Die Aufregung in der Nationalliga geht weiter. Nach dem Rückzug von Zeltweg und dem ATSE steht die zweithöchste Spielklasse vor dem totalen Chaos.
Eigentlich war die Nationalliga Saison 09/10 auf Schienen: acht Vereine hatten genannt, der Spielplan war in Angriff genommen worden... und jetzt ist alles anders.
Nach dem Konkurs des EK Zell/See wurde im Pinzgau ein Nachfolgeverein gegründet, der nun direkt in die zweite Liga einsteigen möchte. Die Nennfrist dafür ist aber bereits abgelaufen, dennoch soll der ÖEHV den neunten Verein aufnehmen wollen. Und das, obwohl sich bis auf Salzburg alle Nationalligisten gegen die Aufnahme ausgesprochen hatten.
"Wir haben nach vielen Gesprächen uns dazu durchgerungen, doch am 11. Juli bei der Ligasitzung zu nennen und eine Bankgarantie dafür abgegeben", ließ Zeltwegs Obmann Robert Weber via Aussendung wissen. "Es war bereits 5 nach 12! Alle Teams hatten mit ihren Vorbereitungen für die im Mai festgelgte 10er-Liga begonnen. Der Ausfall von Zell und Kapfenberg hat die gesamte Liga, besonders uns im Osten, schwer getroffen. Dennoch wollten wir nach dem Ligakompromiss am 11. Juli die Liga nicht im Stich lassen".
Zeltweg und ATSE steigen aus
Jetzt müsse man das Rad der Zeit wieder zurück drehen, man müsse erneut eine Ligasitzung abhalten, einen neuen Modus finden und den Spielplan auf die Beine stellen. Dazu sei aber keine Zeit mehr, so die Zeltweger. "Die Zeit dafür ist einfach nicht mehr da" stellt Weber fest. "Fast das ganze Präsidium des Vereines befindet sich in Urlaub. Ich selbst trete meinen Urlaub am 22. Juli an und verzichte sicher nicht darauf, nur weil der Verband die beschlossene Liga in dieser Form nicht akzeptieren will oder kann", so Weber.
Daher hat der EVZ den Antrag auf Aufnahme in die Oberliga gestellt und wird somit nicht mehr für die Nationalliga zur Verfügung stehen.
In die selbe Kerbe, jedoch unter anderen Voraussetzungen schlägt der ATSE Graz. Die Steirer wollen das Risiko als einziger Verein aus ihrem Bundesland in einer stark westlastigen Liga teilzunehmen nicht auf sich nehmen. Darüber hinaus dürfte auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass sie sich nach ihrer Neugründung in der letzten Saison nicht direkt in die Nationalliga begeben durften. Damals hieß es, man müsse sich sportlich mit dem Meistertitel über die Oberliga qualifizieren. Der ATSE schaffte das, will jetzt aber dennoch nur in der Oberliga spielen, sofern es dort zu einer akzeptablen Lösung komme. Die Nennung für die Nationalliga wurde zurückgezogen.
Nun steht der ÖEHV vor einem selbst verursachten Scherbenhaufen: aus einer 10er Liga wurde nach dem Aus von Kapfenberg und den Rückzügen von Zeltweg und dem ATSE, sowie einem großen Fragezeichen hinter den Zeller Eisbären eine 6er Liga.
Viel Zeit für eine Lösung bleibt nicht mehr, denn der August steht vor der Tür, die Vorbereitungsphasen sollten bereits beginnen und die Saison 09/10 eigentlich Mitte bis Ende September starten. Aus heutiger Sicht ein sehr optimistischer Gedanke...