Zell/See draußen, Kapfenberg praktisch weg - die Nationalliga steht vor der Zerreißprobe. Mit zwei Traditionsteams weniger an Board könnte es zum großen Crash kommen.
Der 24. Juni 2009 könnte dem österreichischen Eishockey einen schweren Schock versetzen. Nachdem schon in den letzten Wochen die finanziellen Probleme in Zell/See für Aufregung gesorgt hatten, hat nun auch Kapfenberg mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen.
In Zell/See hat man mit einem kolportierten Schuldenstand von 200.000 Euro den Gang zur Insolvenzeröffnung noch nicht gemacht, in Kapfenberg muss man ihn mit ähnlichen Ausständen aber tun. Die Steirer sollen heute den Konkurs angemeldet haben, gleichzeigt wird aber der Mutterverein KSV weitergeführt werden - in der Oberliga!
Die dritthöchste Liga würde damit immer mehr zum Auffangbecken für jene Traditionsteams, die sich die höheren Spielklassen nicht mehr leisten können. Auch Zeltweg überlegt nun ernsthaft, sich in die Oberliga nach unten zu bewegen und dort vor allem günstigere Brötchen zu backen. Damit würde der Nationalliga die nächste Traditionsstadt wegbrechen und statt der noch vor wenigen Monaten bejubelten 10er Liga blieben nur noch 7 Teams übrig.
ATSE überlegt
"Wenn Zeltweg nicht mehr in der Liga ist, macht das für uns auch nur noch wenig Sinn", deutete als nächsten Schock ein Vertreter des ATSE gegenüber HF.at an. Damit würde der dritte steirische Verein in Folge der Nationalliga den Rücken kehren und somit der zweithöchsten Spielklasse wohl den Todesstoß versetzen.
Daran können auch Gedanken über eine angedachte Internationalisierung mit der Hereinnahme von ausländischen Vereinen nichts ändern. Die Nationalliga lebte vor allem von den regionalen Derbys, nach einem Ausstieg Zells und der steirischen Vertreter blieben neben Salzburg nur noch Westteams (Innsbruck, Bregenzerwald, Feldkirch, Lustenau, Dornbirn) übrig. Das wird wohl zu wenig für eine funktionierende Liga sein...