Ein Drittel hielt das junge österreichische Nationalteam gut mit dem Weltmeister mit, dann hatte man gegen Russland aber keine Chance. Die Sbornaja feierte einen 8:1 Kantersieg gegen die Hausherren, bei denen erneut zahlreiche Routiniers fehlten.
Wieder mit einer blutjungen Mannschaft versuchte sich das Team Austria im zweiten Testspiel gegen Weltmeister Russland. Gegenüber dem ersten Aufeinandertreffen gab es nur wenige Veränderungen: Paul Schellander und David Schuller von Meister KAC waren erstmals mit dabei, dafür fehlte Oliver Setzinger. Und im Tor startete KAC Backup Rene Swette. Die Routiniers fehlten im Team von Trainer Bergström weitgehend, trotzdem konnte man zumindest zu Beginn gegen den Weltmeister überraschen.
Im ersten Abschnitt hielten die Österreicher gut mit und forderte den Weltmeister mit viel Laufbereitschaft und aggressivem Forechecking. Die Sbornaja hatte das Spiel zwar unter Kontrolle, befand sich 90% der ersten 20 Minuten im Angriffsabschnitt, doch gute Abwehrarbeit und ein tapfer haltender Rene Swette ließen die Russen aber lange auf ihre Treffer warten. Gefallen sind sie dann aber trotzdem und so ging es mit einem 0:2 in die erste Pause. Dieses Ergebnis hätte durchaus noch enger ausfallen können, denn auch die Youngsters aus Österreichs zeigten ein paar Mal ganz gut auf. Zwingende Chancen waren aber keine dabei.
Torlawine beginnt zu rollen
Im Mittelabschnitt drehten dann die Russen so richtig auf, spielten ihre technischen und eisläuferischen Vorteile verstärkt auf und schossen bis zur 31. Minute einen komfortablen 6:0 Vorsprung heraus. Danach konnte der Weltmeister mindestens einen Gang zurück schalten und sich darauf konzentrieren, zu zaubern. Das Team Austria wirkte in dieser Phase völlig überfordert und war mit diesem Zwischenergebnis sogar noch gut bedient.
Auch ins Schlussabschnitt startete man denkbar unglücklich. Schon nach 124 Sekunden knallte die Scheibe nach dem nächsten Blue Liner hinter den mittlerweile im Tor stehenden Bernhard Starkbaum ein und es hieß schon 7:0 für Russland. Im Anschluss daran sah die Bergström-Truppe im Power Play die beste Phase seit langer Zeit in diesem Spiel und beendete diesen numerischen Vorteil auch mit einem Tor. Verteidiger Robert Lukas schlenzte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, vor dem russischen Goalie störte Christoph Ibounig und das Spielgerät landete im Netz. Der Ehrentreffer, der das Zwischenergebnis zumindest etwas erträglicher erscheinen ließ.
Die letzten Minuten standen schließlich im Zeichen einiger Rangeleien, an denen vor allem Andre Lakos beteiligt war und somit verstärkt auf der Strafbank saß. Die Konsequenz daraus waren Überzahlspiele für die Russen, die auch ausgenützt wurden. Das 8:1 für den Weltmeister bildete schließlich den Schlusspunkt in einer trefferreichen und sehr eindeutig geführten Partie, in dem man für die Sbornaja nur ein Sparringpartner gewesen ist.
Fazit:
Ein Testspiel ohne großen Wert für beide Teams, denn sowohl das Team Austria, als auch die Sbornaja haben mit den WM Aufgeboten für die WM in der Schweiz herzlich wenig zu tun. Auf Seiten der Österreicher konnten zwar einige junge Spieler phasenweise überraschen, letzten Endes war der Druck eines regierenden Weltmeisters, selbst wenn dieser mit einer B-Mannschaft angetreten war, viel zu hoch. Über die gesamten 60 Minuten fehlte es im Spiel der Hausherren an einer ordnenden und beruhigenden Hand im Spiel – eine Aufgabe, die man von den dieses Mal noch fehlenden Routiniers erwarten darf.
Es zeigte sich, wie zu erwarten, dass man mit den Großen dieser Welt mit einer B- oder vielleicht sogar C-Mannschaft nicht den Anspruch haben kann, mitzuspielen. Ansätze waren bei diesem jungen Team vorhanden, internationale Luft wurde geschnuppert, in der Schweiz muss und wird aber ein anderes Team antreten, damit eine Chance auf den Klassenerhalt hat. In diesem Zusammenhang hofft man im ÖEHV Lager bereits für die nächsten Länderspiele auf Verstärkung aus Nordamerika. Man bemüht sich sowohl um Stürmer Thomas Vanek (Buffalo Sabres), als auch Verteidiger Thomas Pöck (New York Islanders) aus der NHL. Sie sollen, wenn nicht schon zu den bevorstehenden Tests, dann doch spätestens in der Schweiz zum Team Austria stoßen.
Österreich – Russland 1:8 (0:2, 0:4, 1:2)
Innsbruck, TIWAK Arena 2.500 Zuschauer
Tore:
12:14 0:1 GONCHAROV Maxim (RADULOV Alexander)
19:48 0:2 KONDRATIEV Maxim – PP
21:42 0:3 MAKAROV Igor (DADONOV Evgeny, RADULOV Alexander)
24:55 0:4 ZUBAREV Andrey (RADULOV Alexander, SAPRYKIN Oleg)
28:55 0:5 RADULOV Alexander (ZUBAREV Andrey)
30:57 0:6 RYBIN Maxim (KOMEEV Konstantin, TERESHCHENKO Alexey)
42:44 0:7 KULYASH Denis (PEREZHOGIN Alexander, KURYANOV Anton) – PP
47:22 1:7 LUKAS Robert (SCHULLER David) – PP
58:12 1:8 DADONOV Evgeny (ZUBAREV Andrey, ATYUSHOV Vitali) – PP2
Schüsse: 26:41