Bullen reagieren mit Kantersieg gegen KAC
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marksoft -
24. März 2009 um 21:29 -
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Eine deutliche Antwort auf die Eröffnungsniederlage gab Titelverteidiger Salzburg im zweiten Finale gegen Rekordmeister KAC. Die Mozartstädter feierten einen deutlichen und wichtigen 7:2 Heimerfolg und glichen damit in der Best of Seven Serie zum 1:1 aus.
Wichtige Abwesende hatten beide Teams vor diesem zweiten Finale zu beklagen: beim KAC fehlten Christoph Brandner verletzt (Gehirnerschütterung) und Mike Craig wegen einer Sperre (HF.at berichtete). Und auch die Salzburger gaben mit Daniel Welser und Legionär McDonough zwei gesperrte Spieler vor. Beide Trainer waren somit zu Umstellungen in ihren Kadern gezwungen.
Im Vergleich zu Spiel 1 fanden die Klagenfurter auswärts überraschend schnell ins Spiel und hatten von Beginn weg sehr gute Torchancen. Der Titelverteidiger aus Salzburg tat sich in der Anfangsphase schwer, strukturierte Angriffe Richtung KAC Tor vorzutragen und versuchte, über die Zweikämpfe ins Spiel zu finden. Unterstützt von einem Abwehrfehler der Rotjacken kamen die Hausherren schließlich mit ihrer ersten richtig guten Chance auch zur frühen Führung. Den ersten Versuch hatte Travis Scott noch zunichte gemacht, doch im Nachschuss war der Schweizer Julien zur Stelle und drückte zum 1:0 ein. Es war das erste Tor des Verteidigers für die roten Bullen und wie im ersten Finalduell ging jenes Team in Führung, das eigentlich in den ersten Minuten optisch im Nachteil gewesen ist.
Nach einem flotten Beginn hatten im Anschluss die Special Teams das Sagen am Eis, wobei beide Mannschaften ihre ersten Power Plays ungenützt verstreichen ließen. Nach genau 15 Minuten war es Stefan Geier, der für den KAC im Konter ganz knapp am Ausgleich dran war, die Bullen verteidigten ihren Vorsprung aber gegen dieses Mal gleichwertige Klagenfurter mit Erfolg. Nicht nur das, die Mozartstädter verwerteten ihre zweite Überzahl zur 2:0 Führung. Ex-KACler Jeremy Rebek fasste sich aus der Distanz ein Herz und überraschte damit den Kärntner Schlussmann, der bei diesem Treffer nicht gut aussah.
So gut die Rotjacken begonnen hatten, in der Schlussphase wurde der Druck der Salzburger auf das KAC Gehäuse immer vehementer. Es ging jedoch mit 2:0 in die erste Pause.
Traumdrittel für Bullen
Fulminant ging es schließlich ins Mitteldrittel. Nach sehenswerter Vorarbeit von Jeremy Rebek musste Adrian Foster nach 90 Sekunden nur noch ins leere Netz eindrücken und der Meister führte mit 3:0. Der KAC ließ sich aber nicht lange bitten und antwortete sofort. Wiederum nur 90 Sekunden später war es Youngster Hundertpfund, der Salzburgs Schlussmann Parise im kurzen Eck bezwang und damit den alten Zweitorerückstand wieder herstellte.
Dieser erste Treffer verlieh nicht dem Heimteam, sondern den Klagenfurtern Flügel, was sich darin äußerte, dass das Bullen-Gehäuse mit Schüssen eingedeckt wurde. Die Rotjacken dominierten das Spielgeschehen, aber nachdem die Salzburger diese Drangperiode überstanden hatten, übernahmen sie wieder das Heimzepter.
Travis Scott wurde immer wieder geprüft, in der Schlussphase des Abschnitts folgten die nächsten Treffer. Ein Doppelschlag entschiede dieses zweite Finale bereits frühzeitig. In doppelter Überzahl traf Scalzo zum 4:1, drei Minuten später war der KAC Schlussmann ein fünftes Mal geschlagen. Hughes stellte auf 5:1 und ließ damit die letzten 20 Minuten unwichtig werden.
Torhüterwechsel beim KAC
Auch die Klagenfurter sahen die Niederlage ein und holten zum letzten Drittel ihren heute nicht ganz so überzeugenden Nummer 1 Goalie Travis Scott mit einer Fangquote von 80% vom Eis. Dafür durfte Rene Swette endlich wieder einmal ins Gehäuse der Rotjacken, die zudem mit Jeff Shantz einen weiteren Ausfall zu beklagen hatten. Er hatte sich im ersten Drittel verletzt, als er gecheckt worden war.
Die Luft war zwar draußen aus dieser Partie, ganz aufgegeben hatte sie der KAC aber noch nicht ganz. Vor allem, da David Schuller in der 44. Minute aus der Halbdistanz genau ins Kreuzeck traf und auf 2:5 verkürzen konnte. Für eine richtige Aufholjagd fehlte den Rotjacken an diesem Abend aber die nötige Durchsetzungskraft und so lief dem KAC die Zeit immer mehr davon.
Die Salzburger hingegen agierten überlegt und kontrollierten das Match, ließen den KAC spielen, ohne ihn jedoch zu gefährlich werden zu lassen. Und um schließlich alle Restzweifel zu beseitigen, machten die Gastgeber gut 5 Minuten vor Schluss dieses zweiten Finales das halbe Dutzend voll. Martin Ulmer ließ seinen Gegenspieler bei einem Solo sehenswert aussteigen und schoss im Anschluss ins kurze Eck ein.
Sportlich war dieses Match damit zwar entschieden, die Emotionen waren aber nicht raus. Als Adrian Foster bei einem bereits abgepfiffenen Angriff den KAC Schlussmann über den Haufen fuhr, wurde er dafür vom Klagenfurter Furey zurecht gewiesen. Als wenig später die Mozartstädter ein weiteres Mal in Überzahl spielten, erhöhte der Schweizer Julien mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für das 7:2, was gleichzeitig auch den Endstand bedeutete. Für die Bullen der 11. Heimsieg in Serie.
Stürmer David Schuller zeigte sich nach dem Spiel sehr kritisch: „Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, müssen einiges analysieren und auch Selbstkritik ausüben. Wir haben gewusst, dass es schwer wird und haben trotzdem im Hinterkopf gehabt, dass uns vielleicht eine glänzende Leistung unseres Goalies einen Sieg bringen könnte. Mit einer Leistung wie heute können wir sicher nicht Meister werden.“
Egal, wie hoch diese Niederlage ausgefallen ist, am Ende bleibt nur das 1:1 in der Best of Seven Serie. Diese geht schon am kommenden Donnerstag in ihren dritten Durchgang, wobei man schon im Vorfeld darauf hoffen muss, dass sich beide Teams darauf besinnen, dieses Finale am Eis zu entscheiden und nicht wieder verstärkt zum Versender von Videobotschaften zu werden.
Der KAC musste nun schon beim zweiten Spiel in Serie erkennen, dass man mit Titelverteidiger Salzburg mehr als nur einen Begleitservice zum Jubiläumstitel im Jubiläumsjahr zum Gegner hat. Jetzt werden die Klagenfurter versuchen, das Heimrecht in Kärnten zu verteidigen und damit den Druck wieder an die Page-Truppe weiter zu geben. Die Red Bulls hingegen werden aus dem Erfolg in Spiel 2 viel Selbstvertrauen tanken und in Klagenfurt erneut voll auf Sieg spielen. Aus der Best of Seven Serie wurde nun ein Best of Five. Der nächste Erfolg könnte daher schon besonders wichtig sein.
EC Red Bull Salzburg - EC KAC 7:2 (2:0, 3:1, 2:1)
Zuschauer: 3.200
Referees: LESNJAK B.; KOROSEC G., LESNJAK A.
Tore: JULIEN S. (04:34 / PINTER P.), REBEK J. (16:33 / SCALZO M.), FOSTER A. (21:30 / REBEK J.), SCALZO M. (35:26 / REBEK J., KOCH T.), SCALZO M. (38:10 / HUGHES J., FOSTER A.), ULMER M. (55:07 / FEICHTNER A., LANZ W.), JULIEN S. (57:43 / KOCH T., TRATTNIG M.) resp. HUNDERTPFUND T. (23:00 / PIRMANN M., NORRIS W.), SCHULLER D. (43:39 / GEIER S., GEIER M.)
Goalkeepers: PARISE J. (60 min. / 24 SA. / 2 GA.) resp. SCOTT T. (40 min. / 25 SA. / 5 GA.), SWETTE R. (20 min. / 12 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 10 resp. 22
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: CIBULSKIS O., ECKER F., FEICHTNER A., FISCHER M., FOSTER A., HEINRICH D., HÖNECKL T., HUGHES J., JULIEN S., KOCH T., LANZ W., LATUSA M., MAIRITSCH M., PARISE J., PINTER P., REBEK J., SCALZO M., SIKLENKA M., SWEATT W., TRATTNIG M., ULLRICH P., ULMER M.
EC KAC: BROWN S., FUREY K., GEIER M., GEIER S., HAGER G., HARAND C., HERBURGER R., HUNDERTPFUND T., JAKOBITSCH S., KIRISITS J., NORRIS W., PIRMANN M., RATZ H., REICHEL J., SCHELLANDER P., SCHNEIDER A., SCHULLER D., SCHUMNIG M., SCOTT T., SHANTZ J., SWETTE R., TORY J.
Finale (Best of Seven):
EC KAC - EC Red Bull Salzburg 1:1 (5:4 n.V., 2:7)