wenigen Tagen zählte der neue Verein mehr Mitglieder als sein Vorgänger. Auch Zells Bürgermeister Hermann Kaufmann ist von der Entwicklung begeistert: 'Ich freue mich sehr, dass sich so viele gefunden haben, die sich ehrenamtlich für den Eishockey-Sport in Zell am See einsetzen. Die Stadt unterstützt den EKZ, wo es geht, nicht zuletzt wegen seiner langen Tradition und seiner großen Bedeutung für die Jugend.' Talentierte Jungspieler werden bereits in der kommenden Saison für die Eisbären die Schlittschuhe schnüren, denn der Klub setzt verstärkt auf Amateurspieler aus der Region.
Auf Torejagd gehen die Kufensportler des aktuellen Kaders weiterhin in der Nationalliga, die sportlichen Ziele werden aber erst einmal heruntergeschraubt. „Playoff“ lautet das Credo. Auch finanziell backt man kleinere Brötchen: Um weiter in der Nationalliga spielen zu können, haben die Athleten Gehaltseinbußen in Kauf genommen und leistungsbezogenen Verträgen zugestimmt. 'Gemeinsam mit Fans, Sponsoren und Mitgliedern können wir unsere Ziele erreichen', sagt Rainer Edlinger, neuer Pressesprecher des EK Zell am See.
Vor allem die Suche nach Geldgebern läuft noch auf vollen Touren. Als Sponsoren haben die neuen Vereinsfunktionäre bereits „Kaiser Bier“ gewinnen können. Auch viele weitere Firmen aus der Region stehen hinter dem neuen Konzept und unterstützen den EK Zeller Eisbären in der nächsten Saison.
Weiteres Kapital kann der Klub aus seiner Fanszene schlagen: In der vergangenen Saison pilgerten rund 1.400 Zuschauern pro Heimspiel in die Zeller Eishalle - ein Wert, der deutlich über dem Ligaschnitt liegt. Wie groß die Leidenschaft für Eishockey im Pinzgau ist, zeigt auch ein Blick ins Internet: Die Gruppe zur Rettung des EKZ im Netzwerk Facebook zählt mittlerweile bereits mehr als 1.200 Mitglieder. Rainer Edlinger: 'Wir hoffen, dass weiterhin viele bei uns mit anpacken, damit wir unserer Eishockey-Jugend eine Perspektive bieten können und die sportliche Struktur in der Region erhalten bleibt.'
Der Kader der Zeller Eisbären
Tor
Weißkircher Florian
Bartholomäus Walter
Krätschmer Alex
Abwehr
D´Ambros Günther
Schernthaner Johannes
Fersterer Albert
Wurzer Marcell
Unterweger Clemens
AUSLÄNDER
AUSLÄNDER
RBS
Angriff
Frank Christoph
Rud Christoph
Leimgruber Michael
Hartl Nikolaus
Guggenberger Thomas
Kaindl Florian
Putnik Philipp
Estermann Harald
Uhl Stefan
Suorsa Jari
RBS
RBS
AUSLÄNDER
Trainer
Dilsky Peter
Putnik Walter
Trup Wolfgang