40 Minuten lang konnte das Team Austria gegen den großen Favoriten USA mit Glück und Einsatz das Spiel offen halten und lag nur mit 1:2 zurück. Als die Amerikaner aber Ernst machten und den Österreichern die Luft ausging kassierte man Tor um Tor und ging am Ende mit einem 1:6 Debakel vom Eis.
Eigentlich lief dieses Duell gegen die USA lange Zeit gar nicht so schlecht. Die Österreicher zeigten sich in den ersten 40 Minuten offensiv verbessert, mit etwas Glück und der Abschlussschwäche der Amerikaner blieb das Zwischenergebnis mit 1:2 sehr eng.
Die US Boys waren im ersten Drittel zwar in Führung gegangen und hatten zu Beginn des Mittelabschnitts auch auf 2:0 erhöht, doch die Österreicher blieben trotzdem im Spiel.
Denn vor allem offensiv konnten die Bergström Mannen durchaus Druck erzeugen und fanden mehrere gute Einschssmöglichkeiten vor. Einen Fehler von US Goalie Esche nützte Markus Peintner aus und verkürzte zwischenzeitlich sogar auf 1:2. Damit nicht genug, wäre selbst das 2:2 im Bereich des Möglichen gewesen, wenngleich das Team USA weiterhin Riesenchancen ausließen.
So ging es weiterhin eng ins letzte Drittel, das schließlich den erwarteten klaren Erfolg für die Nordamerikaner brachte. Den Österreichern ging merklich die Luft aus, man leistete sich viel zu viele Strafen und wurde dafür mit insgesamt vier Gegentoren bestraft. So hieß es nach 60 Minuten doch wieder als klarer Verlierer das Eis zu verlassen, während die USA mit ihrem zweiten Turniersieg bereits in der Zwischenrunde sind.
„Nach dem Tor von Markus waren wir für das letzte Drittel zuversichtlich“, analysierte ÖEHV Coach Bergström. „Wir haben vor allem ein starkes 2. Drittel gespielt. Wir kamen gut in die Zweikämpfe, hätten aber mehr aus unseren Torchancen machen müssen. Wenn wir das 2:2 machen, dann werden die Amerikaner möglicherweise nervös."
Abwehrschwächen machen Sorgen
Das Match gegen die USA war so etwas wie die Generalprobe für das erste Schicksalsspiel am Mittwoch, wenn Lettland als Gegner wartet. Offensiv vermochten die Österreicher 40 Minuten lang zu überzeugen, das weiterhin klar sichtbare Problem besteht in der Defensive, die auf dem Niveau der A-Gruppe deutlich überfordert ist. Zu langsam, fehleranfällig, körperlich unterlegen - das geht auf Dauer nicht gut. Die Angreifer der USA konnten mehrmals ohne Probleme durch die Abwehrreihen marschieren, ohne auch nur von ihren Gegnern berührt zu werden und für solche Unachtsamkeiten werden sich auch "schwächere" Teams als jenes der USA bedanken.
Letzten Endes heißt die Messlatte aber nicht USA, vielleicht auch nicht Lettland, das wohl ebenfalls über die Leistungsfähigkeit der Österreicher zu stellen ist.
Am Mittwoch werden trotzdem auch Nerven gefragt sein. Gegen Lettland kann nur ein Sieg den Weg in die Abstiegsrunde vermeiden und mit einer Leistung wie in den ersten beiden Dritteln gegen die USA kann das ÖEHV Team vielleicht sogar eine kleine Überraschung schaffen. „Sie liegen in der Weltrangliste vor uns. Wir werden eine sehr gute Leistung brauchen,“ bleibt Bergström Realist.
USA - Österreich 6:1 (1:0, 1:1, 4:0)
Tore:
15.11 1:0 BROWN, Dustin (O SULLIVAN, Patrick/NISKANEN, Matt)
31.04 2:0 STAFFORD, Drew (FOLIGNO, Nick)
34.26 2:1 PEINTNER, Markus
40.25 3:1 O SULLIVAN, Patrick (BROWN, Dustin/BLAKE, Jason)
47.56 4:1 BLAKE, Jason (BROWN, Dustin/LILES, John Michael) - PP2
52.06 5:1 STEMPNIAK, Lee (HAINSEY, Ron/WILSON, Colin) - PP
55.55 6:1 NISKANEN, Matt (BALLARD, Keith) - PP2
Schüsse: 38:25
Strafen: 8:18