Nach 303 (Vor-)Spielen ist es jetzt endlich soweit: Am Sonntag startet mit dem Finale der Erste Bank Eishockey Liga der absolute Saisonhöhepunkt: In der Best-of-seven-Finalserie kämpfen Rekordmeister EC-KAC und Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg um Meisterehren.
Die kommenden Tage werden den Spielern nochmals alles abverlangen. Maximal 7 Partien stehen in den nächsten zwei Wochen am Programm, ehe der Gewinner der Erste Bank Eishockey Liga feststeht. Nach dem anstrengenden Liga-Alltag der vergangenen Tage, Wochen und Monate - beide Teams bestritten bisher 64 Spiele (je 54 Spiele im Grunddurchgang und zehn im Play-off) - kam für die Spieler die Pause vor dem Saisonfinale gerade recht: Der EC-KAC hatte zehn Tagen Zeit um sich optimal auf das Meisterschaftsfinale vorzubereiten, der EC Red Bull Salzburg eine Woche.
Erstmals seit dem 25. Jänner 2009 treffen die beiden Teams am Sonntag in Klagenfurt wieder aufeinander: Damals siegte der EC Red Bull Salzburg vor eigenem Publikum klar mit 6:2. In der Saisonbilanz haben allerdings die Klagenfurter mit 4:2-Siegen die Nase vorne.
„Je näher das Finale rückt, um so mehr steigt die Spannung“, so KAC-Stürmer Gregor Hager: „Es treffen zwei ausgeglichene Teams aufeinander, beide Mannschaften wollen den Titel!“ Der 27-Jährige wurde als einziger KAC-Spieler bereits mit den Rotjacken, als auch mit Salzburg Meister: „Die Mannschaft hat jetzt ein anderes Gesicht als vor zwei Jahren, als ich von Salzburg wegging. Aber es ist natürlich etwas Besonderes das Finale gegen seinen Ex-Klub zu bestreiten.“
Heimstarke Kärntner
Der EC-KAC präsentierte sich in der laufenden Saison sehr heimstark: Die Kärntner gewannen 29 ihrer 32 Heimspiele (Torverhältnis: 139:58). In der Play-off-Phase entschieden die Rotjacken alle fünf Heimspiele für sich und schafften ein Torverhältnis von 25:5. Und als Sieger des Grunddurchgangs würden die Kärntner ein entscheidendes siebentes Spiels vor eigenem Publikum bestreiten. „Unsere tollen Fans sind unser zusätzlicher Mann“, weiß auch Gregor Hager.
Bis ins Finale hat Headcoach Manny Viveiros den EC-KAC bereits geführt, jetzt will der 43-Jährige eine tolle Saison mit dem Titel krönen. Als Spieler war Manny Viveiros vier Mal Meister (jeweils zwei Mal mit dem EC VSV - 1991/1992, 1992/1993 und dem EC-KAC - 2000/2001 und 2003/04). Jetzt steht der ehemalige Verteidiger in seiner zweiten vollen Saison als Trainer erstmals in einem Endspiel. Vor seinem ersten Finale verspürt der Austro-Kanadier etwas Nervosität: „Es wird eine große Herausforderung, beide Mannschaften sind etwa gleich stark und haben einen großen Kader. Es werden nur Kleinigkeiten entscheiden“, glaubt Viveiros, dessen Team nach einer tollen Saison voller Selbstvertrauen ins Finale startet.
Die 10-tägige Meisterschaftspause sollte für den KAC kein Problem sein. Die Rotjacken nützten die Zeit um sich optimal aufs Finale vorzubereiten. Das Hauptaugenmerk galt im Training dem Tempo. „Wir sind im Training diese Woche ein hohes Tempo gegangen“, berichtete Headcoach Viveiros, der vor seinem Team überzeugt ist: „Wir haben eine super Mannschaft und einen tollen Torhüter.“
Bullen gehen auf den Hattrick los
Zum vierten Mal in Folge steht Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg im Finale der Erste Bank Eishockey Liga. Nach 2006/07 und 2007/08 wollen Thomas Koch und Company zum dritten Mal in Folge den Meistertitel in die Mozartstadt holen.
„Jetzt geht’s ans Eingemachte. Der Start wird wichtig sein, bisher haben wir in Klagenfurt immer früh einen Gegentreffer bekommen. Wir dürfen auch nicht zu viele Strafen bekommen“, weiß Bulle Thomas Koch, der mit 72 Punkten (27 Tore und 45 Assists) Topscorer der Red Bulls ist. Für den 25-Jährigen wird die Finalserie ein besonderes Highlight. Der Stürmer ist in Klagenfurt groß geworden und holte mit den Rotjacken drei Meistertitel, zwei weitere folgten zuletzt mit Salzburg. Jetzt hat der gebürtige Kärntner seinen sechsten Meistertitel im Visier. „Der KAC hat heuer zu Hause nur drei Mal verloren, aber das war einmal. Im Vorjahr standen der Vierte und der Siebente des Grunddurchgangs im Finale. Jetzt sind die Play-offs und da beginnt wieder alles bei 0:0“, weiß Thomas Koch.
Im Mittelpunkt des Interesses werden auch die Goalies Travis Scott vom EC-KAC und sein Gegenüber Jordan Parise stehen. Scott hält bei einer Savequote von 94,08 Prozent und feierte drei Shut-outs. Von 23 Spielen mit Scott konnte der EC-KAC 19 für sich entscheiden. Parise hält bei einer Fangquote von 90,69 Prozent und feierte bei 57 Einsätzen 35 Siege und fünf Shut-outs. „Wir müssen für viel Verkehr vor dem Tor von Scott sorgen und ihm die Sicht verstellen“, kennt Thomas Koch das Rezept um den besten Goalie der Liga zu bezwingen. Der Bullen-Tross ist bereits heute, Samstag, nach Kärnten aufgebrochen, muss aber auf Stürmer Marco Pewal verzichten.
Im Finale kommt es zum Bruderduell zwischen Christoph (EC-KAC) und Patrick Harand (Salzburg). Damit steht bereits vor der Finalserie fest, ein Harand wird sicher Meister.
Sonntag, 22. März 2009, 18 Uhr, Premiere Austria live.
EC-KAC – EC Red Bull Salzburg (304).
Schiedsrichter: BOGEN, LÄNGLE, Graber, Mathis.
Bisherige Saisonduelle:
28.09.2008: EC Red Bull Salzburg - EC-KAC 4:2 (1:0, 2:1, 1:1)
12.10.2008: EC-KAC - EC Red Bull Salzburg 2:1 (2:0, 0:1, 0:0)
20.11.2008: EC-KAC - EC Red Bull Salzburg 6:4 (2:2, 2:1, 2:1)
11.12.2008: EC Red Bull Salzburg - EC-KAC 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
02.01.2009: EC-KAC - EC Red Bull Salzburg 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)
25.01.2009: EC Red Bull Salzburg - EC-KAC 6:2 (1:1, 3:1, 2:0)